Mittwoch, 16. Dezember 2009
Mein Fachbeitrag zu Demenz ist erschienen
Nun ist er erschienen und ich bin sehr zufrieden, denn ich konnte auf dem vorgegebenen engen Raum (es sind 34 gedruckte Seiten geworden, ursprünglich war noch weniger vorgesehen) dennoch aufzeigen, dass man mit ätherischen Ölen erstens ein wunderbares Werkzeug in der Hand hat, um bereits bei den ersten Symptomen einer demenziellen Erkrankung wenigstens ein kleines bisschen gegensteuern zu können.
Zweitens habe ich doch recht viele Studien (circa 50) gefunden, die das Thema wissenschaftlich untermauern (Tabelle unten und Literaturverzeichnis auf dem zweiten Foto, auf Bilder klicken, dann werden sie etwas größer). "Das praktische Handbuch der Demenz" liegt als zwei prall gefüllte Ringbücher vor, die regelmäßig aktualisiert und ergänzt werden, es kostet Euro 108 zuzüglich Porto und kann hier bestellt werden, auf dieser Seite befinden sich auch kostenlose Downloads mit Probeseiten, Autoren- und Inhaltsverzeichnis.
Sonntag, 6. Dezember 2009
Bessere Körperhaltung und sichereres Schlucken durch ätherische Öle
Die neue Ausgabe vom International Journal of Clinical Aromatherapy * - übrigens eine der besten Lektüren für wissenschaftlich untermauerte Anwendung von ätherischen Ölen - ist kürzlich erschienen und darin fand ich einen spannenden Artikel über Reha-Maßnahmen bei Menschen, die einen Hirnschlag erlitten haben.
Berichtet wird beispielsweise über zwei betroffene Senioren (Mann 86 und Frau 88), die beide Probleme im erschlafften unteren Kopf-/Gesichtsbereich hatten: Hämatome im Mund und damit verbundene Schwierigkeiten bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, gestörte Zungenkoordination, Sprachstörungen. Nach fünf bzw. acht sanften Massagen mit 2%-igem Mandarinen- und Lavendelöl (Citrus reticulata und Lavandula angustifolia) in Mandelöl hatten beide wieder eine wesentlich bessere Kontrolle über die betroffenen Körperfunktionen. Bei einer 46-jährigen Frau mit ähnlichen Problemen und die ständig in der Gefahr stand, ihre dünnflüssigen Mahlzeiten zu aspirieren verhalfen fünf Gesichts-Behandlungen mit Lavendel und Bergamotte (Lavandula angustifolia und Citrus bergamia) und eine Behandlung mit Lavendel und Rosmarin (Lavandula angustifolia und Rosmarinus officinalis) zu einer normalen Nahrungsaufnahme und deutlicherem Sprechvermögen. Die Autorin Paula Mullins beschreibt weitere erfolgreichen Reha-Maßnahmen. Sie erwähnt zudem einige Studien, beispielsweise die Erkenntnis, dass Menthol (Hauptwirkstoff in Pfefferminze- und Ackerminzeölen, Mentha piperita und Mentha arvensis, in dieser Studie in synthetischer, 'naturidentischer' Form verwendet) ähnlich wie kaltes destilliertes Wasser den Schluckreflex deutlich verbesserte. Diese Maßnahme empfehlen die japanischen Wissenschaftler bei PatientInnen mit Dysphagie, also bei Schluckproblemen. Denn bei ständigem Verschlucken bzw. durch das Gelangen von Speisestückchen und Speichel in die Luftröhre ist eine große Gefahr von Lungenentzündungen gegeben, die somit reduziert werden könnte. Die Wissenschaftler empfehlen den Betroffenen, vor den Mahlzeiten eine mentholhaltige Pastille zu lutschen (Bonbon, Dragee etc) [Ebihara T, Ebihara S, Watando A, Okazaki T, Asada M, Ohrui T, Yamaya M, Arai H. Effects of menthol on the triggering of the swallowing reflex in elderly patients with dysphagia. Br J Clin Pharmacol 62(3): 369-371]
Dieses Jahr veröffentliche ein Team um dieselben Wissenschaftler eine kleine Beobachtungsstudie an 17 älteren Personen (78 Jahre +/- 6) ohne neurologische Störungen, dass das Riechen von Pfeffer- und Lavendelduft die Stabilität ihrer Körperhaltung bei geschlossenen Augen verbesserte (nicht aber bei geöffneten Augen) [Freeman S, Ebihara S, Ebihara T, Niu K, Kohzuki M, Arai H, Butler JP. Olfactory stimuli and enhanced postural stability in older adults. Gait Posture. 2009 Jun;29(4):658-60]. Denkbar wären also unterschiedliche Pflegemaßnahmen mit Lavendelöl bei PatientInnen, deren Haltung und Körperkoordination aufgrund von neurologischen Vorfällen gestört sind.
