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Tuesday, May 16, 2023

Die Doukhobors in Georgien und ihre traditionelle Lebensweise in Gorelovka (Dschawachetien)

Von Ralph Hälbig; Fotografie von Natela Grigalashvili

Die Doukhobors sind eine christliche-spirituelle Sekte, die im 17. Jahrhundert in Russland entstand und eine pazifistische Gemeinschaft bildete. Zwischen 1898 und 1903 wanderten die meisten nach Kanada aus - unterstützt von Tolstoi und seinen Anhängern - um dem Militärdienst in Russland zu entgehen. Sie betonen einen gewaltfreien Widerstand, lehnen den Militärdienste ab und distanzierten sich vom Staat. Viele Doukhobors emigrierten aufgrund religiöser Verfolgung nach Kanada, wo sie in British Columbia leben. In Nordamerika waren sie berüchtigt für gewalttätige Handlungen, darunter Bombenanschläge und Brandstiftungen, die von einer radikalen Gruppe namens "Söhne der Freiheit" verübt wurden. Diese kleine extremistische Gruppe repräsentierte jedoch nicht die gesamte Doukhobor-Gemeinschaft. Meist zeichnen sich die Doukhobors durch eine einfache und gemeinschaftliche Lebensweise auf Basis von harter Arbeit aus. Trotz der negativen Berichterstattung in den Medien sind die Doukhobors bekannt als eine pazifistische und gesetzestreue Gemeinschaft.


Ihr Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft. In ihrer Gemeinschaft legen die  Doukhobors großen Wert auf Frieden, soziale Gerechtigkeit und Gleichheit. Ihre religiösen Praktiken umfassen gemeinschaftliches Gebet und das Singen. Heute engagieren sich die Doukhobors für Menschenrechte, Umweltschutz und sind als religiöse Gemeinschaft in Kanada anerkannt.

Auch in Georgien sind die Dukhobors eine orthodoxe Sekte, die an Pazifismus und Geschlechtergleichheit glaubt, die sich weigerte, zur russisch-orthodoxen Kirche überzutreten und Wehrdienst zu leisten. Von der Krim nach Georgien verbannt, gründeten sie dort mehrere Dörfer in der Region Dschawachetien. Viele leben in Gorelovka. Die Dukhobors sind bekannt für ihre gepflegten Häuser, farbenfrohe Gebäude und ihren tiefen Glauben. Diese religiöse Gemeinschaft praktiziert eine egalitäre Spiritualität und hat eine tiefe Verbindung zum Frieden. In den 1990er Jahren schrumpfte ihre Gemeinschaft aufgrund eines Exodus nach Russland - sie hegen nostalgische Gefühle für die Sowjetunion, in der sie Gleichberechtigung erfuhren.

Photobook: The Doukhobors’ Land. Photos: Natela Grigalashvili
Text: Damien Bouticourt

Gerade in Georgien bewahrten die Doukhobors ihre religiösen Überzeugungen und Traditionen. Sie haben auch ihren traditionellen Kleidungsstil beibehalten, der sich von der einheimischen Bevölkerung unterscheidet. Die Doukhobors in Georgien haben ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten im Kaukasus spezifisch entwickelt und sind aktiv in sozialen und kulturellen Bereichen ihrer Gemeinschaft engagiert. Trotz der Herausforderungen und des geringen Interesses der Regierung hoffen die Dukhobors darauf, dass ihre Gruppe in Gorelovka an Stärke gewinnt und ihren vergangenen Status wiedererlangt.


Die Doukhobors in Georgien bewahren ihre traditionellen Lebensmittel- und Landwirtschaftspraktiken. Im Kaukasus gründeten sie ihre Siedlungen und konzentrierten sich auf Viehzucht, kultivierten ihren Kartoffel- und Weizenanbau und verwendeten dabei  besonders robuste Saatgutsorten. Sie pflegen enge Beziehungen zu anderen Einwohnern und tauschen Lebensmittel aus. 

