[System 7 im Netz]
Diese Seite will die »weltweit erste webbasierte Simulation des System 7« sein, dabei gibt es das bei Gabi schon seit Jahren — und das in Farbe, den Gabi besaß einen Performa 475. [Dinu Gherman per Email.]
04 June
2004
2004
[Für die, die ihren Computer zum Spielen mißbrauchen]
Und für die, die Spiele selber programmieren wollen. Die Dismount Games, die »nicht allzu konstruktiven, aber im Vergleich zu gängigen Computerspielen nicht wirklich brutalen Spiele wären nicht ansatzweise so interessant, wenn sie nicht auf der ODE, der Open Dynamics Engine, einer Open-Source Bibliothek, die das physikalisch realistische Verhalten von Körpern beschreibt, beruhen würden.« Und diese Meldung wäre für mich auch nur halb so interessant, wenn es nicht mit PyODE einen Python-Wrapper für diese Bibliothek gäbe. [Akki N. (BTW: Allerschärfstes Willkommen!) per Email.]
[Ein Hundebild]
Schau Mama, ein Hundebild! Ist schon wieder Wochenende?
[Photo: Gabi]
Ja es ist wieder Wochenende. Und dieses Wochenende ist das letzte Wochenende meines diesjährigen Jahresresturlaubs vom letzten Jahr. Daher bis an den Rand vollgepackt mit Terminen — nicht nur Hundeschule und Agility-Training, sondern auch einen Besuch hier und das Entenrennen (BTW: Ein allerschärfstes Willkommen zurück! Möge die bessere Ente gewinnen. ;o)) stehen auf dem Plan (ich werde mindestens einen arbeitsreichen Monat brauchen, um mich vom Freizeitstreß zu erholen). Wie dem auch sei, ein Update am Wochenende ist daher eher unwahrscheinlich. Bis Montag also und...
keep on bloggin'!
[Photo: Gabi]
Ja es ist wieder Wochenende. Und dieses Wochenende ist das letzte Wochenende meines diesjährigen Jahresresturlaubs vom letzten Jahr. Daher bis an den Rand vollgepackt mit Terminen — nicht nur Hundeschule und Agility-Training, sondern auch einen Besuch hier und das Entenrennen (BTW: Ein allerschärfstes Willkommen zurück! Möge die bessere Ente gewinnen. ;o)) stehen auf dem Plan (ich werde mindestens einen arbeitsreichen Monat brauchen, um mich vom Freizeitstreß zu erholen). Wie dem auch sei, ein Update am Wochenende ist daher eher unwahrscheinlich. Bis Montag also und...
keep on bloggin'!
[Leben ohne Mico$oft]
Word vs. handgemalt: »Und nein, ich habe nichts gegen Lehrer. Nichts wirksames, jedenfalls.« [wurch.log]
[Noch mehr Karibik-Feeling]
If the Yankee comes to Trinidad... Rum and Coca Cola (MP3, 3:00 min., 4,1 MB). Auf dieser Seite gibt es noch ein paar Swing-Klassiker. (Mein heutiger Beitrag zur Old Fart MP3 Competition.)