* PS Wer mehr über die Fachzeitschrift IJCA lesen möchte, findet hier ein Interview in englischer Sprache mit der Herausgeberin Rhiannon Harris. Sie ist die Ehefrau von Bob Harris, der eine große (kostenpflichtige) Datenbank von wissenschaftlichen Studien über die Wirkungen von ätherischen Ölen führt.
Sonntag, 8. November 2009
Rosendüfte braucht das Land
Es ist wunderschön, wenn man ein funktionierendes Netzwerk hinter sich hat! Ich war vor einigen Tagen auf eine viel versprechende Studie über einen Rosenextrakt gestoßen, wollte mehr darüber wissen, fragte bei einem passionierten Studiensammler an und wenig später konnte ich dieses und noch ein ähnliches Werk komplett durchlesen. Auch wenn ich lange nicht jedes Detail verstehe (ich habe eine Phobie vor Statistiken und entsprechenden Grafiken ;-), finde ich, dass den japanischen Wissenschaftlern um Suresh Awale spannende Entdeckungen gelungen sind -auch wenn das alles bislang 'nur' im Reagenzglas stattgefunden hat. Sie untersuchten, wie ein Chloroform-Extrakt (vergleichbar einem Absolue) von Rosa damascena auf die berüchtigten Amyloid-Plaques, welche bei Morbus Alzheimer die 'Gehirnwindungen verstopfen', reagiert. Die Bestandteile der Rose regten nicht nur die Neuriten (Fortsätze) von Neuronen (Nervenzellen) signifikant zum Wachsen an, sondern unterbanden auch den Zelltod durch das Amyloid A beta(25-35). Man isolierte aus dem Rosenextrakt eine lange mehrfach ungesättigte Fettsäure (C37H64O2; sorry, ich kann hier keine tiefergestellten Zahlen schreiben), welche für diesen Effekt verantwortlich ist. Sie wirkt neuroprotektiver als die vielbeworbenen Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel mit DHA. [Awale S, Tohda C, Tezuka Y, Miyazaki M, Kadota S: Protective Effects of Rosa damascena and its Active Constituent on A beta(25-35)-induced Neuritic Atrophy. eCAM2009].
Man kann sich denken, dass diese Entdeckung sicherlich weder mit offenen Händen noch mit freudiger Erleichterung auf Seiten des medizinischen Establishments aufgenommen wurde, schließlich wurden Rosenprodukte (zur äußeren Anwendung) bereits 2004 fast vom Markt weg-reglementiert. Wo kämen wir hin, wenn wir - wie beispielsweise Bulgaren, Iraner und Türken - auch noch Rosenprodukte essen würden und damit den lukrativen Alzheimermedikamente-Markt empfindlich stören könnten... Ähnlich soll übrigens der in der ayurvedischen Medizin bekannte Extrakt von Withania somnifera (Ashwaghanda) wirken, er wird meines Wissens nach nur von einer deutschprachigen Ätherisch-Öl Firma (Feeling) angeboten. [Tohda C, Kuboyama T, Komatsu K: Dendrite extension by methanol extract of ashwagandha (roots of Withania somnifera) in sk-n-sh cells. Neuroreport 2000;11:1981-5]
Die zweite Studie, die ich zu lesen bekam, untersucht und vergleicht Rosendestillat, Rosenabsolue und Rosenhydrolat auf ihre Tocopherolgehalte, sowie Carotine, phenolische Inhaltsstoffe und ihre antibakterielle Wirkung. Neben für Aromapraktikerinnen vielen altbekannten Dingen fand ich bemerkenswert, dass Rosenabsolue eine große antioxidative Kapazität besitzt, also quasi ein 'Jungbrunnen' ist. Nicht nur durch den Gehalt an phenolischen Verbindungen, sondern auch durch seinen Gehalt an Vitamin A und E. Das macht es auch zu einem idealen natürlichen - freilich kostbaren - Konservierungsmittel in Naturkosmetik. [Ulusoy S, Bosgelmez-Tmaz G, Secilmis-Canbay H: Tocopherol, Carotene, Phenolic Contents and Antibacterial Properties of Rose Essential oil, Hydrosol and Absolute. Curr Microbiol (2009) 59:554-558]
Sonntag, 1. November 2009
Lavendel- und Orangenduft bei Senioren
PS Leider kann man bei Blogger die Links nicht gleich im Linkfenster überprüfen, sorry für den Fehler, nun sollte es klappen!
Samstag, 17. Oktober 2009
Schmerzlindernde Öle
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Ich bin innerhalb von 24 Stunden zweimal nach Studien befragt worden, die sich mit ätherischen Ölen bei Schmerzen befassen. Welche Art von Schmerzen, musste ich zurück fragen, denn Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Wie die Mindmap-Übersicht oben zeigt (drauf klicken, dann wird sie etwas größer), haben sich für die unterschiedlichen bereiche von Schmerzen unterschiedliche Öle bewährt.