Ihre traditionelle Ernährung umfasst Brot, Gerichte aus Gerstenmehl, Salamata, Kisel', kut'ia, Kulesh, lapshd, Piroggen, Kalachi und andere mit Mehl zubereitete Gerichte. Die Doukhobors verwenden Bohnenkraut zum Würzen von Suppen und zur Teezubereitung. Sie konsumieren fermentierte Getränke wie Kwas (Nussbier) und selbstgemachten Alkohol. Gemüse und Früchte wie Rüben, Radieschen, Karotten, Kohl, Gurken und Auberginen werden fermentiert oder eingelegt. Pilze wie Svinushki haben bestimmte heilende Eigenschaften. Hanf- oder Flachssamenöl wird zu Salaten hinzugefügt. Milchprodukte wie Butter, Käse, Milch und Sahne sind reichlich vorhanden. Fleischgerichte werden reichlich zubereitet und Fischgerichte mit Karpfen, Forelle und anderen Arten stehen auf dem Speiseplan. Der festliche Tisch ist während der Feiertage besonders reichhaltig und abwechslungsreich gedeckt. Die Doukhobors verstehen etwas von guter Ernährung. Auch das haben sie nicht verändert und verstehen es, an die nächste Generation weiterzugeben.

Weitere Links zu den Doukhobors in english: 

* Georgia's Dukhobors: An Orthodox Sect That Believes In Pacifism, Gender Equality. By Nadia Beard, Natela Grigalashvili

The Doukhobors' Land - Natela Grigalashvili 

Natela Grigalashvili: The Doukhobors’ Land 

"Natela Grigalashvili wurde im ländlichen Georgien geboren und erlangte nach ihrem Aufenthalt in der Hauptstadt ihre Meisterschaft durch harte Arbeit und Visionen. Da Natela ihr Kind großzog, war sie nicht in der Lage, Vollzeit Fotografie zu studieren. Sie besuchte Kurse, die in den damals bestehenden Fotosalons angeboten wurden, und war oft die einzige Frau im Raum. Später wurde sie die erste georgische Fotojournalistin. Auf diesem Weg ist Grigalashvili nie von ihrer künstlerischen Vision abgewichen, das darzustellen, was direkt vor ihren Augen verschwand: ein einst lebendiges und erfülltes Dorfleben und ländlicher Mikrokosmos sowie die nomadische Weltanschauung der georgischen Hochländer, die Grigalashvili vor vielen Jahren zu besuchen begann. Es ist so kraftvoll zu sehen, dass Grigalashvili endlich die internationale Anerkennung erhält, die sie verdient. Ich habe Natela kennengelernt, als ich 2017 an meinem Buch "King is Female" arbeitete, und die Gespräche, die wir in diesem einen Jahr geführt haben, dauern noch an." (Nina Mdivani)

* Russian Doukhobors in Canada 1. The Coming of the Doukhobors 

* Russian Doukhobors in Canada. 2. The Sons of Freedom’sProtest and Violence 

* Russian Doukhobors in Canada. 3. The Forced Assimilation ofChildren 

* Last Days of the Georgian Doukhobors. By Mark Grigorian 

* Georgia: The Last Collectiv Farm. By Olesia Vartanian

* Two Kristinas: The Fate and Future of Georgia’s Doukhobors. By Elene Shengelia, Lasha Shakulashvili 

* About History- The 'Spirit Wrestlers' of Georgia  

* Armenians and Doukhobors in Gorelovka, Georgia

* Georgia: Treatment of Doukhobors (Dukhobors) and stateprotection available to them 

* The Doukhobors of Gorelovka. Spiritual Warriors 

* Gorelovka – Sorrow of the Last of Doukhobors

* The Doukhobors of Gorelovka 

* Doukhobors 

* The Doukhobors: History, Ideology and the Tolstoy-VeriginRelationship by April Bumgardner 