[I love RSS]
BottomFeeder 3.5 (OpenSource, kostenlos) ist ein neuer in Smalltalk geschriebener CrossPlatform-RSS-Reader. [Industrial Technology & Witchcraft]
[Akustische Notwehr]
Ich weiß, es ist illegal, aber so ein Teil will ich auch haben: Mit Störsendern gegen nervende Handy-Nutzer. Und gibt es so etwas auch gegen wummende aus dem Autolautsprecher dröhnende Techno-Bässe? [symlink.ch: Wissen Vernetzt - deutsche News für die Welt]
[Leben ohne Micro$oft iv]
Man kann ein ganzes Buch auch ohne Word schreiben. Und das geht sogar viel besser: The Making of BSD Hacks. »Dru Lavigne, the author of BSD Hacks, and chromatic wanted to use open source tools to write and edit the book, so they turned to PseudoPOD and Subversion. chromatic writes about how they used these tools to collaborate, write, edit, and produce the book in record time.« [Meerkat: An Open Wire Service: ONLamp.com]
[Große Datenmengen bringen oft große Probleme]
Optimierung hilft da manchmal mehr als ein neuer, größerer und schnellerer Rechner: Tales of Optimization and Troubleshooting. »Next time, before you walk off threatening to send your new super-duper computer to the scrap yard, remember that your coding may just possibly be to blame« Schön, wenn meine Kenntnisse in numerischer Mathematik doch noch manchmal gebraucht werden. Oft habe ich nämlich den Eindruck, es gibt heute nur noch brute force-Algorithmen. Fett und ineffektiv... ;o) [Meerkat: An Open Wire Service: O'Reilly Network]
[Internet ohne Schnur in 435 Buchläden]
Leider nur in den USA. Und über die Preise schweigt sich der Artikel auch aus: A Guide That Takes the Sci-Fi Out Of Wi-Fi. [Meerkat: An Open Wire Service: O'Reilly Network]
[Erinnerung an alte Atari-Zeiten werden wach]
Omikron Basic 8.0 jetzt auch für Mac OS X. Vielleicht spiele ich tatsächlich mit der kostenlosen Demo-Version (max. 75 Programmzeilen) mal ein wenig rum. Die Lite-Version für max. 5000 Programmzeilen kostet 49 € und die Pro-Version (65.545 LoC) kostet 99 € (jeweils plus Märchensteuer). Das halte ich allerdings für zuviel Geld für ein wenig nostalgisches Programmierer-Feeling, Chipmunk-Basic (Freeware) ist da attraktiver. [MacTechNews.de]
[Leben ohne Micro$oft ///]
Münchener Grüne sehen Imagegewinn durch Umstellung auf Linux. [heise online news]
[Leben ohne Micro$oft ii]
Das wäre doch etwas: Ein stabiles, ausgereiftes und skalierbares Betriebssystem als freie und quelloffene Software. Sun verspricht Solaris als Open Source. [heise online news]
[Inbox]
The Changing Face of E-Mail. Think spam is bad? How about being buried in e-mails you actually want? Software developers and Internet architects meet this week to discuss how to make e-mail friendlier. By Amit Asaravala. [Wired News]
[Access Denied]
Werden vom US-Militär auch manche kritische Webseiten durch Filter für die Soldaten blockiert? [Telepolis News]
[HDTV und die Folgen]
Kurzfilme von der Festplatte und Langfilme für die Festplatte: Digitaltechnik macht das Kino kreativ. Im Kino laufen Filme — aber nicht mehr lange: Digital auf hochauflösendem Video (HDTV) zu drehen und das Material dann am Computer zu bearbeiten, ist längst nicht nur einfacher, sondern auch kostengünstiger als sich mit klassischem Film und Schnitt herumzuplagen. Nur der Speicherplatz ist noch ein Problem. Die ersten Filme gibt es nun auch ganz legal aus dem Netz zum Download. [Telepolis News]
[Heiße Luft oder etwas dran?]
Während überall private Hochschulen ums Überleben bangen, setzt die neue Zeppelin-Universität am Bodensee zu Höhenflügen an. Stephan Jansen, 32, ist der jüngste Unipräsident der Republik. Mit unüblichen Lehrmethoden will der Überflieger mit DJ-Vergangenheit neue "Pioniere" formen. Streber und Karrieristen sollen draußen bleiben. [Spiegel Online]
[Elsevier goes Open Access?]
Reed says yes to science on the Web. »Academic publisher Reed Elsevier says it will allow scientists to post copies of their articles on the web, a u-turn from its previous position. The move means as many as 200,000 articles could now be made available online.« Allerdings unter seltsamen Bedingungen, die darauf abzielen, die Online-Publikation möglichst unattraktiv zu machen. [The Register]
[Security Alert]
Wurm "Korgo" auf "Sassers" Spuren. Korgo verbreitet sich nicht per E-Mail, sondern nutzt die LSASS-Sicherheitslücke in den Microsoft-Betriebssystemen ab Windows 98, die schon "Sasser" nutzte. [futurezone.ORF.at]
03 June
2004
2004
[In der Hasenheide]
Das Schockwellenreiter-Neukölln-Sommer-Special.
Der Volkspark Hasenheide erfüllt für die Bezirke Kreuzberg und Neukölln — die nicht gerade üppig mit Grünflächen ausgestattet sind — eine wichige Erholungs- und Freizeitfunktion. Zentral gelegen und etwa 50 Hektar groß bevölkern an schönen Tage Freizeitsportler und Anhänger des Grillens die Rasenflächen.
