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Thursday, June 08, 2023

Georgien: Rugby ohne Regeln – Blut Und Wein zu Ostern in Gurien

Von Ralph Hälbig; Fotografien & Video von Emily Lush

In dem kleinen Kaukasus-Staat Georgien gibt es eine faszinierende Vielfalt von Mentalitäten. Jede Region ist originell. Im Dorf Shukhuti im Westen des Landes sind die Gurier weithin für ihren Humor, ihre Herzlichkeit und ihren einzigartigen polyphonen Gesang bekannt. Doch zu Ostern offenbart das Dorf noch eine völlig andere Facette.

Am Samstag vor dem orthodoxen Osterfest rüsten sich die Dorfbewohner für ein außergewöhnliches Ritual. Sie bereiten ihre auffallende Grabstätten vor, säubern das dicke Leder der Bälle auf den Gräbern und versammeln sich zu einer opulenten Tafel auf dem Friedhof, um der Toten zu gedenken. Rot gefärbte Eier und frischer Paska-Osterkuchen zieren die Tische. Doch bald ziehen sich die Bewohner des Ober- und Unterdorfs in ihre eigenen Reihen zurück. Zwischen Blumen, Kerzen und Bilderrahmen liegen auf dem Friedhof verschiedene Bälle, einst schwarz, nun aschfahl, bieten sie einen seltsamen Anblick, der an hitzegebleichte Kürbisse auf einem Feld erinnert.

Die Männer des Dorfes vertiefen sich in taktische Überlegungen und hitzige Diskussionen. Das kommende Spiel vereint Hunderte von Menschen und erfordert strategisches Vorgehen. Am Vorabend des großen Lelo-Burti-Spiels versammelt sich dann das gesamte Dorf zu einem Gottesdienst in der örtlichen Kirche.

Die Tage vor Ostern werden von den Dorfbewohnern mit Anspannung und Vorbereitungen für das gewaltige Spektakel verbracht, das den heiligsten und bedeutendsten Feiertag Georgiens begleitet. Lelo Burti, ein brutales körperliches Vollkontaktspiel, vereint Elemente von Rugby und Straßenkampf auf einzigartige Weise. Die siegreiche Mannschaft trägt nach dem Spiel den schweren Ball zum Friedhof.

In der Nacht vor dem Spiel versammeln sich ausgewählte Männer beider Dorfteile zu einer georgischen Supra. Fleisch wird in grenzenlosen Mengen verzehrt, während Wein und Chacha, ein georgischer Tresterbrand, in Strömen fließen. Immer wieder stoßen die Männer an – auf Georgien, die Verstorbenen, die Kranken, die Frauen des Landes, die nächste Generation, die früheren Spieler von Lelo Burti und diejenigen, die das Spiel am Leben erhalten. Stunden später wird der noch schlaffe Burti-Ball, dem Tamada oder Toastmeister des Festes, zugeworfen. Die Männer formen das steife Leder zu einem Kelch und füllen ihn mit Wein und trinken auf die Ehre. Der Ball symbolisiert die Einheit des Dorfes. Am nächsten Morgen wird er bis zu einem Gewicht von mindestens 16 Kilogramm gefüllt und vom örtlichen Priester Pater Saba mit Wein gesegnet.

Wenn der Moment des Anstoßes am Ostersonntag unaufhaltsam näher rückt, und die Spannung ihren Höhepunkt erreicht, ein Krankenwagen und eine Gruppe von Polizisten erscheinen, dann klettern junge Menschen auf Dächer, Zäune, Laternenpfähle und andere "sichere" Orte, denn niemand will in den Strudel von Lelo Burti geraten.

Vor dem eigentlichen Spiel organisiert der örtliche Geistliche ein kleines Aufwärmtraining auf den Stufen der Kirche. Dort wirft er den Ball denjenigen zu, die ihn fangen wollen. Doch das Halten des ziemlich schweren Balls ist keine leichte Aufgabe. Schon beim Aufwärmen ereignen sich die ersten Verletzungen. Männer, die den Ball fangen, stolpern und fallen aufgrund seines Gewichts zu Boden.