* The Doukhobors of Georgia: traditional food and farming 

Dukhobors in Georgia:A Study of the Issue of Land Ownershipand Inter-Ethnic Relations in Ninotsminda rayon (Samtskhe-Javakheti). By Hedvig Lohm

Monday, October 19, 2020

PORTRÄT: Fridon Nizharadze – Maler der Traumata Swanetiens und der Welt (Ushguli, Georgien). Von Stefan Applis

Georgien zwischen verschiedenen Mächten -
Gemälde von Fridon Nizharadse.
Sowjetrecht und traditionelles swanisches Rechtsbewusstsein
.
Photo: Stefan Applis

[stefan-applis-geographien.com] Das Haus ist das letzte am Hang. Darüber nur die Kapelle mit der Ikone des Heiligen Georg. Etwas weiter das Kloster. Es ist wenig, was sie sagen über ihn in Ushguli. Nichts gebe es, das er nicht gelesen habe. Er sei der klügste Mensch in Ushguli. So klug! Und sie heben die Hand und winken weit in die Ferne, um zu zeigen, dass nicht sie dies beurteilen könnten. Ihr habt nur Kartoffeln im Kopf! Das soll er vielen schon entgegengeworfen haben. Was Arbeit aber sei, das könne er nicht wissen. Denn, was er tue, sei doch nicht Arbeit. Ein kurzes Erschrecken. Denn nichts Schlechtes sagen sie in Ushguli über den anderen. Wer könne schon wissen, wohin das führe. Die Menschen seien eben verschieden. 

Georgian Perspectives | Fridon Nizharadze – Painter of the traumas of Svaneti and the world


Photo: Stefan Applis
Der jüngere Bruder als Mauer, als Übersetzer zwischen der Welt des älteren und der der anderen. Teimuraz der Bodenständige, der Agronom, letzter Verwalter der Kartoffeln, Kühe und Schweine in Ushguli und der Eigensinnigkeit seiner Bewohner. Fridon, der ältere, der schon als Kind mit allem, was er zu greifen bekam, gezeichnet habe – mit Steinen auf Holz, mit verkohlten Aststücken auf Schnee, oft wild und wütend und weltabgewandt. Später dann, ruhig und andächtig, mit Farben und Pinseln zur Rettung der geschändeten Malereien an den Innenwänden der Kapellen.

Ich gehe und komme am nächsten Morgen zurück. Ob er seine Bilder zeigen und erklären möge? Selbstverständlich, drei Lari, meint er, treten Sie ein. 






Seine Bilder seien dualistisch und antirealistisch, meint er. Nichts habe er gelernt in Tbilisi, wo sie ihn zu sozialistischem Realismus hatten zwingen wollen. Van Gogh war schizophren!, ruft er aus. Er sei auch schizophren, das habe man diagnostiziert, 1973, als sie ihn festhielten in der Psychiatrie. 



Viele Liter Blut habe man ihm abgenommen in diesem Monat, immer wieder. Seine Temperatur sei so hoch gewesen, dass man ihn nachts aus dem Bett habe holen müssen, um ihn kalt abzustrahlen. Achtunddreißigmal sei das geschehen, zu allen Tageszeiten seien die Pfleger plötzlich da gewesen und hätten ihn in das Kachelfeld gestellt, bis er zusammenbrach. 

Er ist schwer zu fassen, noch weniger zu begreifen, spricht mit hoher Geschwindigkeit, lässt keine Zeit zu reagieren auf das, was er dem Zuhörer entgegen wirft: Er fragt, erklärt, wirft Satz um Satz, voll mit Bezügen auf Politik, Literatur, Mythos hervor: Kennen Sie Schewardnaze? Wissen Sie, was Dostojewski geschrieben hat? Kennen sie Medea? Er ergreift den Schnitzstock, der Chaplin darstellt, stellt den Stock, der Einstein heißt, zur Seite und zeigt auf die Bilder – nie eines mit der Spitze berührend, jedes Element erklärend. Von großer Höhe nimmt er alles herunter auf wackeligen Stiegen balancierend. Man darf ihm nicht helfen.