Der Begriff Hasenheide tauchte erstmals 1678 auf, als der Kurfürst ein damals noch 105 Hektar großes, 1650 erworbenes Areal als Hasengehege einzäunen ließ, damit er immer frischen Braten auf den Tisch bekam. Sehr zum Ärger der Tempelhofer Bauern übrigens, die dort vorher ihr Vieh weiden ließen. Dieser Konflikt führte zu ständigen Rechtsstreitigkeiten, die erst 1851 endgültig geklärt wurden. Doch schon am 17. Dezember 1808 ging die Hasenheide vom königlichen Privatbeitz in Staatseigentum über. Die Hasenheide unterstand damit dem Dömanen- und Forstfiskus. Von 1764 bis etwa 1806 wurden erste Parzellen in Erbpacht vergeben und in der Hasenheide Gasthäuser errichtet, in denen geraucht werden durfte. Diese Tabagien waren für die Berliner um 1800 ein beliebtes Ausflugsziel und begründeten die Tradition der Hasenheide als Vergnügungszentrum.
Das südlich der Hasenheide gelegene Tempelhofer Feld, heute Flughafen Tempelhof, war seit spätestens 1722 regelmäßig Exerzierfeld. Und auch die Hasenheide wurde immer wieder militärisch genutzt. Teile der Hasenheide wurden ab 1810 als Schießstände eingerichtet.
Aber auch eine Geschichte als Landschaftsgarten hat der Park. Schon 1838 wurde er von Peter Josef Lenné umgestaltet, doch ist hierzu die Quellenlage so dünn, daß nicht mehr herauszubekommen war, wo Lennésche Elemente noch in der heutigen Hasenheide zu finden sind. Lenné jedenfalls erhielt den Auftrag vom Kriegsministerium (sic!), das sich vom Halleschen Ufer über die Hasenheide bis hin zu den Exierzierplätzen auf der Tempelhofer Feldmark eine »leichte Chausseeanlage« wünschte.
Zwar wurde schon am 21. Juni 1925 der Volkspark Hasenheide eingeweiht, seine heutige Gestalt erhielt er aber erst in den Jahren 1936 bis 1939 durch den Stadtgartendirektor Joseph Pertl (1899 - 1989).
Berühmt wurde die Hasenheide jedoch durch die Aktivitäten des »Turnvaters« Friedrich Ludwig Jahn (hier eine Biographie). Gleich an drei verschiedenen Stellen errichtete er seinen Turnplatz, der als die Wiege der deutschen Turnerei gilt. (Wobei das »deutsch« durchaus wörtlich zu nehmen ist, Jahn tümelte sehr deutsch...) Der erste Turnplatz (1811 bis 1812) war in der Nähe des Südsterns, dort wo heute die Johannes-Basilika als Sitz der päpstlichen Nuntiatur steht. Jahn waren jedoch die »Tabagien« und Kaffeehäuser an der heutigen Straße Hasenheide ein Dorn im Auge, und so wurde der Turnplatz 1812 weiter in die Hasenheide, in die Höhe des heutigen Karlsgarten nahe der Jahn-Eiche verlegt. Dieser Turnplatz bestand bis zum Turnverbot 1819/1820. Turnen war zwar als vormilitärische Erziehung anerkannt, die Organisation außerhalb des Staates jedoch der einsetzenden Restauration der Metternich-Ära ein Dorn im Auge.
Ein kleiner Exkurs am Rande: Die Untersuchung gegen Jahn als »Demagogen« führte kein geringerer als E.T.A. Hoffmann, der als »Gespenster-Hoffmann« in die Literaturgeschichte einging, aber damals »hauptberuflich« einer der höchsten Justizbeamten Preußens war. Der schmächtige Hoffmann war natürlich kein Freund des Turnens, er hielt das für »Knabenunfug«. Aber trotzdem verlangte er — vergeblich — in einer hundertseitigen juristischen Arbeit die Freilassung Jahns, da er in der Turnerei keinen »Hochverrat« erkennen konnte. Diese Auseinandersetzung mit dem preußischen Polizeiminister von Kamps hat Hoffmann in seinem Meister Floh — dort heißt von Kamps »Knarrpanti« — literarisch verarbeitet.
Jahndenkmal und Nachbauten der Jahnschen Turngeräte in der Hasenheide, Aufnahmen vom 12. August 2001. Die Turngeräte sind heute nicht mehr vorhanden.
