Über den Ursprung des Brauchs, seine Mitmenschen "in den April zu schicken", gibt es diverse Theorien. Das Internet hat auf jeden Fall zu einem breiteren Publikum und damit zu mehr potenziellen Opfern geführt, erfahrene Surfer sind am 1. April daher besonders vorsichtig und überprüfen suspekte Nachrichten mit Hilfe anderer Quellen. Wie bereits in den Vorjahren hat HEISE ONLINE einige der schönsten Aprilscherze gesammelt.
Einige sehr schöne fehlen allerdings ...
Samstag, April 02, 2005
"Ihr Recht zum Discount-Preis"
"Juristischer Rat muß aber gar nicht teuer sein. Die Frankfurter Rechtsexperten von janolaw bieten allen bild.T-Online-Lesern ein tolles Service-Paket. Für nur 15 Euro pro Monat erhalten Sie vollen Rechtsbeistand."Bild.T-Online.de wirbt für "billigen Jakob"
Die Zukunft der Rechtsberatung? Was meinen die hier mitlesenden potentiellen Mandanten?
Festplatte mit geheimen Polizeidaten bei eBay versteigert
Eine Computer-Festplatte mit geheimen Daten der brandenburgischen Polizei ist laut Nachrichtenmgazin "Spiegel" über das Internet-Auktionshaus ebay versteigert worden. Ein Potsdamer Student habe die Festplatte, ohne etwas über den brisanten Inhalt zu wissen, Anfang März für knapp 20 Euro erworben, schreibt das Blatt in seiner neuesten Ausgabe. Die Sprecherin des Potsdamer Innenministeriums, Dorothee Stacke, bestätigte den Bericht am Samstag zunächst nicht.
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Berlin, Beussel-Kiez
Zwei Türken verhindern einen Diebstahl – und haben die halbe Beusselstraße gegen sich.Tagesspiegel berichtet von kieztypischen Ereignissen, die sich nicht weit vom Kriminalgericht Moabit ereigneten:
Dass sie weggeschaut hätten, kann man den Menschen in der Beusselstraße nicht vorwerfen, im Gegenteil, am Ende waren es nach Polizeiangaben 80 Passanten, die sich eingemischt haben– allerdings zugunsten der Straftäter.
Den Flüchtenden fingen die beiden Türken ein – da kamen die vier im Golf zurück. Aus dem Auto holten sie einen Teleskopschlagstock und ein Beil und schlugen auf die zwei Türken ein, die sich aus ihrem Auto noch Baseballschläger holten.
Neu an der Schlägerei aus der Beusselstraße sei für die Polizei laut Tagesspiegel, dass die Passanten in solchem Ausmaß zugunsten der Straftäter Partei ergriffen haben.
Freitag, April 01, 2005
Uni Dahlem im Sommer ohne Semesterticket
Das Taktieren um den Preis des Semestertickets an der Freien Universität (FU) kommt die Studenten im bevorstehenden Sommersemester teuer zu stehen, wie der Tagesspiegel berichtet. Weil sie nach langen Querelen erst im Januar den neuen Preisen zugestimmt haben, reichte die Zeit nicht, um bis zum Sommersemester ein Semesterticket anbieten zu können. Zum günstigen Preis können die rund 46.000 FU-Studenten erst wieder im kommenden Wintersemester fahren. Darauf habe der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) bereits im vergangenen Jahr hingewiesen, sagte VBB-Sprecherin Gabriele Mittag. Es sei auch nicht möglich gewesen, mit einigen Wochen Verspätung bereits zum Sommer das Semesterticket anzubieten. FU-Studenten, die in Berlin leben, haben also entweder einen teuren Sommer oder die Anschaffung eines Touren-Fahrrads vor sich. Der AStA hat eine Zweitwohnungsbörse eingerichtet.
Fußball-WM 2006: Tiefgreifende Regeländerungen noch vor dem Turnier?