Bei Schmerzen am Skelett, von rheumatischen Beschwerden, Wachstumsschmerzen bis zu unfallbedingten "blauen Flecken" sind als erstes die fetten Mazerate Johanniskrautöl und Mohnblütenöl zu erwähnen, eines von beiden sollte als Grundlage für eine schmerzlindernde Einreibung/Auflage verwendet werden. Meistens wird Olivenöl zum Ausziehen verwendet und dieses enthält schmerzlindernde Substanzen die dem Grundmolekül des bekannten Schmerzmittels Ibuprofen ähneln (die wissenschaftliche Studie dazu liefere ich nach, wenn ich etwas Zeit habe).
Gut studiert und dokumentiert sind folgende ätherische Öle und/oder ihre Hauptinhaltsstoffe bei Schmerzen:
- Gewürznelke, Syzygium aromaticum [Eugenol und Methylsalicylat]
- Wintergrün, Gaultheria procumbens/fragrantissima [Methylsalicylat]
- Pfefferminze, Mentha piperita [Menthol und Menthon]
- Lorbeer, Laurus nobilis (in einer Tierstudie ähnlich schmerzlindernd wie injiziertes Morphin)
Darmschmerzen wurden inzwischen von mehreren Wissenschaftlern untersucht, beispielsweise bei Reizdarm, hier wirkt eine Kombination von Kümmel- (Carum carvi) und Pfefferminzeöl in dünndarmlöslichen Kapseln besonders gut (das Öl pur schlucken bringt nicht sehr viel, da es im Magen verdaut/abgebaut wird, es soll aber erst etwas weiter 'unten' wirken).
Eine Studie, die von PhysiotherapeutInnen dokumentiert wurde, belegt dass folgende standardisierte Ölekombination sehr gute Effekte bei Sportverletzungen (Knie- und Gelenkverletzungen, die Physiotherapie benötigten) aufweist:
- Birke, Betula alba (Wintergrün wirkt fast identisch, da es mehr oder weniger die gleiche Zusammensetzung hat)
- Cajeput, Melaleuca leucadendron
- Römische Kamille, Chamaemelum nobile
- Kampfer, Cinnamomum camphora (ich würde eher Rosmarin Ct. Borneon, enthält Kampfer, nehmen)
- Zitrone, Citrus limonum
- Gewürznelke, Syzygium aromaticum
- Eukalyptus, Eucalyptus globulus
- Zypresse, Cupressus sempervirens
- Menthol wurde ergänzend hinzugegeben
M. Le Faou, T. Beghe, E. Bourguignon, S. Dei Tos, T. Dupre, M. Saunier, J. Scaravelli. The International Journal of Aromatherapy (2005) 15, 123–128
Dienstag, 29. September 2009
Riechverlust und ätherische Öle bei Demenzen
Ich bin jetzt soweit durch mit dem Durchforsten von Studien zum Thema Gehirndurchblutung und demenzielle Erkrankungen, die durch ätherische Öle beeinflussbar sind. Es hat mich sehr überrascht, wie viele wissenschaftliche Untersuchungen es zum Thema gibt. Ich habe ja sicherlich nur die 'Spitze des Eisbergs' gefunden und studiert.
Die unteren beiden Reihen meiner Spickzettel bestehen aus Studien mit unruhigen Patienten, welchen mit ätherischen Ölen gut geholfen werden konnte und beinhalten auch Laborergebnisse, welche zeigen, dass manche Öle das bei der Alzheimererkrankung verminderte Acetylcholin im Gehirn - und auch sein 'Widersacher' Acetylcholinesterase - positiv beeinflussen. 24 unterschiedliche Forschungsergebnisse, von denen in der Aromapflege kaum jemand weiß oder schreibt.
Die mittlere Reihe enthält Studien die zeigen, dass manche ätherische Öle und/oder deren Bestandteile den Blutfluss im Gehirn erhöhen und somit prophylaktisch als auch therapiebegleitend eingesetzt werden können. Die nächste Reihe befasst sich mit Studien zum Geruchssinn und wie man heutzutage am gestörten Riechen erste Indizien für eine demenzielle Erkrankung feststellen kann. Die obersten Zettelchen beziehen sich auf den generellen Einfluss von Düften auf unser Verhalten und unsere emotionalen Zustände. Nun, da das Chaos und die vielen Informationen, die ich schon länger in meinem Kopf herum trage, etwas geordnet ist, 'bastele' ich in den nächsten zwei Wochen einen Fachbeitrag.
Ach ja, bevor jemand nachfragt, was das einzelne Blättchen beinhaltet: Das ist eine Nebenwirkung von bestimmten Düften, die man bei agitierten Patienten nicht oder sehr vorsichtig einsetzen sollte. Und wer jetzt ganz neugierig ist, sollte meine beiden Beiträge zum Thema Dünger für die grauen Zellen und Immer mal an Vanille schnuppern(nochmals) nachlesen.