1820 wurde also das Turnen verboten und Jahn als Demagoge mit Festungshaft belegt. Frei kam er erst 1825, rehabilitiert wurde er sogar erst 1840. In der Hasenheide wurde weitergeturnt — nun aber illegal. Erst 1844 wurde an der nordöstlichen Ecke der Hasenheide unterhalb des Jahn-Denkmals wieder ein Turnplatz eingerichtet, der bis 1934 Betand hatte. An dieser Stelle standen bis vor wenigen Jahren sogar noch einige Replikate der Jahnschen Turngeräte, da das Bezirksamt diese aber nicht mehr unterhalten konnte, wurden sie abgerissen. Heute erinnert — neben dem schon erwähnten Jahn-Denkmal — noch der Sportplatz des deutschen Turnerbundes am südwestlichen Rand der Hasenheide sowie ein Regenauffangbecken für den Flughafen Tempelhof noch etwas weiter westlich inmitten einer Kleingartenkolonie, das einmal eine Radrennbahn (Rütt-Arena) war, an die sportliche Tradition der Hasenheide. Und natürlich die Jogger, die hier immer noch täglich ihre Runden drehen.
Nach dem Krieg wurde der Volkspark in den Jahren 1948 bis 1953 durch den Gartenamtsleiter Kurt Pöthig noch einmal umgestaltet. Die 69 Meter hohe Rixdorfer Höhe wurde aus 700.000 Kubikmeter Trümmern aufgeschüttet und wie das Naturtheater in der Hasenheide mit seinen 1100 Sitzplätzen 1954 eröffnet.
1955 wurde auf der Rixdorfer Höhe das von Katharina Singer geschaffene Denkmal für die Berliner Trümmerfrauen enthüllt, das 1986 nach einer Renovierung am nördlichen Eingang zur Graefestraße einen neuen Standort fand. Von 1955 bis 1958 integrierte Prof. Helmut Bourmot einen Heide- und Rhododendrongarten in die ehemaligen Schießplatzwälle. 1963 wurde ein 200 Meter langer Farnweg angelegt, 1987 wurde der Rosengarten zwischen Freilichtbühne und Hasenschänke der Öffentlichkeit übergeben. Anfang der 90er Jahre erhielt die Hasenheide einen schon lange geplanten, künstlichen Teich.
Die Hasenheide heute ist ein »problematischer Park«, der von einigen als das größte Hundeklo Deutschlands — es gibt im Park auch ein viel zu kleines, nach Regen völlig verschlammtes und ständig übernutztes Hundeauslaufgebiet — bezeichnet wird, die anderen kennen sie als den bekanntesten Umschlagplatz für Drogen. Außerdem sind die Wiesen durch die im Mai hier stattfindenden Neuköllner Maientage, durch Griller und Freizeitsportler völlig überansprucht. Der Aufstieg auf die Rixdorfer Höhe lohnt nur im Winter, da die Sichtachsen völlig zugewachsen sind. Und dennoch: Der Neuköllner hat keinen anderen großen Park, also wird die Hasenheide heute wie damals fleißig und ausgiebig genutzt.
[Photos: Gabi, ein Klick auf die Thumbs öffnet Vergrößerungen in einem neuen Fenster.]
»Ganz Sibirien ist eine Fortsetzung unserer Hasenheide.«
(Alexander von Humboldt)
(Alexander von Humboldt)
Der Volkspark Hasenheide erfüllt für die Bezirke Kreuzberg und Neukölln — die nicht gerade üppig mit Grünflächen ausgestattet sind — eine wichige Erholungs- und Freizeitfunktion. Zentral gelegen und etwa 50 Hektar groß bevölkern an schönen Tage Freizeitsportler und Anhänger des Grillens die Rasenflächen.
Der Begriff Hasenheide tauchte erstmals 1678 auf, als der Kurfürst ein damals noch 105 Hektar großes, 1650 erworbenes Areal als Hasengehege einzäunen ließ, damit er immer frischen Braten auf den Tisch bekam. Sehr zum Ärger der Tempelhofer Bauern übrigens, die dort vorher ihr Vieh weiden ließen. Dieser Konflikt führte zu ständigen Rechtsstreitigkeiten, die erst 1851 endgültig geklärt wurden. Doch schon am 17. Dezember 1808 ging die Hasenheide vom königlichen Privatbeitz in Staatseigentum über. Die Hasenheide unterstand damit dem Dömanen- und Forstfiskus. Von 1764 bis etwa 1806 wurden erste Parzellen in Erbpacht vergeben und in der Hasenheide Gasthäuser errichtet, in denen geraucht werden durfte. Diese Tabagien waren für die Berliner um 1800 ein beliebtes Ausflugsziel und begründeten die Tradition der Hasenheide als Vergnügungszentrum.