Saba, der Geistliche, hält eine lange Rede und lädt alle zum Trinken ein. Seit beinahe zwanzig Jahren pflegt Saba die Tradition von Lelo: "Bei Lelo geht es um Tapferkeit und Mut. Es geht um die Liebe zur Freiheit", erklärt Priester Pater Saba Zhghenti, ein ehemaliger Ringer und einst selbst begeisterter Lelo-Spieler.

Nachdem der Ball mit Erde, Sand und Sägespäne gestopft und zugenäht ist, wird er von den Menschen gründlich gewaschen. Sie posieren mit ihm und übergeben ihn schließlich Erzpriester Saba, der den Ball zur örtlichen Kirche bringt. Die Kirche befindet sich ebenfalls in der Nähe des Dorfzentrums. Selbst der Spaziergang zur Kirche wird zum Spaß, da Saba den Leuten den Ball zuwirft, damit sie das Gewicht spüren und sich bewusst werden, wie schwer es sein wird, das Spiel zu gewinnen. Ein spielerisches Hin- und Herwerfen des Balls auf dem Kirchhof setzt sich fort. Dann bringen die Priester den Ball in die Kirche, wo sie eine polyphone Liturgie vortragen. Der Ball ruht dort bis zum späten Nachmittag. Gegen 17:00 Uhr erreicht die Aufregung ihren Höhepunkt.

Saba Zhghenti, der Erzpriester der örtlichen Kirche, ist eine der Hauptfiguren dieses Tages. Begleitet von einem Mann mit einer Waffe, erscheint Pater Saba mitten im Dorf. Der Schuss eröffnet das Spiel. Die Menge brüllt! Auch auf der anderen Seite des Geschehens ist der Lärm ohrenbetäubend.

Schon jetzt sind alle schweißgebadet, die Menschen drängen sich dicht aneinander. Eine wogende Masse, die die Richtung verschiebt. Derjenige, der den Ball auf seine Seite des Dorfes bringt, gewinnt. Der Priester wirft den Ball hoch in die Luft, und dies wird das letzte Mal sein, dass die Zuschauer den Ball für den Rest des Spiels sehen. Es ist schwer zu sagen, wo er ist, wer ihn in den Händen hält. Inmitten des Spiels herrscht ein wildes Gedränge, Gliedmaßen und Köpfe verschwinden, überwiegend Männer kämpfen darum, den Ball zu ergreifen und in "ihr Dorf" zu bringen. Doch das heißt nicht, dass Frauen nicht beteiligt sind. Körper prallen von allen Seiten aufeinander. Der Ball verschwindet unter einem Haufen von Fleisch und aufgewirbeltem Staub und Dreck.

Die folgenden Aktionen sind eine einzige wogende Masse, an der hin und wieder mehr als 100 Personen teilnehmen. Von Zeit zu Zeit signalisieren die Männer ihrer Mannschaft hektisch mit ihren freien Händen nach "Verstärkung" - vielleicht haben sie bereits den Ballbesitz oder sehen eine Lücke - und diejenigen am Rand stürzen sich mit Wucht auf ihre Teamkameraden, um ihnen beizustehen.

Das Gedränge prallt gegen Mauern und lässt Glasscheiben zersplittern. Es erstreckt sich quer durch das Dorf und verteilt die Zuschauermenge. Ein Zaun am Straßenrand droht zu bersten. Männer kriechen hinein und wieder heraus, schnappen nach Luft, greifen nach Wasser, ihre Hemden sind zerrissen, manchmal sind Schuhe abhanden gekommen. Die Spieler, von Frauen und Kindern begleitet, formieren sich zu zwei rivalisierenden Teams. Keine komplizierten Regeln, kein Zeitlimit und keine Schiedsrichter - Lelo Burti kennt keine Grenzen. Das Spiel entwickelt sich wild und ungestüm, während die Spieler verzweifelt nach dem Ball suchen, der unaufhaltsam durch die Menschenmenge wandert.

Die Intensität des Spiels ist überwältigend. Verletzungen sind an der Tagesordnung, Knochenbrüche keine Seltenheit. Doch selbst die Verletzten suchen rasch nach Hilfe, um wieder ins Geschehen eingreifen zu können. Der Kampf um Ballbesitz und Vorstoß ist erbarmungslos, und die Spieler sind bereit, bis an ihre körperlichen Grenzen zu gehen und Blessuren davonzutragen.

