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Monday, May 29, 2023

Der Kolchis-Brunnen in Kutaissi in Westgeorgien

Foto von Matthias Schumann. Text von Ralph Hälbig

Kutaissi, die zweitgrößte Stadt Georgiens, hat ein neues Wahrzeichen seit 2011, das die Aufmerksamkeit von Besuchern aus aller Welt auf sich ziehen soll: den Kolchis-Brunnen. Die Architektur vereint traditionelle georgische Elemente mit modernem Design und erzählt eine gängige Geschichte und wird auch noch illuminiert. Der Brunnen ist jedoch nicht nur ein dekoratives Element, sondern soll ein Symbol für die reiche kulturelle Tradition des Landes und seine mythologische Vergangenheit sein.

Der Kolchis-Brunnen, der stolz auf dem zentralen David Agmashenebeli Platz steht, erinnert an die antike Kultur in der Region, die bis in die Zeit der Argonauten zurückreicht. Hier segelten einst die berühmten Argonauten unter der Führung von Jason hin, um das legendäre "Goldene Vlies" zu erlangen. Die Darstellung der Argonauten und des Goldenen Vlieses auf dem Brunnen erinnert an diese abenteuerliche Reise, bei der das Goldene Flies Reichtum, Abenteuer und den Wunsch nach Erkenntnis symbolisiert - obwohl es die ganze Zeit um Räuberei geht.

Das Goldene Vlies hat in der georgischen Kultur eine tiefe Bedeutung. Es steht für Reichtum und spirituelle Erleuchtung, die durch harte Arbeit, Mut und Opfer erlangt werden können. Georgien hat eine lange Geschichte des Goldbergbaus, und die Entdeckung der ältesten Goldbergwerke der Welt in diesem Land unterstreicht die Bedeutung des Goldes in seiner Kultur und Wirtschaft. Der Kolchis-Brunnen ehrt diese historische Verbindung und verkörpert den nationalen Stolz und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten.

Neben den vergrößerten Nachbildungen antiker Fundstücke am Rande des Brunnens wird die Aufmerksamkeit der Besucher von einem vergoldeten Pferdepaar auf dem Brunnen selbst auf sich gezogen. Doch das ist nicht alles - eine männliche Bronzefigur, die ein Trinkhorn in der Hand hält, erregt ebenfalls Interesse. Diese Figur repräsentiert den "Tamada", den Tisch- oder Zeremonienmeister bei einem georgischen Gastmahl. Der Tamada spielt eine zentrale Rolle bei traditionellen georgischen Festen und ist dafür verantwortlich, die Trinksprüche auszusprechen und die Stimmung anzuheizen. Beim georgischen Gastmahl wird kein Tropfen Wein ohne einen Trinkspruch genossen! Die Präsenz des Tamada am Kolchis-Brunnen unterstreicht die Bedeutung von Gastfreundschaft und gemeinsamen Feiern in der georgischen Kultur.

Der Kolchis-Brunnen ist somit nicht nur ein reproduziertes Kunstwerk, sondern soll ein Symbol für die Geschichte, Kultur und Traditionen Georgiens sein. Er erzählt von der antiken Vergangenheit des Landes, dem mythologischen Abenteuer der Argonauten und dem Reichtum, der durch harte Arbeit erlangt werden kann. Der Brunnen gewährt Besuchern einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt und den Stolz Georgiens. Also, wenn Sie das nächste Mal in Kutaissi sind, lassen Sie sich vom goldenen Flies und dem Tamada am Kolchis-Brunnen verzaubern und tauchen Sie ein in die Geschichte und Kultur in ganz Georgien. Und vielleicht finden sie dann auch noch was aus der jüngeren Geschichte.

Thursday, October 31, 2013

AUSSTELLUNG: Aserbaidschan – drei fotografische Positionen in Dresden, 6.9.-3.11.2013 (kulturaktiv.org)



 
Chingiz Babajew
Sevinj Aslanova
Fakhriyya Mammadova


(kulturaktiv.org) Zwischen Erdölboom, kaukasisch-orientalischer Tradition, modernem Selbstverständnis und post-sozialistischen Erbe zeigt diese Ausstellung eine Fotoschau aus Aserbaidschan; einem Land, das sich gern als Brücke zwischen Ost und West sieht. Die beteiligten Künstler Chingiz Babajew, Sevinj Aslanova und FakhriyyaMammadova verstehen es, die vielen Gegensätze auf ironische und leicht provokante Weise zu dokumentieren. 

Ein zentrales Motiv sind Finger und Hände. Auffallend ist auch die häufige Verwendung von Hochzeitsmotiven, vielleicht dem zentralen Moment der aserbaidschanischen Gesellschaft, die wesentlich aus ihren familiären Verbindungen schöpft. Die Bilder atmen dabei eine nüchterne Ästhetik jenseits von Kitsch und Romantik. Kein Märchen aus Tausend und einer Nacht – sondern Bilder aus einem ganz realen Land.

Die Ausstellung ist vom 06.09. – 06.11.2013 in der GALERIE NEUE OSTEN zu sehn. Die Vernissage findet am Freitag, den 06.09.2013 ab 19 Uhr statt. Eintritt frei!

Die Idee zur Ausstellung entstand im Rahmen des Projekts Transkaukazja, an dem einer der Künstler – Chingiz Babajew – im Juli bereits in Deutschland zu Gast war. Unter dem Titel „Border – Key – Neuropa“ hatten er und dreizehn weitere Künstler aus dem Kaukasus und aus Deutschland Landart-Objekte an der Neiße zwischen Görlitz und Zittau geschaffen.

GALERIE NEUE OSTEN
Bautzner Straße 49, 01099 Dresden
Tel. Kurator Matthias Schumann +49-179-5420175
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 10 – 17 Uhr und nach Vereinbarung