Das südlich der Hasenheide gelegene Tempelhofer Feld, heute Flughafen Tempelhof, war seit spätestens 1722 regelmäßig Exerzierfeld. Und auch die Hasenheide wurde immer wieder militärisch genutzt. Teile der Hasenheide wurden ab 1810 als Schießstände eingerichtet.
Aber auch eine Geschichte als Landschaftsgarten hat der Park. Schon 1838 wurde er von Peter Josef Lenné umgestaltet, doch ist hierzu die Quellenlage so dünn, daß nicht mehr herauszubekommen war, wo Lennésche Elemente noch in der heutigen Hasenheide zu finden sind. Lenné jedenfalls erhielt den Auftrag vom Kriegsministerium (sic!), das sich vom Halleschen Ufer über die Hasenheide bis hin zu den Exierzierplätzen auf der Tempelhofer Feldmark eine »leichte Chausseeanlage« wünschte.
Zwar wurde schon am 21. Juni 1925 der Volkspark Hasenheide eingeweiht, seine heutige Gestalt erhielt er aber erst in den Jahren 1936 bis 1939 durch den Stadtgartendirektor Joseph Pertl (1899 - 1989).
Berühmt wurde die Hasenheide jedoch durch die Aktivitäten des »Turnvaters« Friedrich Ludwig Jahn (hier eine Biographie). Gleich an drei verschiedenen Stellen errichtete er seinen Turnplatz, der als die Wiege der deutschen Turnerei gilt. (Wobei das »deutsch« durchaus wörtlich zu nehmen ist, Jahn tümelte sehr deutsch...) Der erste Turnplatz (1811 bis 1812) war in der Nähe des Südsterns, dort wo heute die Johannes-Basilika als Sitz der päpstlichen Nuntiatur steht. Jahn waren jedoch die »Tabagien« und Kaffeehäuser an der heutigen Straße Hasenheide ein Dorn im Auge, und so wurde der Turnplatz 1812 weiter in die Hasenheide, in die Höhe des heutigen Karlsgarten nahe der Jahn-Eiche verlegt. Dieser Turnplatz bestand bis zum Turnverbot 1819/1820. Turnen war zwar als vormilitärische Erziehung anerkannt, die Organisation außerhalb des Staates jedoch der einsetzenden Restauration der Metternich-Ära ein Dorn im Auge.
Ein kleiner Exkurs am Rande: Die Untersuchung gegen Jahn als »Demagogen« führte kein geringerer als E.T.A. Hoffmann, der als »Gespenster-Hoffmann« in die Literaturgeschichte einging, aber damals »hauptberuflich« einer der höchsten Justizbeamten Preußens war. Der schmächtige Hoffmann war natürlich kein Freund des Turnens, er hielt das für »Knabenunfug«. Aber trotzdem verlangte er — vergeblich — in einer hundertseitigen juristischen Arbeit die Freilassung Jahns, da er in der Turnerei keinen »Hochverrat« erkennen konnte. Diese Auseinandersetzung mit dem preußischen Polizeiminister von Kamps hat Hoffmann in seinem Meister Floh — dort heißt von Kamps »Knarrpanti« — literarisch verarbeitet.
Jahndenkmal und Nachbauten der Jahnschen Turngeräte in der Hasenheide, Aufnahmen vom 12. August 2001. Die Turngeräte sind heute nicht mehr vorhanden.