Freitag, 22. Mai 2009
Aromatherapie in der Palliativpflege
Freitag, 15. Mai 2009
Die Dosis macht das Gift
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Das Öl von Gaultheria procumbens (G. fragrantissima) besteht fast nur aus Methylsalicylat (aromatischer Ester = Phenylderivat). Dieser Stoff wirkt genau wie die Acetylsalicylsäure in Aspirintabletten als so genannter COX-Hemmer (Cyclooxidase). Diese Gruppe von Medikamenten unterdrückt also einen Stoff, der u. a. entzündungsfördernde und schmerzfördernde Prostaglandine im Gewebe auslöst. Diese werden vom Körper aus der beispielsweise in Fleisch vorkommenden Arachidonsäure synthetisiert.
Lange Jahre schreckten us-amerikanische Warnungen bezüglich Methylsalicylat in Wintergrünöl AromatherapeutInnen vom Gebrauch dieses nützlichen Öles ab. 14 g Wintergrünöl – innerlich – können bereits tödlich wirken, für ein Kind wirken geschluckte 4 ml tödlich. Die IFRA (International Fragrance Research Association) lehnt es für die Parfümherstellung ab. Dennoch ist es für den menschlichen Konsum zugelassen. Der medizinisch-frische Geschmack und Geruch von Wintergrün ist in den USA fast omnipräsent. Von vielen Zahnpastamarken über Mundwässer, Softgetränke, Kaugummi und andere Süßigkeiten ist er in sehr vielen Produkten enthalten. Meistens in synthetischer Form. So dass es viele dokumentierte Vergiftungsfälle gibt, wo eine Überdosierung von Methylsalicylat eine Rolle spielt.
Wendet man Wintergrünöl in einer in der Aromatherapie üblichen Verdünnung von 0,5-1 Prozent bei akuten Schmerzzuständen an, hat man damit eines der schmerzstillendsten Öle überhaupt zur Verfügung. Es ist aus der natürlichen Therapie von Fibromyalgie (Weichteilrheumatismus) kaum noch weg zu denken. Denn es hat gleichzeitig eine entspannende Komponente, die bei dieser Erkrankung, die durch psychogene Faktoren verstärkt wird, für die ganzheitliche Therapie wichtig ist.
Handelsübliche Präparate sind mit 5 Prozent und mehr deutlich höher dosiert und wirken aufgrund ihres Counter-Irritant-Effektes: die Haut wird gereizt und stark durchblutet und es kommt zu einer verminderten Wahrnehmung der Schmerzen. Aspirin und ähnliche Medikamente mit Acetylsalicylsäure haben eine stark schleimhautschädigende Wirkung, so dass sie für viele Menschen nicht magenverträglich sind. Sie können auch nicht durch die Haut aufgenommen werden. Die kleine Methylgruppe am Molekül macht den Unterschied. Dadurch, dass sie das Molekül um ein C-Atom und um drei H-Atome „bereichert“, wird es fettlöslicher und kann dann von der Haut resorbiert werden. Enzyme in der Haut können diese Methylgruppe wieder abspalten, so dass die schmerzlindernde Salicylsäure in Aktion treten kann.
Das ist nicht nur ideal bei rheumatischen Erkrankungen, sondern auch bei Sportverletzungen, denn Wintergrünöl vermindert nicht nur Schwellungen, sondern hilft dabei, dass verletztes Gewebe schneller regeneriert.
>< Wintergrünöl sollte nicht in Verbindung mit Wärmflaschen, Heizkissen oder sonstigen Wärmeanwendungen verwendet werden, auch ist es in der Badewanne gering dosiert zu verwenden (max. 5 Tropfen). Es darf nicht vor Operationen verwendet werden und sollte auch von Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen müssen, gemieden werden, da sich ein additiver Effekt einstellen kann (und das Blut dann zu stark verdünnt wird). Es ist nicht für die Anwendung bei Kindern geeignet.
Quellen: Holly Phaneuf, Herbs demystified. New York 2005 · Maria Lis-Balchin: Aromatherapy Science. London 2006 · Monika Werner & Ruth von Braunschweig: Praxis Aromatherapie. Stuttgart 2006
Dienstag, 31. März 2009
Gegen blaue Flecken ist ein graues Kraut gewachsen
Ich habe mir gestern beim Ein- und Umsteigen mit meinem schweren Koffer, dicken Rucksack und prall gefüllter Handtasche drei hübsch anzusehende blaue Flecke eingefangen, so genannte Hämatome. Und habe leider nicht das passende Öl dabei, den Zweig der eigenartig duftenden Pflanze, den ich dabei hatte, habe ich verschenkt. Also muss es ohne gehen, aber ich kann diesem tollen Öl ja wenigstens einen Text widmen! Die winterfeste Staude ist verwandt mit Arnika und hat eine vergleichbare Wirkung.
Auf deutschen Märkten kann man diese Wunderpflanze als Currykraut kaufen, in der Aromatherapie heißt diese enge Verwandte der Strohblume Immortelle, die Unsterbliche. Ihr maggi- und curryartig riechendes ätherisches Öl ist die beste Antwort auf stumpfe Verletzungen. In einem Kinderhaushalt eigentlich ein Muss. Man gibt so schnell wie möglich einen Tropfen auf die geprellte Stelle und verreibt sie vorsichtig mit etwas Olivenöl, wiederholt das am besten nochmals alle zwei bis drei Stunden und der hässlichen und oft schmerzenden Hautblüte bleibt kaum noch eine Chance. Denn in diesem Öl sind ganz seltene Dione enthalten, die eine blutverdünnende Wirkung haben.