Helle Aufregung herrscht derzeit in Fußballer-Fachkreisen. Auf der eilig anberaumten Pressekonferenz nach der regulären Sitzung der FIFA-Regelkommission wurden heute morgen Details zu bisher noch nicht bekannt gewordenen Plänen der FIFA bekannt.Gefunden im WM-Blogger
Ernsthaft im Gespräch - wenngleich noch nicht endgültig verabschiedet - ist demnach, die Auswechselregeln denen des Handballs anzugleichen, also "fliegende Wechsel" und damit weit mehr als die bisher zulässigen drei Auswechslungen zuzulassen. Hintergrund ist die gestiegene Belastung der Spieler in Liga und Pokal sowie die insgesamt hohe Luftbelastung in deutschen Großstädten (und damit Stadien).
Vertreter der FIFA-Schiedsrichtervereinigung forderten im Gegenzug für den Fall der Annahme dieses Vorschlags die Erweiterung des Schiedsrichter-Assistenten-Teams um zwei Verantwortliche, die dann überwachen sollen, ob jeweils gleichzeitig immer nur die zulässigen elf Spieler auf dem Feld sind.
Ehemaliger Bundesverfassungsrichter Konrad Hesse verstorben
Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Konrad Hesse ist am 15. März 2005 im Alter von 86 Jahren verstorben. Konrad Hesse gehörte dem Bundesverfassungsgericht als Mitglied des Ersten Senats vom 7. November 1975 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 16. Juli 1987 an.
Konrad Hesse war einer der großen Staatsrechtslehrer der Bundesrepublik Deutschland. Sein 1967 erstmals erschienenes und in mehrere Sprachen übersetztes Hauptwerk „Grundzüge des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland“ ist ebenso wie sein „Staatsrechtliches Seminar“ für Generationen von Juristen ein Begriff geworden.
Konrad Hesse war einer der großen Staatsrechtslehrer der Bundesrepublik Deutschland. Sein 1967 erstmals erschienenes und in mehrere Sprachen übersetztes Hauptwerk „Grundzüge des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland“ ist ebenso wie sein „Staatsrechtliches Seminar“ für Generationen von Juristen ein Begriff geworden.
Geschickte Motivation oder peinliche Verirrung?
Der (vor kurzem wiedergewählte) Präsident der HU Berlin hat gestern auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, dass die Humboldt-Universität in naher Zukunft ein neues Programm zur Motivation der Studierenden auf den Weg bringen werde. Geplant sei, schon mit Beginn des Vorlesungsbetriebs des Sommersemesters jede Woche eine Studentin / einen Studenten mit einem Wanderpokal auszuzeichnen. Ausschlaggebend für die Wahl des / der Glücklichen sei die "innere Einstellung zum Elitegedanken und ihre Manifestation im Studienverhalten". Soweit der Satzungsentwurf.
Der AStA der HU Berlin hat bereits Proteste gegen diesen Akt neoliberaler Elitezüchtung angekündigt. Auch an FU und TU regt sich Widerstand, nachdem bekannt wurde, dass die Rektoren der beiden Hochschulen bei Wissenschaftssenator Flierl die Genehmigung für eine rasche Übernahme des HU-Modells beantragt haben.
Der AStA der HU Berlin hat bereits Proteste gegen diesen Akt neoliberaler Elitezüchtung angekündigt. Auch an FU und TU regt sich Widerstand, nachdem bekannt wurde, dass die Rektoren der beiden Hochschulen bei Wissenschaftssenator Flierl die Genehmigung für eine rasche Übernahme des HU-Modells beantragt haben.
Doktoranden: Betreuung mangelhaft
Der UniSPIEGEL zitiert (wieder einmal) eine Umfrage des Promovierenden-Netzwerkes Thesis.
Interessanter (weil detailreicher) ist da schon der Artikel im Hochschulmagazin "duz" und das Interview zwischen Herrn Honecker (sic!) vom Deutschlandfunk mit Christopher Mues, dem "Vater" der Doktoranden-Umfrage.
Übrigens: Die Empfehlung der Hochschulrektorenkonferenz, „höchstqualifizierten“ Bachelor-Absolventen eine Promotion auch ohne vorherigen Masterabschluss zu ermöglichen, ruft ein geteiltes Echo hervor. Während sich Arbeitgeber auf junge Doktoren freuen, befürchtet der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Dr. Bernhard Kempen, eine „Abwertung“ der Promotion in der Bundesrepublik.