Das finale Ziel ist klar definiert: Jedes Team muss den Ball zu seinem Bach bringen. Wenn das gelingt, bricht die Siegesfeier los. Die Spieler jubeln auf dem Weg zum Friedhof des Dorfes, posieren mit dem Ball und loben sich gegenseitig für ein hartes Spiel. Ihre Körper sind von Schlamm, Schweiß und Blut gezeichnet, doch der Stolz auf ihre Leistung ist unübersehbar.

Lelo Burti ist mehr als nur ein Spiel. Es soll die Tapferkeit, den Mut und den unbezähmbaren Geist der Georgier symbolisieren. Eine jahrhundertealte Tradition, die Jahr für Jahr das Dorf Shukhuti und die Menschen dort in ihren Bann schlägt.

Die Szenen sind feierlich: Nach dem Spiel wird ein Ball auf einem ausgewählten Grab niedergelegt, umgeben von Menschen, die niederknien und den Ball fest in den Händen halten und den Tag gedenken, an dem Jesus von den Toten auferstanden ist. Die Männer, die zuvor voller Adrenalin um den Ball gekämpft haben, zeigen nun Trauer und Tränen in ihren Augen, ohne Scham. Lelo Burti ist nicht nur ein anstrengendes Bad in der Menge, sondern auch ein Wechselbad der Gefühle.

Weitere Links zu den Doukhobors in english: 

LELO BURTI | Georgia's 300-year-old ball game. Video by Emily Lush

wander-lush.org
Video zu Lelo Burti [polnisch]

* LELO BURTI: Blood And Wine. ByIan McNaught Davis

A Wine-Soaked Ball Unites a Georgian Village, but Only After Dividing It New York Times]

Lelo Burti: 11 Things Do Know About Georgia's Oldest Ball-Game. By Baia Dzagnidze

Kennen Sie "Lelo burti"? Das ist ein Spiel, das in einigen Dörfern Georgiens in der Osterzeit gespielt wird. [WDR]

No rules, no limits: Georgia's muddy, bloody game of Lelo – in pictures. Photography by Giorgi Gogua for RFE/RL [Guardian]

In pictures | Rugby with no rules — Easter in Guria by Mariam Nikuradze [OC Media]

Rugby with no rules - Easter in Guria. Author: Mariam Nikuradze [chaikhana]

Podcast: Podcast | Tumso fakes his death and Shukhuti plays leloburti [OC Media]

Lelo Burti, an ancient worrier game in Georgia. By Jonas Wresch 

«Lelo Burti»-Deadly Sport

Lelo Burti means "field ball". It’s only played once a year on second Easter day in the town of Lanchkhuti, Georgia. By Maurice Wolf

Lelo Burtli, Shukhuti, Georgia. Photographs by Onnik James Krikorian, 2018

Rugby Is Our Game. By Nathaniel Handy. Photographs by Jordi Perdigó [pdf]

Imagine if Rugby had no rules – welcome to the brutal Georgian game of Lelo Burti. By Angus Wright

In a Georgian Village, Easter Is Celebrated with a Game of Lelo. When most Orthodox Christians join their families at the Easter table, one Georgian village celebrates the holiday in a cloud of dust raised by a crowd of fighting men. Writer and photographer: Artūras Morozovas

Tuesday, May 16, 2023

Die Doukhobors in Georgien und ihre traditionelle Lebensweise in Gorelovka (Dschawachetien)

Von Ralph Hälbig; Fotografie von Natela Grigalashvili

Die Doukhobors sind eine christliche-spirituelle Sekte, die im 17. Jahrhundert in Russland entstand und eine pazifistische Gemeinschaft bildete. Zwischen 1898 und 1903 wanderten die meisten nach Kanada aus - unterstützt von Tolstoi und seinen Anhängern - um dem Militärdienst in Russland zu entgehen. Sie betonen einen gewaltfreien Widerstand, lehnen den Militärdienste ab und distanzierten sich vom Staat. Viele Doukhobors emigrierten aufgrund religiöser Verfolgung nach Kanada, wo sie in British Columbia leben. In Nordamerika waren sie berüchtigt für gewalttätige Handlungen, darunter Bombenanschläge und Brandstiftungen, die von einer radikalen Gruppe namens "Söhne der Freiheit" verübt wurden. Diese kleine extremistische Gruppe repräsentierte jedoch nicht die gesamte Doukhobor-Gemeinschaft. Meist zeichnen sich die Doukhobors durch eine einfache und gemeinschaftliche Lebensweise auf Basis von harter Arbeit aus. Trotz der negativen Berichterstattung in den Medien sind die Doukhobors bekannt als eine pazifistische und gesetzestreue Gemeinschaft.