Viele Kolleginnen aus dem Klinikbereich möchten das Öl nicht mehr missen, beispielsweise auf der Dialysestation, wo nach der dreimal wöchentlichen Nierenwäsche oft mehr blaue Flecken auf der Haut der PatientInnen zu sehene sind als normale Haut. Im Krankenhaus- und Pflegebereich wird das Öl meistens mit Lavendelöl vermischt und dreiprozentig in ein Trägeröl gegeben. Es macht sich auch sehr gut in einer fertigen Salbe, wie beispielsweise Traumeel, man gibt einfach einen Tropfen in einen kleinen Strang und behandelt damit die betroffene Hautpartie.
Der lateinische Name Helichrysum bezieht sich auf die "sonnengoldfarbenen" Blütchen (helios=Sonne, chrysum=Gold), der "Zweitname" italicum bezieht sich auf die Herkunft der sehr, sehr sonnenhungrigen Krautes, das man für einen leichten Currygeschmack tatsächlich in diversen Gerichten (kurz) mitkochen kann.
Freitag, 20. März 2009
Dünger für die grauen Zellen
Mit der hier vorgestellten 99-jährigen Dame haben wir eine "unfreiwillige" Doppelblindstudie gemacht! Sie weiß rein gar nichts über die ätherischen Öle, die sowohl in ihrer fußpflegenden Mischung sind und und auch in ihrer Zosterbehandlung. Auch die Pflegerinnen und ihre Töchter kennen sich nicht sonderlich mit Aromatherapie aus, wissen also nicht, was in den jeweiligten Produkten drin ist. Nun kam die Tochter, die hier im Ort wohnt, und bestellte noch eine große Portion Fuß- und Beinsalbe, da sich die Haut der alten Mutter selbst nach Bekunden der Ärztin ungewöhnlich gut regeneriert hat. Und man habe beobachtet, dass die Seniorin zur Zeit noch aufmerksamer, wacher, interessierter an allem sei, als sie ohnehin meistens sei. Ob das an den Ölen liegen könne.
Ja, habe ich dann erklärt, das sei ein bekanntes Phänomen und es sei jammerschade, dass ätherische Öle nur schleppend in den Pflegealltag von Senioreneinrichtungen einzögen. Denn einige Forscher und Forscherinnen haben die Wirkung der Öle auf den Wachheitszustand des Gehirns bereits untersucht und auch die Behebung von Schlafstörungen wurde schon dokumentiert. Was spricht dagegen, betagten Menschen Duftanwendungen zukommen zu lassen? Hetze? Faulheit? Falsche Sparsamkeit? Geiz? Denn an einer Abneigung gegenüber guten Düften liegt es selten, oft freuen sie sich sogar ungemein über feine Gerüche. Und wenn die Senioren entspannter, friedlicher und glücklicher sind, haben die gehetzten und sparenden Pflegenden auch viel davon. Hier einige Studien:
- Mit dem Einreiben von verdünntem Melissenöl konnte in einer placebokontrollierten Studie an 72 Menschen mit schwerer Demenz konnte gezeigt werden, dass bei 60% der Patienten nach vier Wochen dieser Anwendung auf Gesicht und Arme eine 30-ig-%ige Verbesserung der Unruhezustände verzeichnet werden konnte [Ballard, C.G.; O'Brien, J.T.; Reichelt, K., Perry, E.K.: Aromatherapy as a safe and effective treatment for the management of agitation in severe dementia: the results of a double-blind, placebo-controlled trial with Melissa. in J Clin Psychiatry. 63/7, Juli 2002].
- In einer kleineren placebokontrollierten Studie an dementen Senioren konnte gezeigt werden, dass 60% der Teilnehmer durch eine Raumbeduftung mit Lavendelöl deutlich weniger unruhig als zuvor waren [Holmes, Clive; Hopkins,Vivienne; Hensford, Christine; MacLaughlin, Vanessa; Wilkinson, David; Rosenvinge, Henry: Lavender oil as a treatment for agitated behaviour in severe dementia: a placebo controlled study. in International Journal of Geriatric Psychiatry 17/4 GB-West Sussex 2002].
- Bei Senioren, die Schlaftabletten nahmen, wurde der Schlaf untersucht. Anschließend schaute man, wie sie ohne ihre vertrauten Mittelchen schliefen (schlecht!), anschließend wurden sie mit Lavendelöl verwöhnt. Sie schliefen wieder genau so gut wie mit ihren chemischen Schlafförderern. [Hardy M, Kirk-Smith M, Strech D: Replacement of drug treatment for insomnia by ambient odour. Lancet 346:701· 1995]
- In einer Studie an acht freiwilligen Probanden – darunter einer Dame, die nicht mehr riechen konnte – wurde gezeigt, dass der Blutfluss im Gehirn nach Inhalation von 1,8-Cineol (der Haupt-Inhaltsstoff von Eukalyptus, Cajeput, Ravintsara und auch in Salbei enthalten) signifikant erhöht war, ähnlich wie sich bei Tierexperimenten zeigte, dass die Bewegungs-Zentren im Gehirn durch diesen Inhaltsstoff beeinflusst werden [Buchbauer G: Aromatherapie. in Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Spektrum Heidelberg 2003].