"Dennoch bereuen zwei Drittel der Befragten nicht, sich für die Wissenschaft hinter dem Schreibtisch verschanzt zu haben. Am stärksten motivierend wirkt dabei das Interesse am Forschungsthema."Aha.
Interessanter (weil detailreicher) ist da schon der Artikel im Hochschulmagazin "duz" und das Interview zwischen Herrn Honecker (sic!) vom Deutschlandfunk mit Christopher Mues, dem "Vater" der Doktoranden-Umfrage.
Übrigens: Die Empfehlung der Hochschulrektorenkonferenz, „höchstqualifizierten“ Bachelor-Absolventen eine Promotion auch ohne vorherigen Masterabschluss zu ermöglichen, ruft ein geteiltes Echo hervor. Während sich Arbeitgeber auf junge Doktoren freuen, befürchtet der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Dr. Bernhard Kempen, eine „Abwertung“ der Promotion in der Bundesrepublik.
Donnerstag, März 31, 2005
Berliner Sparplan
Im Land Berlin, das bekanntlich unter einer Haushaltsnotlage leidet, kann „von den Bürgern verlangt werden, dass sie gewisse Einschränkungen bei der Ausstattung mit öffentlichen Leistungen hinnehmen“. Das ist die Einschätzung der parlamentarischen Enquetekommission „Eine Zukunft für Berlin“. Alle fünf Fraktionen im Abgeordnetenhaus einigten sich für den Schlussbericht der Kommission auf „Leitlinien zur Sanierung des Haushalts“. Der Tagesspiegel dokumentiert wichtige Sparvorschläge aus dem internen Papier.
Die Zeit der kostenlosen gebratenen Hähnchen an jeder Ecke und der goldgepflasterten Straßen und Wege scheint wohl vorbei.
Solange aber die diversen Verwaltungsangestellten die Referendare immer noch mit so viel bürokratischen Hürden versorgen können, wie sie es im Moment tun, halte ich die Sparbemühungen für ausbaufähig ...
Die Zeit der kostenlosen gebratenen Hähnchen an jeder Ecke und der goldgepflasterten Straßen und Wege scheint wohl vorbei.
Solange aber die diversen Verwaltungsangestellten die Referendare immer noch mit so viel bürokratischen Hürden versorgen können, wie sie es im Moment tun, halte ich die Sparbemühungen für ausbaufähig ...
Seminar hinter Gittern
Mike trifft sich regelmäßig mit Studenten der Universität Bochum. Für ihn ist das ein Freizeitangebot. Den Studenten soll es Berufserfahrung vermitteln. In der kriminologischen Haftgruppe, die im letzten Semester zum ersten Mal angeboten wurde, können Juristen mit dem Studienschwerpunkt Strafrecht, aber auch interessierte Pädagogen, Psychologen und Soziologen Knastluft schnuppern.Artikel auf sueddeutsche.de, wo man auch erfährt: "Juristen im Referendariat hätten kaum die Möglichkeit, so tief in das System Knast einzutauchen." Wie auch? Das Referendariat ist eine einzige Examensvorbereitung.
Berlin: Poliks ist da!
Seit gestern ist nach jahrzehntelangen Verzögerungen das neue Computersystem Poliks (Polizeiliches Informations- und Kommunikationssystem) im Vollbetrieb. Ziel des ambitionierten und insgesamt 73 Millionen Euro teuren IT-Großprojekts ist es insbesondere, polizeiliche Auskunftssysteme sowie die Aufnahme und Bearbeitung von Anzeigen zusammenzufassen und zu beschleunigen. So soll den Beamten etwa ein schnellerer Zugriff auf nationale und internationale Datenbanken wie das Schengen-Informationssystem ermöglicht werden. Langfristig ist geplant, dass die Berliner Polizei dank Poliks weitgehend papierlos arbeitet.
Heise weiß mehr.
Heise weiß mehr.
Der Pate geht online
"Wir bieten Sterbehilfe auch ohne Einwilligung des Betroffenen" – als die Fahnder einer Spezialeinheit des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) im vergangenen Jahr im Internet über diesen durchaus phantasievollen Euphemismus stolperten, schrillten bei ihnen sofort die Alarmglocken. Zu Recht. Es handelte sich um Auftragskiller aus der Ukraine, die im Netz ihre blutigen Dienste anboten. Mindestens ein Mord geht auf das Konto der Männer, die inzwischen hinter Gittern sitzen. Doch das ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.silicon.de: Der Pate geht online: Das Internet in den Händen der Cybermafia
Drollig ist die folgende Aussage eines "LKA-Experten":
"Ideal wäre natürlich eine Art Weltpolizei, aber schon allein wegen der unterschiedlichen Kulturkreise wird es keine einheitliche Regelung geben."