Er springt von einem Bild zum nächsten und zurück, konfrontiert den Zuhörer, betrachtet, wechselt, fragt permanent und sagt aus.

Die Bilder sind zerstörerisch. Die Welt ist aus den Fugen. Die Welt ist ohne Sinn, eine verrückte Welt, die der Zerstörung entgegenstrebt. Dem Wahnsinn gibt er dann doch eine Deutung in klaren Symbolen und Zusammenhängen. Er ist Laokoon in der Psychiatrie, umschlungen von der Python der Staatsmacht. Er ist gefangen in Handschellen, als das junge Georgien zerstört wird vom Sowjetimperium – den Baum, dem das frische Blatt entwachsen ist, haben die Bolschewiki entwurzelt.

Eine verrückte Welt versucht er mit seinen Bildern zu fassen. Verrückt vor dem Wahnsinn der großen Zerstörungen: Immer wieder Stalin und Hitler, immer wieder Kommunismus und Nationalsozialismus als gleiche Varianten derselben Unmenschlichkeiten.

Die dualistischen Bilder haben hohe Preise, da sie zwei Bilder in einem seien, erklärt er, kosten einmal 37 Milliarden Schweizer Franken, einmal 27 Millionen Schweizer Franken. Die Zerstörung der Welt durch Stalin und Hitler kostet 50 Millionen Dollar, weil 50 Millionen Menschen starben.

Der Weg des Homo Sapiens ist ein Weg aus Knochen. Er endet in einer Rakete, die einen Atompilz entfesselt, der die Welt zerstört. An deren Ende steht das Kreuz. Der georgische Erzengel trägt eine swanische Kappe und umfasst die Welt, auf der Stalin und Hitler wüten.

Und doch: Georgien wird überleben, da seine Bewohner fähig seien zu einem Leben in Harmonie mit der Natur, getragen von alles überdauernden Traditionen.



Was hat ihn in die Psychiatrie gebracht? Die Anderssein oder die Systemkritik? Am nächsten Morgen Begegnung mit dem Bruder, der über die Härten des Lebens in der Sowjetzeit spricht, davon, dass der Bruder nach dem Studium in Tbilisi wegen seiner Kritik am Kommunismus in die Psychiatrie gebracht worden war. Andere seien ins Gefängnis gesteckt worden, manche ermordet, wieder andere über alledem wahnsinnig geworden. 



Die Blutentnahme zur Schwächung, das Abstrahlen mit kaltem Wasser zum Brechen des Widerstandes. Beides zur Bekräftigung eines über allem stehenden Systems.

Was ist das für ein Mensch, den man hier findet, hoch über Ushguli, im letzten Haus am Hang? Ein Maler ohne eine einzige Ausstellung in seinem Leben, umgeben von stetiger äußerer Stille in andauernder innerer Unruhe. Was für eine Fremdheit im Vergleich zu den anderen, die sich doch auch recht fremd sind. Und: Wie froh muss einer sein, letztlich Freiheit in der Abgeschiedenheit genießen zu dürfen. 

Es sind die Erfahrungen der Unsicherheit, Abspaltungskriege, Bürgerkriege, Banditentum, die Bedrohung des äußeren Lebens, vor dem alles Nachfolgende gut erscheinen muss.


More about the author Stefan Applis:
stefan-applis-geographien.com
spacesandpractices.com
twitter.com/doinggeography
photostudio.de/i/stefan-applis
researchgate.net/profile/Stefan_Applis

Monday, May 18, 2020

GEORGIAN ART: Avto Meskhi: Private Acquaintance / ავთო მესხი: პირადად ცნობილი - in ProjectArtBeat 2018 - curated by Natia Bukia.