- Einige ätherische Öle können die „Wachzustände“ von dementen Menschen verlängern und/oder vertiefen. Insbesondere das ätherische Öl aus Lavendelsalbei („Spanischer Salbei“) unterdrückt – durch Studien belegt – im Gehirngewebe das Enzym Acetylcholinesterase, welches bei an Demenz erkrankten PatientInnen den ohnehin nur noch spärlich gebildeten Gehirnbotenstoff Acetylcholin abbaut [Perry NS, Houghton PJ, Sampson J, Theobald AE, Hart S, Lis-Balchin M, Hoult JR, Evans P, Jenner P, Milligan S, Perry EK.: In-vitro activity of S. lavandulaefolia (Spanish sage) relevant to treatment of Alzheimer's disease. J Pharm Pharmacol. 2001 Oct;53(10):1347-56].
- Melissenextrakt verminderte das unruhige Umherwandern und Aufgebrachtsein von dementen PatientInnen in einer psychiatrischen Einrichtung, es verbesserte nach viermonatlicher Anwendung die kognitiven Leistungen von Alzheimer-PatientInnen [Akhondzadeh & al: Melissa officinalis extract in the treatment of patients with mild to moderate Alzheimer's disease: a doubleblind, randomized, placebo controlled trial. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2003 July 74(7):863-866].
PS Schaut heute mal bei Waltraud vorbei, sie hat einige Videos über Destillationen ausgegraben!
PPS Auf meinem anderen Blog habe ich heute Informationen zur psycho-aromatherapeutischen Bedeutung des feinen Frangipani-Absolue geschrieben.
Donnerstag, 26. Februar 2009
Aromatherapie-Fußbäder, schnell und effektiv
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- Bohnenkraut (Satureja montana)
- Nelkenblätter (Syzygium aromaticum)
- Manuka (Leptospermum scoparium)
- Oregano (Origanum majorana)
- Teebaum (Melaleuca alternifolia; frisch, nur 1/2 Jahr nach Öffnen)
- Thymian (Thymus vulgaris Ct. Thymol oder Ct. Linalool)
- Zimtblätter (Cinnamomum zeylanicum)
- Zitronenmyrte (Backhousia citriodora)
- Eukalyptus (E. radiata)
- Zitroneneukalyptus (Corymbia citriodora, auf dem Foto)
- Ravintsara (Cinnamomum camphora Ct. Cineol)
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- Bergamotte (Citrus bergamia)
- Lavendel fein (Lavandula angustifolia)
- Mandarine (Citrus reticulata)
- Petit Grain (die Blätter der Bitterorange, Citrus aurantium)
- Römische Kamille (Chamaemelum nobile, früher Anthemis nobilis)
- Ylang Ylang (Cananga odorata)
PS: Wer sich für die ätherischen Öle in Coca Cola interessiert, kann das heute in meinem Kreativitätsblog nach lesen, das ist natürlich nur "Aromatherapie" mit einem Augenzwinkerer ;-) Abbildung Zitroneneukalyptus: Priscila Botelho, Brasil - muito obrigada!
Montag, 23. Februar 2009
Unvorstellbare Mengen...
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... eines Krautes befinden sich in einem Fläschchen ätherischen Öles. Meine KursteilnehmerInnen schauen mich immer wieder ungläubig an, wenn ich vor drei Tropfen Minze in einer fiebersenkenden Waschung warne oder behaupte, dass ein Tropfen Salbeiöl in der Inhalationsschüssel mehr als genug ist. Und keiner kann sich vorstellen, warum 1 ml (20 Tropfen) Melissenöl, vorausgesetzt es ist von ehrlicher und natürlicher Herkunft, 15 Euro und mehr kostet. Da Bilder oft mehr sagen als Worte habe ich ein paar meiner Melissen-Ernte-Fotos rausgesucht.
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In bezahlbarer Zeit sind diese Mengen an Melissenkraut nur mit Hilfe einer (schonenden) Erntemaschine zu schneiden.
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Melissenkraut wuchert zwar in fast jedem Garten, doch es enthält seeeehr wenig ätherisches Öl das sich auch noch seeeehr schnell verflüchtigt. Es muss also nach der Ernte rasch weiter verarbeitet werden.