Homo Erasmus
Egal ob es sie nach Frankreich, Spanien oder Italien verschlagen hat: Statt Land und Leute kennenzulernen bleiben Erasmus-Studenten unter sich und sprechen überall dieselbe Sprache - Englisch.Die SZ trifft den Nagel auf den Kopf.
Der Pate geht online
"Wir bieten Sterbehilfe auch ohne Einwilligung des Betroffenen" – als die Fahnder einer Spezialeinheit des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) im vergangenen Jahr im Internet über diesen durchaus phantasievollen Euphemismus stolperten, schrillten bei ihnen sofort die Alarmglocken. Zu Recht. Es handelte sich um Auftragskiller aus der Ukraine, die im Netz ihre blutigen Dienste anboten. Mindestens ein Mord geht auf das Konto der Männer, die inzwischen hinter Gittern sitzen. Doch das ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.silicon.de: Der Pate geht online: Das Internet in den Händen der Cybermafia
Drollig ist die folgende Aussage eines "LKA-Experten":
"Ideal wäre natürlich eine Art Weltpolizei, aber schon allein wegen der unterschiedlichen Kulturkreise wird es keine einheitliche Regelung geben."
Mangel an Spenderorganen
In Spiegel Online wird über einen nachdenkenswerten Vorschlag berichtet, wie der Mangel an Spenderorganen bzw. die langen Wartelisten entschärft werden können. Der Internist Manfred Weber schlägt vor, dass nur noch Personen, die selbst zur Organspende bereit seien auch Spenderorgane erhalten dürften.
Die Bereitschaft zur Organspende solle bei der Verlängerung der Personalausweise abgefragt werden.
Ob die Vorschläge zulässig und mit der ärztlichen Ethik vereinbar sind? Auf jeden Fall sollte eher eine Widerspruchslösung nach dem österreichischen Modell eingeführt werden.
Die Bereitschaft zur Organspende solle bei der Verlängerung der Personalausweise abgefragt werden.
Ob die Vorschläge zulässig und mit der ärztlichen Ethik vereinbar sind? Auf jeden Fall sollte eher eine Widerspruchslösung nach dem österreichischen Modell eingeführt werden.
Ohne Worte
Neulich in Moabit, Strafsache vor dem Jugendrichter.
Vertreter der Staatsanwaltschaft:
Vertreter der Staatsanwaltschaft:
"Ich fordere deshalb 25 Stunden gemeinnützige Arbeit."Angeklagter, sichtlich entsetzt:
"An einem Tag?"
Der Einfluss der Blogger ...
... und der Kommentatoren im Kielwasser der PageRank-Flut: Zukünftige Elitestudenten sollten sich nicht bei Google informieren, wenn sie zartbesaitet sind und klare Stellungnahmen nicht vertragen können ...
Billige Beamte
Theo Waigel nannte einst Paul Kirchhoff seinen "teuersten Beamten". Nach der Entscheidung des EGMR über die Entschädigung von enteigneten Bodeneigentümern in der ehemaligen DDR dürfte ausgeschlossen sein, dass Hans Eichel einen derartigen Ausspruch über die Richter des EGMR tätigt...
Damit ist dieser Prozess endgültig beendet. Interessant wäre höchstens die Frage gewesen, ob die Eigentümer nach einer Rückübertragung die gezahlte Entschädigung hätten zurückzahlen müssen. Aber die Klärung dieser Frage kommt vielleicht noch bei den Prozessen der Preußischen Treuhand...
Damit ist dieser Prozess endgültig beendet. Interessant wäre höchstens die Frage gewesen, ob die Eigentümer nach einer Rückübertragung die gezahlte Entschädigung hätten zurückzahlen müssen. Aber die Klärung dieser Frage kommt vielleicht noch bei den Prozessen der Preußischen Treuhand...
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