Ihr Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft. In ihrer Gemeinschaft legen die  Doukhobors großen Wert auf Frieden, soziale Gerechtigkeit und Gleichheit. Ihre religiösen Praktiken umfassen gemeinschaftliches Gebet und das Singen. Heute engagieren sich die Doukhobors für Menschenrechte, Umweltschutz und sind als religiöse Gemeinschaft in Kanada anerkannt.

Auch in Georgien sind die Dukhobors eine orthodoxe Sekte, die an Pazifismus und Geschlechtergleichheit glaubt, die sich weigerte, zur russisch-orthodoxen Kirche überzutreten und Wehrdienst zu leisten. Von der Krim nach Georgien verbannt, gründeten sie dort mehrere Dörfer in der Region Dschawachetien. Viele leben in Gorelovka. Die Dukhobors sind bekannt für ihre gepflegten Häuser, farbenfrohe Gebäude und ihren tiefen Glauben. Diese religiöse Gemeinschaft praktiziert eine egalitäre Spiritualität und hat eine tiefe Verbindung zum Frieden. In den 1990er Jahren schrumpfte ihre Gemeinschaft aufgrund eines Exodus nach Russland - sie hegen nostalgische Gefühle für die Sowjetunion, in der sie Gleichberechtigung erfuhren.

Photobook: The Doukhobors’ Land. Photos: Natela Grigalashvili
Text: Damien Bouticourt

Gerade in Georgien bewahrten die Doukhobors ihre religiösen Überzeugungen und Traditionen. Sie haben auch ihren traditionellen Kleidungsstil beibehalten, der sich von der einheimischen Bevölkerung unterscheidet. Die Doukhobors in Georgien haben ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten im Kaukasus spezifisch entwickelt und sind aktiv in sozialen und kulturellen Bereichen ihrer Gemeinschaft engagiert. Trotz der Herausforderungen und des geringen Interesses der Regierung hoffen die Dukhobors darauf, dass ihre Gruppe in Gorelovka an Stärke gewinnt und ihren vergangenen Status wiedererlangt.


Die Doukhobors in Georgien bewahren ihre traditionellen Lebensmittel- und Landwirtschaftspraktiken. Im Kaukasus gründeten sie ihre Siedlungen und konzentrierten sich auf Viehzucht, kultivierten ihren Kartoffel- und Weizenanbau und verwendeten dabei  besonders robuste Saatgutsorten. Sie pflegen enge Beziehungen zu anderen Einwohnern und tauschen Lebensmittel aus. 

Ihre traditionelle Ernährung umfasst Brot, Gerichte aus Gerstenmehl, Salamata, Kisel', kut'ia, Kulesh, lapshd, Piroggen, Kalachi und andere mit Mehl zubereitete Gerichte. Die Doukhobors verwenden Bohnenkraut zum Würzen von Suppen und zur Teezubereitung. Sie konsumieren fermentierte Getränke wie Kwas (Nussbier) und selbstgemachten Alkohol. Gemüse und Früchte wie Rüben, Radieschen, Karotten, Kohl, Gurken und Auberginen werden fermentiert oder eingelegt. Pilze wie Svinushki haben bestimmte heilende Eigenschaften. Hanf- oder Flachssamenöl wird zu Salaten hinzugefügt. Milchprodukte wie Butter, Käse, Milch und Sahne sind reichlich vorhanden. Fleischgerichte werden reichlich zubereitet und Fischgerichte mit Karpfen, Forelle und anderen Arten stehen auf dem Speiseplan. Der festliche Tisch ist während der Feiertage besonders reichhaltig und abwechslungsreich gedeckt. Die Doukhobors verstehen etwas von guter Ernährung. Auch das haben sie nicht verändert und verstehen es, an die nächste Generation weiterzugeben.