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Hochwertiges Melissenöl kann oder muss sogar kräftigst verdünnt werden, unter 1 Prozent. So entfaltet es seine wundervollen allergiemildernden und antiviralen Eigenschaften. Und wenn ein Kenner sich die chemische Analyse vom Öl anschaut, sieht er oder sie sofort, dass dieses Öl niemals mit Citronellaöl ausgetauscht oder gepantscht sein darf, wie es fast überall gängige Praxis ist. Melisse ist eine uralte europäische Heilpflanze mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Sie kann gerade jetzt in der Übergangszeit wertvolle Hilfe leisten, um uns gesund und stabil in den Frühling zu bringen, in den Wechseljahren verhilft ihr ätherisches Öl zu ruhigerem Schlaf. In der Psychiatre verminderte ein Melissenextrakt laut einer Studie das unruhige Umherwandern und Aufgebrachtsein von dementen PatientInnen, es verbesserte nach viermonatlicher Anwendung die kognitiven Leistungen von Alzheimer-PatientInnen [Akhondzadeh & al: Melissa officinalis extract in the treatment of patients with mild to moderate Alzheimer's disease: a doubleblind, randomized, placebo controlled trial. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2003 July 74(7):863-866]. Es ist ein gut untersuchtes und sicheres Öl, kann jedoch bei falsche Verdünnung bzw. zu hoher Konzentration minimal hautreizend sein, auch wenn es zu alt verwendet wird. Also die kostbaren 20 Tropfen am besten gleich mit 50 ml Jojobaöl verdünnen und dann so verwenden, als wäre es ein reines ätherisches Öl, also tropfenweise in andere Mischungen geben. Der nächste Erntetag im Rottal (Nähe Passau) bei Effners und Burgers findet am 20. Juni statt, Infos und Anmeldung bei Waltraud Reischer.
Freitag, 20. Februar 2009
Ungewöhnlich effektive Hilfe bei Zoster/Gürtelrose
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Da Gürtelrose eine häufige Beschwerde ist, die nicht nur Alt sondern auch Jung überfällt, hier noch ein Nachschlag zum vorherigen Post. Besagte Dame aus Berlin wird im Juli 100, ich hatte sie sieben Jahre zu jung gemacht! Schaut mal auf den Fuß, der sie bald ein Jahrhundert durch die Welt trägt. Ihre Wohnung befindet sich im dritten Stockwerk ohne Aufzug und sie geht noch fast ejden Tag die vielen Stufen. In diesem biblischen Alter darf man schon mal das eine oder andere Wehwehchen haben (finde ich, nicht sie!). Nun ist es der immer wieder kehrende (und auch genau so schnell verschwindende) Schmerz entlang der Nervenstränge, ausgelöst durch die Herpes zoster-Viren, der sie plagt. In den meisten Fällen ist dabei die Aromatherapie effektiver als die Schulmedizin, deren VertreterInnen oft nur hilflos zuschauen müssen, wie sich die Patienten vor Schmerzen winden.
Meine Rezeptur lautet:
- 25 ml Calophyllum inophyllum-Öl
- 12 ml Traubenkernöl
- 12 ml Schwarzkümmelöl
- 60 Tropfen Ravintsara (Cinnamomum camphora Ct. Cineol)
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Man kann Calophyllum-Öl auch pur verwenden, die Verdünnung wird meistens wegen des recht hohen Preises vorgenommen. Der Calophyllumbaum säumt Straßen auf zahlreichen Insel im Pazifischen Raum, er wird dort oft Tamanu genannt. Das fette Öl aus seinen nussartigen Früchten (ein Foto findet ihr hier) ist mit ätherischen Öl und Harzen angereichert, welche ihm einen curry- oder maggiartigen Duft verleihen. Das Öl wird bei kühlen Temperaturen ähnlich fest wie Olivenöl; es ist zwei Jahre und mehr haltbar und eher nicht preiswert, bei Wadi bekommt man 50 ml für 17 Euro. Man kann bei Wadi auch die fertige Mischung bestellen, von einem Apotheker zubereitet.
Zu der deutlich antiviralen Wirkung gesellt sich noch eine ausgezeichnete Wirkung bei eitrigen Wunden, Kollegin Waltraud hat kürzlich darüber berichtet. Auch eine 10%-ige Zugabe in Venenpflege-Produkten unterstützt deren Wirkung.
Wer häufig an Zosterschmerzen leidet, sollte sich noch das antiviral wirksame und entzündungshemmende Melissenhydrolat zulegen und vor Auftragen des Öles großzügig auf die betroffenen Stellen sprühen. Beides hilft auch recht gut bei Lippenbläschen, die ja auch von Herpesviren ausgelöst werden. Fotos: Gudrun Scholl
Mittwoch, 18. Februar 2009
Wunderkräfte - Brief aus Berlin
Eben kam ein Brief aus Berlin von jener 99-jährigen Dame (nicht "nur" 93, wie ich dachte), der ich Ende Januar eine schnelle Salbe für ihre plötzlich so schlimme Haut produziert hatte. Sie schreibt (zusammen mit ihrer Tochter): "Deine Wundercreme verdient allergrößte Anerkennung. Die Sheabutter hat Wunderkräfte. Die Füße und Unterschenkel meiner lieben Mutter sehen nach nur 5 Tagen gut aus. Die Haut ist geschmeidig und hat kaum noch Schuppen. Die Wunde und die Druckstellen sind fast geheilt. Deine Creme vitalisiert, duftet, macht die Hautpflege einen Genuss für meine liebe Mutter und auch für die Pflegerin. Wir danken dir tausend Mal." Das hört sich wie ein Werbetext an, wirklich süß, ich freue mich so sehr, auch wenn ich dieses Lob immer wieder zu hören bekomme.