1820 wurde also das Turnen verboten und Jahn als Demagoge mit Festungshaft belegt. Frei kam er erst 1825, rehabilitiert wurde er sogar erst 1840. In der Hasenheide wurde weitergeturnt — nun aber illegal. Erst 1844 wurde an der nordöstlichen Ecke der Hasenheide unterhalb des Jahn-Denkmals wieder ein Turnplatz eingerichtet, der bis 1934 Betand hatte. An dieser Stelle standen bis vor wenigen Jahren sogar noch einige Replikate der Jahnschen Turngeräte, da das Bezirksamt diese aber nicht mehr unterhalten konnte, wurden sie abgerissen. Heute erinnert — neben dem schon erwähnten Jahn-Denkmal — noch der Sportplatz des deutschen Turnerbundes am südwestlichen Rand der Hasenheide sowie ein Regenauffangbecken für den Flughafen Tempelhof noch etwas weiter westlich inmitten einer Kleingartenkolonie, das einmal eine Radrennbahn (Rütt-Arena) war, an die sportliche Tradition der Hasenheide. Und natürlich die Jogger, die hier immer noch täglich ihre Runden drehen.
Nach dem Krieg wurde der Volkspark in den Jahren 1948 bis 1953 durch den Gartenamtsleiter Kurt Pöthig noch einmal umgestaltet. Die 69 Meter hohe Rixdorfer Höhe wurde aus 700.000 Kubikmeter Trümmern aufgeschüttet und wie das Naturtheater in der Hasenheide mit seinen 1100 Sitzplätzen 1954 eröffnet.
1955 wurde auf der Rixdorfer Höhe das von Katharina Singer geschaffene Denkmal für die Berliner Trümmerfrauen enthüllt, das 1986 nach einer Renovierung am nördlichen Eingang zur Graefestraße einen neuen Standort fand. Von 1955 bis 1958 integrierte Prof. Helmut Bourmot einen Heide- und Rhododendrongarten in die ehemaligen Schießplatzwälle. 1963 wurde ein 200 Meter langer Farnweg angelegt, 1987 wurde der Rosengarten zwischen Freilichtbühne und Hasenschänke der Öffentlichkeit übergeben. Anfang der 90er Jahre erhielt die Hasenheide einen schon lange geplanten, künstlichen Teich.
Die Hasenheide heute ist ein »problematischer Park«, der von einigen als das größte Hundeklo Deutschlands — es gibt im Park auch ein viel zu kleines, nach Regen völlig verschlammtes und ständig übernutztes Hundeauslaufgebiet — bezeichnet wird, die anderen kennen sie als den bekanntesten Umschlagplatz für Drogen. Außerdem sind die Wiesen durch die im Mai hier stattfindenden Neuköllner Maientage, durch Griller und Freizeitsportler völlig überansprucht. Der Aufstieg auf die Rixdorfer Höhe lohnt nur im Winter, da die Sichtachsen völlig zugewachsen sind. Und dennoch: Der Neuköllner hat keinen anderen großen Park, also wird die Hasenheide heute wie damals fleißig und ausgiebig genutzt.
[Photos: Gabi, ein Klick auf die Thumbs öffnet Vergrößerungen in einem neuen Fenster.]
[Wikipedia Benutzer]
Mathias Schindler: Why wikipedia sucks less than TROTW*. Ausführliche Entgegnung zu Horst Prillinger (siehe meinen letzten Eintrag von gestern). [Aus meinen Referers]
[Ev'ry Day I have the Blues]
Unser heutiger Beitrag zur Old Fart MP3 Competition: Die Seite East Coast Piedmont Blues ist mal wieder eine wahre Fundgrube. Für euch daraus ausgesucht: Silicosis is Killin' Me (MP3, 3:01 min., 1,2 MB) von und mit Josh White. Aufgenommen 1936 in New York. [Von Gabi in den Weiten des Webs entdeckt.]
[Tu felix Hagenow]
Ist die Kleinstadt Hagenow (ca. 12.000 Einwohner) (k)ein Hort der Kriminalität? Oder: Wie man eine Zeitung füllt, wenn rein gar nichts passiert. Solange die grünen Männchen Hagenows nichts anderes zu berichten haben, ist die Welt doch in Ordnung, oder? [Micha aus Hagenow per Email.]
[Leben ohne Micro$oft]
The Joy of Tech: »Her data is lost when Windows crashes! As any network admin would, she seeks vengeance on the geek she holds responsible. Kill Bill Too!. [Berndt W. per Email.]