Weitere Links zu den Doukhobors in english: 

* Georgia's Dukhobors: An Orthodox Sect That Believes In Pacifism, Gender Equality. By Nadia Beard, Natela Grigalashvili

The Doukhobors' Land - Natela Grigalashvili 

Natela Grigalashvili: The Doukhobors’ Land 

"Natela Grigalashvili wurde im ländlichen Georgien geboren und erlangte nach ihrem Aufenthalt in der Hauptstadt ihre Meisterschaft durch harte Arbeit und Visionen. Da Natela ihr Kind großzog, war sie nicht in der Lage, Vollzeit Fotografie zu studieren. Sie besuchte Kurse, die in den damals bestehenden Fotosalons angeboten wurden, und war oft die einzige Frau im Raum. Später wurde sie die erste georgische Fotojournalistin. Auf diesem Weg ist Grigalashvili nie von ihrer künstlerischen Vision abgewichen, das darzustellen, was direkt vor ihren Augen verschwand: ein einst lebendiges und erfülltes Dorfleben und ländlicher Mikrokosmos sowie die nomadische Weltanschauung der georgischen Hochländer, die Grigalashvili vor vielen Jahren zu besuchen begann. Es ist so kraftvoll zu sehen, dass Grigalashvili endlich die internationale Anerkennung erhält, die sie verdient. Ich habe Natela kennengelernt, als ich 2017 an meinem Buch "King is Female" arbeitete, und die Gespräche, die wir in diesem einen Jahr geführt haben, dauern noch an." (Nina Mdivani)

* Russian Doukhobors in Canada 1. The Coming of the Doukhobors 

* Russian Doukhobors in Canada. 2. The Sons of Freedom’sProtest and Violence 

* Russian Doukhobors in Canada. 3. The Forced Assimilation ofChildren 

* Last Days of the Georgian Doukhobors. By Mark Grigorian 

* Georgia: The Last Collectiv Farm. By Olesia Vartanian

* Two Kristinas: The Fate and Future of Georgia’s Doukhobors. By Elene Shengelia, Lasha Shakulashvili 

* About History- The 'Spirit Wrestlers' of Georgia  

* Armenians and Doukhobors in Gorelovka, Georgia

* Georgia: Treatment of Doukhobors (Dukhobors) and stateprotection available to them 

* The Doukhobors of Gorelovka. Spiritual Warriors 

* Gorelovka – Sorrow of the Last of Doukhobors

* The Doukhobors of Gorelovka 

* Doukhobors 

* The Doukhobors: History, Ideology and the Tolstoy-VeriginRelationship by April Bumgardner 

* The Doukhobors of Georgia: traditional food and farming 

Dukhobors in Georgia:A Study of the Issue of Land Ownershipand Inter-Ethnic Relations in Ninotsminda rayon (Samtskhe-Javakheti). By Hedvig Lohm

Wednesday, October 28, 2020

VIDEO: Leben anderswo: Georgien - Die Hüter des Kaukasus. Von Sibylle D'Orgeval (ARTE-Doku, Frankreich 2020)



[arte.tv] In Tuschetien, einer abgelegenen Bergregion Georgiens, lebt ein Hirtenvolk. Im Winter bleibt nur eine Handvoll von ihnen hoch oben im Gebirge und harrt dort abgeschnitten vom Rest der Welt bis zum Frühjahr aus. Der Fotograf Grégoire Eloy verbringt einen Winter mit ihnen, um die ganz besondere Stimmung dieser Region einzufangen und ihre Geschichte besser kennenzulernen.