Donnerstag, 18. Dezember 2008
Nochmal Lavendelöl, das blaue Wunder
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- Beispielsweise haben er und sein Forscherteam den Einfluss von Lavendelöl auf unsere GABA-Rezeptoren (Gamma-Amino-Buttersäure) untersucht, das sind Empfangszellen für bestimmte Neuroproteine, so eine Art Gehirnhormone, und er postuliert ausdrücklich, dass die entkrampfende Wirkung von Linalylacetat sogar bei Epilepsie wirken könnte. Das Öl bzw. ein Einstreu dieser Heilpflanze hat in einer Studie sogar nervöse 32 Hunde, die mit Autofahrten nicht zurecht kamen, deutlich beruhigt. (Deborah Wells, Sep 2006; J Am Vet Med Ass 229(6):964-7.) Auch 55 unruhige Hunde in einem Tierheim konnten durch Lavendelduft deutlcih entspannen. (DL Wells, L Graham, P Hepper; Aug 2004; Canine Behaviour Centre Belfast)
- Eine Untersuchung an Schweinen wegen Reisestress und Reisekrankheit auf dem Weg zum Schlachthof zeigte dass eine Beimischung von Lavendel unter die normale Einstreu eine signifikante Verringerung der Stress-Symptome, messbar am Cortisol-Gehalt im Schweinespeichel, erbrachte. (Buchbauer, Gerhard: Über biologische Wirkungen von Ätherischen Ölen und Duftstoffen“ in Österreichische Apotheker-Zeitung 14, Wien 2003)
- Untersuchungen an Mäusen, bei denen Krämpfe durch das Medikament Pentetrazol, durch Nikotin oder durch Elektroschocks ausgelöst wurden, zeigten nach Inhalation von Lavendelduft eine signifikante, dosisabhängige Verringerung der Krämpfe. Der Inhaltsstoff Linalool im Lavendelöl hemmt die Ausschüttung von Acetylcholin, einem Botenstoff, und die Öffnung von Kanälen an Zellmembranen von neuromuskulären Verbindungen. (Buchbauer, Gerhard: Über biologische Wirkungen von Duftstoffen und ätherischen Ölen“ in Wiener Medizinische Wochenschrift 154/21-22: 539-547, Springer 2004)
- Eine Studie an freiwilligen Probanden an der Universität Wien zeigte, dass Lavendelöl hemmend auf die spontane motorische Aktivität wirkt. Mit EEGs ist messbar dass das Öl auch wirkt anxiolytisch (Angst lösend) wirkt. (Buchbauer, Gerhard: Über biologische Wirkungen von Ätherischen Ölen und Duftstoffen“ in Österreichische Apotheker-Zeitung 14, Wien 2003)
- In einer Schlaf-Studie an gesunden Senioren, die jedoch Schlafmittel nahmen, wurden zwei Wochen lang deren Schlafstunden gemessen. Zwei Wochen nach Absetzen ihrer Medikation zeigte sich, dass ihre Schlafdauer deutlich verringert war. Anschließend führte man zwei Wochen eine Raumbeduftung (durch Lüftung) mit Lavendelöl durch und die Schlafdauer kam auf das gleiche Niveau wie nach Verabreichung eines Schlafmittels. (Hardy M, Kirk-Smith M, Strech D: Replacement of drug treatment for insomnia by ambient odour. Lancet 346:701· 1995)
- Die lokalanästhetische Wirkung wurde in einer In vitro-Studie an Zellen und In vivo-Studie an Kaninchen (-Schwänzen) mit einem nicht als schmerzlindernden Öl verglichen [Lavandula officinalis-Öl (31,5% Linalool, 43,6% Linalylacetat) vs. Citrus limon und Citrus reticulata]. Die dosisabhängige lokalanästhetische Wirkung von Lavendelöl wurde bestätigt, bei Zitrusölen war kein Effekt zu beobachten. Vermutet eine Blockade der Natrium- oder Kalzium-Kanäle an den betroffenen Zellmembranen. (Ghelardini C & al. 1999 Local anaesthetic activity of the essential oil of Lavandula angustifolia. Planta Med 65: 700-703)
- In einer plazebokontrollierte Studie an dementen geriatrischen Patienten wurde eine
Raumbeduftung mit Lavendelöl vorgenommen und 60 Prozent der Patienten waren deutlich weniger unruhig. (Holmes C, Hopkins V, Hensford C, MacLaughlin V, Wilkinson D, Rosenvinge H: Lavender oil as a treatment for agitated behaviour in severe dementia: a placebo controlled study. in International Journal of Geriatric Psychiatry 17/4 2002