Das Fest, Teil II |
[26 Dec 2004|05:59pm] |
nach hause fuhr ich also auch in diesem jahr an diesem fest, in dem alles, was das ganze jahr virulent ist, in dieser gesellschaft, geradezu zu kulminieren scheint, wo vielerorts deutlich wird wie zerrissen alles ist, all diese dinge, welche diese noch zusammenzuhalten scheinen und wie fingiert, man neigt fast schon es verlogen zu nennen, sie an diesem fest zu tage treten und man gleichsam ihnen dabei zusehen kann, wie sie nicht mehr ihrem zwecke nachkommen, wie sie nur noch da sind, aber auf eine fast schon unheimlich unwirkliche weise eine solche art von existenz fristen, die schon diesen namen eigentlich gar nicht mehr verdient, weil sozusagen ihr wesen, ihr halt, ihr eigentlicher zweck, ihre verankerung, ihr sinn, ihre eigentliche bestimmung, nicht mehr mit ihnen da sind, so dass, eigentlich, auch nicht einmal mehr ein dasein ihnen noch zugesprochenen werden kann, dass man im grunde sagen müsste, sie ließen in diesem letzten rest, den man noch in irgendeiner weise vorhanden nennen könnte, eigentlich schon aufs allerdeutlichste erkennen, wie es mit ihrem dasein, also im grunde gar schon kein dasein mehr, liege, dass sie tatsächlich schon lange nicht mehr da seien, weil alles, was als notwendig mit ihnen dasein müsste, eben nicht im geringsten mehr da ist, und man auch weiß, dass es nicht mehr da sein wird, so dass sie selbst eigentlich, tatsächlich, müsste man im grunde sagen, auch schon geradezu nicht mehr da sind, dass in gewisser weise zwar noch alles gehabe um dieses fest deutlich, geradezu eindeutig, ja nichts anderes als das eigentlich, auf sie hindeutet, sie, im anschein, also schlichtweg als vorhanden und nur allzu gegenwärtig erscheinen müssen, dass also nur unmöglich sich sagen ließe, dass einfach da nichts wäre, weil ja in der tat alles auf sie hindeutet und man auch mit ihnen und durch sie und fast, könnte man sagen, durch sie hindurch miteinander umzugehen pflegt, soweit überhaupt das ein umgang noch genannt werden kann und man nicht von einem verhalten bloß noch zu sprechen hätte, insoweit sind sie ebenso genau das allerrealste, aber eben auch, und das mit dem höchsten nachdruck, in ihnen, in jedem augenblick, in jedem anschein, überall wo sie derart noch da sind, sind sie gleichzeitig gleichsam irrsinnig irreal und deuten in all ihrem dasein, soweit man das überhaupt von ihnen noch sagen will, dass sie da sind, nur, und nichts anderes, auf ihr ableben, auf ihre unbrauchbarkeit hin, die so weit eigentlich schon fortgeschritten ist, dass nur noch als farce man eigentlich von ihnen sprechen kann, insofern sie sind, und überall schon ihre existenz sich soweit aufgelöst hast, dass in keinster weise, und auf keine art und in keiner erdenklichen sprache überhaupt von ihnen noch als von etwas realem existenten, wie sonst im allernormalstem sprachgebrauch von dingen, gesprochen werden kann, und gesagt werden, sie exitierten, so lässt sich das überhaupt auf diese nicht mehr anwenden, und dies eben genauestens beobachtbar, wo es sich am besten zu erkennen gibt, an diesem fest, dem weihnachsfest, diesem alljährlichen zur schau stellen alles dessen, was in dieser gesellschaft als verdorben, kränklich und überaus zermürbt und marode bezeichnet werden muss, wo dies alles, was sonst nicht allzu leicht an den oberflächen beobachtet werden kann, geradezu unter der nase eines jeden ganz leicht zu erkennen sich gibt, und man eigentlich sagen könnte, das fest sei ein einziges feiern dieses zustandes, dieses so verabscheuungswürdigen zustandes nämlich, der diese falschheit, diesen unredlichen umgang, dieses unredliche verhältnis zu diesen, welche die einzelnen individuen noch zu verbinden scheinen, dass dies eigentlich, am ende der jahre, im immer wieder kehrenden und alles mit sich reißenden, umfassenden weihnachtsfest, diesem koloss von gesellschaftlicher normativität, dass all dies eigentlich, so müsste man sagen, hier, und vor allem hier, in der kulmination alles dessen geradezu zelebriert wird, dass man sich hier dieser schlimmsten aller erdenklichen verlogenheit geradezu systematisch ausliefert und eigentlich diese auslieferung, diese hingabe an dieses prinzip, denn nichts anderes wird hier eigentlich begangen, ja dass eben diese hingabe das fest in nachdrücklichster weise ist.
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