Der französische Fotograf Grégoire Eloy [facebook] konzentriert sich seit einigen Jahren auf die Länder der ehemaligen Sowjetunion, vor allem Georgien, wo er das Leben von Flüchtlingen der Südkaukasus-Konflikte dokumentiert hat. Anlässlich dieser neuen Reise nach Georgien beleuchtet er eine andere Facette des Landes und interessiert sich für seine entferntesten Bergregionen, in denen die Menschen weitab von der "modernen" Gesellschaft in enger Symbiose mit der Natur leben. Im Nordkaukasus, an der Grenze zu Dagestan und Tschetschenien, liegt Tuschetien. In dieser Gegend, die das halbe Jahr über abgeschnitten ist, weil der Zufahrtsweg über einen im Winter nicht passierbaren 3.000 Meter hohen Pass führt, lebt das Hirtenvolk der Tuschen. Die meisten von ihnen verbringen den Winter im Tal, doch einige bleiben das ganze Jahr über in der Höhe. Sie lassen sich von Mitte Oktober bis Mai in ihren Dörfern "einschließen" und führen damit die altüberlieferte Lebensweise dieses zähen Bergvolkes fort. Um diese "Unbeugbaren" zu treffen, fährt Grégoire kurz vor Schließung der Passstraße im Oktober nach Tuschetien. Unterwegs begegnet er Hirten, die ihre Herden auf die Winterweiden treiben. Er reist zu Fuß und zu Pferd, um ein Gefühl für die Entfernungen und das Klima zu bekommen und die Atmosphäre der Region auf sich wirken zu lassen. Nach der Ankunft in Tuschetien sucht er in den Dörfern jene auf, die bleiben. Er will ihre Verwurzelung erspüren und die Geschichte dieser in den Augen der Georgier mythischen Region verstehen. Mit seinen Fotografien zeichnet er ein poetisches Porträt jener weitgehend naturbelassenen Region und der wenigen Tuschen, die im Winter hier leben.

Thursday, April 09, 2020

KOLGA TBILISI PHOTO: Beautiful Minds - by Dutch Photographer Maurice Wolf (living in Tbilisi)

Beautiful Minds (kolga.ge)

These pictures are part of a 3-year journey together with journalist Robin Forestier-Walker. It initially started by coincidence with just a few pictures at a private home in Tbilisi where mentally impaired people were taking care of after harsh ordeals in mental institutions in the country of Georgia. After a publication of these pictures people approached me and asked me to pursue the matter. So I did.

Mental health in Georgia is a subject shrouded in taboo where parents and family members suffer as much as the children because of lack of awareness and education on the matter. We've visited institutions where basic needs and help, let alone therapy, are basically not present. We've been to places where people with hardly any means tried their best to give the weakest a little comfort and respect. Our aim is to raise awareness and put some facts on the table without pointing fingers.

Maurice Wolf

Maurice Wolf studied communication sciences in Nijmegen, Netherlands before becoming an assistant photographer in Amsterdam. He has freelanced for numerous international publications working out of Amsterdam, Berlin, and later traveling across the US and Australia before moving to Tbilisi in 2015. He is represented by Dutch photo agency Hollandse Hoogte and SOPA Images in Hong Kong. He has had numerous solo exhibitions and group exhibitions in Amsterdam, Berlin, London, Carson City, Nevada and Tbilisi. He is currently finishing the project "Beautiful Minds" together with journalist Robin Forestier-Walker on people with mental problems and mental delays in Georgia. Book and exhibitions in Georgia, Sweden, Germany and the Netherlands are scheduled for the end of 2020, beginning of 2021. At the moment he's finishing a book of 4 years in Georgia and Abkhazia. A project on IDP's in Georgia is still ongoing and presumably finished in 2021













Monday, February 24, 2020

PHOTOGRAPHY: Project 'I had left my home early in the morning'. Georgia - Armenia, 2015 - 2019. By Lilit Matevosyan



This project is documentary research of the past, realized through the prism of personal history. Based on memories from my childhood, I create an autobiographical visual journey to places that used to be my home.
The Immigration topic allowed me to go beyond my personal story — it is not only about the history of a particular family, but about entire generations of people living in the Caucasus after the collapse of the Soviet Union who was forced to flee their to seek a better life.

My goal is to try to reconnect, to find lost roots, to learn more about the present in the past. (Lilit Matevosyan)

Slideshow was produced in the frame of Multimedia Lab Production Grant Program for South Caucasus Female Photographers May-October 2019 mentored by Justyna Mielnikiewicz / MAPS. Multimedia Lab aims to support the professional strengthening of emerging women photographers of South Caucasus region that cover social issues in Georgia, Armenia and Azerbaijan and use the medium of photography as the powerful tool of storytelling. The project is financed by the Swiss Agency for Development and Cooperation.