[Gabi und ich sind bekennende Tom-Waits-Fans]
Und daher freute uns dieser Link: Tom Waits singt Jockey Full Of Bourbon (MP3, 2:47 min., 2,7 MB). [Danke totally fuzzy]
[Quackwatch]
Über Paramedizin informiert diese Website. Bei der derzeit grassierenden Wunderheilergläubigkiet kann man gar nicht oft genug darauf verlinken. [Megawatt: The Last Latent Appliance Fetishist]
[DVDs rippen]
Mac the Ripper heißt treffend ein Freeware-Tool, das gekaufte DVDs extrahiert, dabei CSS-, RCE- und Macrovision-Kopierschutzmaßnahmen entfernt und den Regionalcode auf weltweite Nutzung setzt. Auch Yade kann das, und mac4ever hat ein Tutorial dazu. [Industrial Technology & Witchcraft]
[Old Fart MP3 Competition]
Ein Punkt an Haiko: Hard Love (MP3, 3:32 min., 2,8 MB). J.J.Cale live! [hebig.org/blog]
[Excellence in Processing Open Cultural Heritage]
EPOCH »is a network of about a hundred European cultural institutions joining their efforts to improve the quality and effectiveness of the use of Information and Communication Technology for Cultural Heritage.« [be art!]
[Weblog-Tool ii]
Mit € 12,- im Monat zum eigenen COREblog. Das beantwortet die häufig an mich gestellt Frage, wie man ohne eigenen Server zu einem COREblog kommt: Die Schweizer Zope Hosting Services bieten einen COREBlog Service. [Zope.org]
[Weblog-Tool]
SilvaBlog 0.1 released. SilvaBlog is a simple blogging tool for Silva. It provides a nice Silva-ish user interface to manage blog articles by date and is nicely integrated into Silva so users can use Silva's workflow and editing infrastructure. It's based on BTreeFolder so it provides scalability without the need for a folder hierarchy.
Currently the product lacks some important features like RDF (RSS) export and the ability to edit comments, hopefully this will be improved in the near future. However, if you don't care about moderating comments or RDF export, it is quite usable. [Zope.org]
Currently the product lacks some important features like RDF (RSS) export and the ability to edit comments, hopefully this will be improved in the near future. However, if you don't care about moderating comments or RDF export, it is quite usable. [Zope.org]
[Einstieg in 3D]
Wer einen Einstieg in die faszinierende 3D-Welt wagen will und wem die von mir bevorzugten Open Spurce Produkte Persistance of Vision oder Blender zu kompliziert sind, kann es ja mal mit dem Cocoa-Programm Cheetah3D (€ 49,-) versuchen. Eine kostenlose Demo (.dmg, 8,4 MB) gibt es ebenfalls. [MacTechNews.de]
[Musikunterricht mit freier Software]
Music Education With Linux Sound Tools. Interessanter Artikel mit Links zu den Downloadquellen für die Software. [Linux Journal]
[I love RSS]
Jon Udell: Broadcatching: the RSS-ification of television news. »A Webjay user named Brett Singer has been conducting an interesting experiment: a playlist of daily news clips. (Like all Webjay playlists, it can be subscribed in RSS.) I heard recently that TV remains the primary news source for three-fourths of Americans. Can that possibly still be true? I never watch TV news. But this new clip feed might change that, at least a little. TV has the resources to do things like take you to the North Pole to see and hear a scientist evaluate the melting ice pack, and a military analyst discuss the implications of an ice-free northwest passage. I won't watch something like that on CBS's schedule, and I won't even watch it on TiVo's schedule (since TiVo doesn't have the granularity for named two-minute segments), but I might find two minutes to watch it on RSS's schedule.« [Jon's Radio]
[Patentwahn]
SPD: Kritik an der Bundesregierung wegen Softwarepatenten. Der bildungs-, forschungs- und medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, übt harte Kritik an Bundesjustizministerin Brigitte Zypries wegen deren Zustimmung zur Einführung von Softwarepatenten im Europarat. Die SPD-geführte Bundesregierung habe ohne Not eine desolate Figur abgegeben, so Tauss in einem offenen Brief. [Golem.de]