Copyright: Lilith Matevosyan

Music: Karina Kazaryan
soundcloud.com/karinakazaryan

More: Post-Soviet South Caucasus migration explored in Tbilisi display of photographer Lilith Matevosyan [agenda_ge]
Photographic works reflecting the plight of generations forced into migration throughout the South Caucasus following the dissolution of the Soviet Union will go on display at Tbilisi's Untitled Gallery later this week, celebrating the work of photographer Lilith Matevosyan.

Presenting an "autobiographical visual journey" throughout locations she called her home throughout the years, Matevosyan will exhibit photos that use personal history as a prism on the generational transformation created by the collapse of the USSR in the 1990s.

"[I]t is not only about the history of a particular family, but about entire generations of people living in the Caucasus after the collapse of the Soviet Union who was forced to flee their to seek a better life" - Lilith Matevosyan

The Sochi-based photographer said her goal with the work was to "reconnect, find the lost roots and learn about the present while searching for the clues in the past".

The selection of works is titled I had left my home early in the morning, with the photographs produced as part of the Tbilisi Photography & Multimedia Museum's 2019 project for supporting women photographers of the region. Led by Justyna Mielnikiewicz, a Tbilisi-based, award-winning Polish photographer, the grant for women was held as part of the multi-year Photography Hub for Education and Innovation, a project of the TPMM supported by the Swiss Agency for Development and Cooperation via the Embassy of Switzerland in Georgia.

In the TPMM grant Mielnikiewicz mentored Matevosyan [instagram], who told her social media followers in November she was "really happy" to have her long-term project published by the museum. Works produced as a result of the grant - by Matevosyan and six other women photographers from Armenia, Azerbaijan and Georgia - were also exhibited at the museum earlier this month to shed the light on social issues in their respective countries.

Tuesday, December 17, 2019

PICTUREGALLERY: Georgian Artist Rusudan Khizanishvili

Rusudan's approach to both the handling of paint and compositional construction reflects a healthy knowledge of what has come before her, while at the same time clearly display a contemporary set of values and codes of practice. Graduating with a painting degree from the Tbilisi State Academy of Art, Rusudan went on to complete an MA in Media in 2005.

Georgian Artist Rusudan Khizanishvili

rusudan-khizanishvili.com
artsy.net/rusudan-khizanishvili

Wednesday, November 13, 2019

ART: Suspended. Georgien/Russland. Begegnung auf einem anderen Terrain. (2009)

Suspended brings together works by Georgian and Russian artists in one catalog, demonstrating the solidarity prevailing between the shapers of culture in the two countries in times of political conflict. The artists from Georgia and Russia – among them Tamara K.E., Keti Kapanadze, Gia Edzgveradze, Yuri Albert, Vadim Zakharov, Ivan Chuikov – are not only well known in the contemporary art scene of their home countries, but are also represented at international exhibitions such as the Venice Biennale and the Documenta in Kassel as well as in the collections of major museums. The project's title Suspended refers to the free-flowing, sometimes difficult-to-define space in which artists position themselves and in the context of which their works are interpreted.

Hardcover, 19 x 23 cm, 120 pages, 160 color illustrations, English, German, Available
ISBN 978-3-86828-079-1, 2009

Texts: Keti Chukhrov, Gia Edzgveradze, Boris Groys, Zaza Shatirishvili

Source: kehrerverlag.com

Thursday, April 25, 2019

CITY TRIP: Tbilisi's Soviet Concrete Walking Tour with Brutal Tours @BrutalTours in Georgia

A Walking tour through the capital of Georgia, spiced up with more concrete and soviet architecture than you could probably handle!

Tour Runs Daily 35 EUR

Brutal Tours loves urbex, brutalism and soviet architecture. Join the people on a journey to places you won't find in other travel programs

FB facebook.com/brutaltours

FB-Group facebook.com/groups/brutaltours

Instagram instagram.com/brutaltours

Website brutaltours.com

Email: brutaltours@gmail.com


Tuesday, April 23, 2019

EXHIBITION: Guram Tsibakhashvili’s photographic retrospective of 90s #Georgia to launch new #Tbilisi exhibition space. via @agenda_ge