Vergleiche auch: Offensive gegen Softwarepatent-Richtlinie. [heise online news]
Vergleiche auch: Offensive gegen Softwarepatent-Richtlinie. [heise online news]
[Der erste Kontakt]
Peter Walerwowski, der Autor des neuen Zope-Buches aus dem Galileo-Verlag, gibt einen Überblick über Zope, seine Einsatzgebiete, Stärken und Schwächen. Im Safari ist der Text wegen der vielen Trennungen leider unleserlich, aber mit der Echse geht es. [delta-c Python Weblog]
[Alles ist Blues]
Richard Oehmann über Martin Scorsese Filmprojekt The Blues: »Rechtzeitig, bevor die letzten Dinosaurier ausgestorben sind, hat sich Martin Scorsese der Sache angenommen. Mit "The Blues" hat er eine Serie von Film-Dokumentationen produziert, die die nach wie vor unwiderstehliche "Knockin-on-the-backdoor-music" – nicht das schwäbische Kellergeklumpfe, sondern das echte Teufelszeug von Willie Dixon oder Tampa Red – wieder auf den Sockel stellt. Neben Scorsese selbst haben unter anderem Clint Eastwood, Mike Figgis und Wim Wenders Beiträge erstellt. "Unser Ziel lag nie darin, das definitive Werk über den Blues zusammenzustellen" sagt Scorsese, "wir wollten sehr persönliche und eindrucksstarke Filme schaffen, sehr spezielle, auch sehr unterschiedliche Blicke auf den Blues." Darüber hinaus gab es im amerikanischen "Jahr des Blues" 2003 diverse Aktionen, Konzerte, Sampler-Veröffentlichungen, sowie die Bereitstellung einer Internetseite mit Blues-Classroom, Tonbeispielen und musikalischen Wanderkarten.« Bei Wim Wenders bin ich aus Erfahrung skeptisch, aber gucken (und hören!) muß ich natürlich... [Telepolis News]
[Kritik der Kritik]
Kritik der monozentrischen Vernunft. Peter Sloterdijks Sphären-Trilogie findet seinen vorläufigen Abschluss im aktuellen Band "Schäume" - ein Versuch, Kultur als Raumgeschichte zu begreifen und eine neue philosophische Anthropologie zu begründen. Frank Hartmann dazu: »Sloterdijk will sich nicht in eine Reihe mit Weltanschauungsliteraten stellen, auch nicht mit den ebenso suggestiven wie vagen Kritikern eines "Empire". Er schreibt eine befreite und, vor allem auf Politik und Politiker bezogen, eine von Anwendungsansprüchen gänzlich freie Theorie. Ansonsten aber lässt sich mit diesem gewaltigen philosophischen Exkurs, der sich von akademisch ziselierten kulturwissenschaftlichen Fachdiskussionen wohltuend abhebt, durchaus eine Menge anfangen. Denn die Sphärologie kann nicht zuletzt als eine Forschung nach den wirklichen Quellen von menschlicher Solidarität gelesen werden.« Hört sich so an, als ob es sich durchaus lohnen würde, Sloterdijk einmal zu lesen. [Telepolis News]
[Die Kirchen: Trittbrettfahrer des Tages]
»Schon die Teilnahme der Gewerkschaft der Polizei an einer Initiative für ein Volksbegehren zur Abwahl des Senats riecht etwas streng, doch jetzt haben plötzlich auch die Amtskirchen, deren Obere normalerweise vor lauter Verständnis für »notwendige Reformen« nur so triefen, entdeckt, daß man gegen diesen Senat protestieren muß. Der will nämlich die Zuschüsse für die Verbreitung religiöser Irrlehren an staatlichen Schulen eindampfen. Daran ist eigentlich nur zu kritisieren, daß nicht alle Gelder für Religionsunterricht ersatzlos und sofort gestrichen werden. Doch die Popen und Pfaffen, deren Herde ohnehin immer lichter wird, wähnen bereits jetzt Gefahren für eine »lebendige und selbstbewußte Zivilgesellschaft«, wie es der evangelische Landesbischof Wolfgang Huber am Mittwoch formulierte. Eine wirklich schöne Umschreibung der gefährdeten eigenen Pfründe.« Weiterlesen... [Junge Welt]
[Zeitschrift für Ökonomie]
INTERVENTION »versteht sich als Forum für alle ökonomischen Schulen mit einem kritischen Verhältnis zur Mainstream-Ökonomik. Sie bietet Raum für Beiträge verschiedener Art.« [Rollberg]
[Internet ohne Schnur]
Studie: Hotspots sind zu teuer. Nach Ansicht der Studienautoren werden Hotels und Cafés mittelfristig dazu übergehen, WLAN gratis oder äußerst billig als Zusatzdienst anzubieten. [futurezone.ORF.at]