Artists Lado Burduli and Irakli Charkviani photographed in Tbilisi in 1992, with the city bearing traces of damage from the civil war. Photo: Guram Tsibakhashvili
Guram Tsibakhashvili - "Winter is left behind"
Address: Barnovi Art House, Rustaveli Avenue N18, III floor
Exhibition April 24 - May 31
Opening: April 24, 19:00
working hours:
From Tuesday to Saturday - 12: 00-20:00
Sunday - 12:00-18:00


The fake country was collapsing.
Under Gorbachev, we already knew that it was inevitable.
Just like every other change, it was a painful and necessary change. Except that we were unaware of the pain that still laid ahead, so at first we just rejoiced.
Once, Mamuka Tsetskhladze came to me. He had a way of sugar-coating pills. He offered me to hold an exhibition, to see how many of us were around in fall, and then how many would still be here in March, when winter would be over. And the exhibition was titled conveniently: Wintering Over.

Guram Tsibakhashvili
Twenty-five years after this exhibition, Guram Tsibakhashvili is traveling through time to describe this momentous period in Georgian history, in which the newly established state is struggling to cope with war, starvation, and the cold, on one hand, while contemporary art is springing up to blossom in the country fresh out of the Soviet Union, on the other.

Wintering Over Is Over is a conventionality filling the author with hope that that trails and tribulations are dead and buried, and the art inspired by the then controversies is now part of history. Still, this exposition gives rise to occasional questions like what have we inherited from the 1990s? What has changed in these 25 years? Has anything changed at all, or is it just wintering over that is over?

 
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[agenda.ge] A display of photographs illustrating a vital and tumultuous moment in Georgia’s history will become the opening event of the Barnovi House of Arts, a new exhibition space in downtown Tbilisi on Wednesday.

Photographer Guram Tsibakhashvili, referred to as “one of the most outstanding figures in Georgian contemporary artists” by propaganda.network, will bring a selection of his works reflecting the social and political events following the Georgian independence in the 1990s.


"[The photographs illustrate] a newly born state struggling against war, starvation and cold [...] while contemporary art begins to unexpectedly flourish in the wake of the country’s freeing itself from the Soviet Union,” a preview for the show says."

Tsibakhashvili has titled the exhibition Winter is Left Behind, as a reflection of an idea of leaving behind the troubles of the era but still having to face questions including “what has changed 25 years later?” and “what is the legacy of the 1990s?”



Film critic and journalist Giorgi Gvakharia and screenwriter Tamuna Melikishvili putting up posters
outside the Cinema House in Tbilisi in 1990. Photo: Guram Tsibakhashvili.
While the photographs take up the space of the newly launched exposition venue, the photographer will also unveil an illustrated book bringing together around 250 of his works.

The photos selected for the publication are found on its pages along with essays by author Ana Kordzaia-Samadashvili, recipient of Saba and Iliauni literary prizes in Georgia and winner of the Goethe Institute Prize for her work in literature and translation.

Known for her works including novels Who Killed Chaika? and Berikaoba, Kordzaia-Samadashvili was also selected for the New York Public Library’s list of 365 Books by Women Authors in 2017.

On his part, Tsibakhashvili is known for his documentary photographs — exhibited in dozens of solo and group displays in Georgia and abroad, from the Writers' House of Georgia in Tbilisi to the Newman Popiashvili Gallery in New York.

Tsibakhashvili worked with author Ana Kordzaia-Samadashvili on a book combining photographs with essays,
set to be presented at the exhibition’s opening. Photos: Guram Tsibakhashvili Georgian National Book Centre.

He also was co-founder of a number of pioneering photography institutions in the South Caucasus, including the Tbilisi Photographers’ Housing (2007) and the ‘Visual Bank’ (1985), and has led workshops at events including the Frankfurt Forum of Photography.

The Barnovi House of Arts is described as a space focused on developing contemporary art for “cultural convergence” in the region while “reinforcing historical narratives” and sparking “new creative impulses”.

Organisers of the venue aim to discover and present both local contemporary artists and creatives with contribution in historical legacies.

The Barnovi House of Arts is a modern oriented oriented space that will promote cultural approximation in the region, strengthening historical narratives and creating new creative impulses.

The Barnovi Arts Foundation will be oriented on the development of local contemporary art as well as the discovery and coverage of historians with historic value.