Project ArtBeat in Tbilisi presented personal exhibition of Avto Meskhi. The exposition includes mixed media works: collages, paintings and drawings made during 1984-2015. Curated by Natia Bukia.

Avto Meskhi, due to his introvert personality and moreover his tragic life is a lesser-known painter in Georgia and abroad. Accordingly, Private Acquaintance, his solo exhibition held at the gallery exactly a year ago is a very important event for the Georgian art scene. The artist was born in Tbilisi, 1946 and lived and worked in Tbilisi and Rustavi. When Project ArtBeat discovered Meskhi he was 70 years old, he already had lost his home, where he lived with his mother and was spending last years ...

Tuesday, December 17, 2019

PICTUREGALLERY: Georgian Artist Rusudan Khizanishvili

Rusudan's approach to both the handling of paint and compositional construction reflects a healthy knowledge of what has come before her, while at the same time clearly display a contemporary set of values and codes of practice. Graduating with a painting degree from the Tbilisi State Academy of Art, Rusudan went on to complete an MA in Media in 2005.

Georgian Artist Rusudan Khizanishvili

rusudan-khizanishvili.com
artsy.net/rusudan-khizanishvili

Wednesday, November 13, 2019

VIDEO: Smuggling Anthologies - Gia Edzgveradze


Smuggling Anthologies
Trieste, Museo Revoltella Auditorium
7th november 2014
Gia Edzgveradze (artist, Georgia) – The Great Return, 2014

more: 
Smuggling Anthologies. By Ana Peraica [academia.edu]
smugglinganthologies.wordpress.com

Monday, October 21, 2019

VIDEO: ERTI Gallery presents Koka Ramishvili's solo exhibition "Light Machines", curated by Karine Tissot. Project partner SOLO, Galleries X Tbilisi Photo Festival


Koka Ramishvili
Light Machines
Curator: Karine Tissot
Project Partner: SOLO
Galleries x Tbilisi Photo Festival
ERTI Gallery, 19 P. Ingorokva str / 5 9April str, 0108 Tiflis
September 15 - October 23 

Link: Koka Ramishvili's solo show "Light Machines" curated by Karine Tissot [artsy.net]

Koka Ramishvili’s Light Machines are much more than still lifes for they are systematically animated by movement – which situates the work in a perfect contradiction of a genre normally characterized by the inertia of the motif (still life). Nor can they be reduced to a mere expression of a certain experimentation since there is a deliberately studied aesthetic to them.

Between art and a sort of demonstration, Ramishvili creates geometrical shapes – sometimes inspired by the world of de Chirico or the sculptures of Brancusi –to reveal, through photography, a light that the artist breaks down into a monochrome array of soft grays. No black and white contrasts that would strictly separate the tones and reduce the world to a Manichean view of things. On the contrary, a generous array of nuances with blurred outlines offers the eye the chance to penetrate these intermediary worlds lying between bright and dark, somewhere between dreams and reality, beyond a truth that is unique, sharp, and caught in a fraction of a second by a photo journalist.

Koka Ramishvili works the light of his photos and acts on the very way light is perceived. Eschewing all spiritual meaning, he fosters a perceptual, sensory experience where time is superimposed over transparency. Everything moves towards impermanence. Everything is becoming. Process is essential. Here lies the essence of this work. In the challenge of expressing light as an abstract structure, he animates the installations of his invention so that they retain a fleeting impression. Thanks to movement, real objects shed their materiality in subtle plays of shade and light. His images thus create visions that are inaccessible to the human eye and his simplest staged scenes suddenly verge on the abstract, making the photograph nothing less than photography, in other words, a writing with light in the etymological sense of the word. On the other hand, when he is looking outside the studio to express a form of combustion in the landscape, Ramishvili will occasionally polish the image in the touching-up process. Light is manipulated after the fact. A pair of real-looking suns, for instance, appears in an immaculate sky (Ascension, pp. 22-23), and three glowing celestial bodies create a sequence on the horizon (Three Stars (Evolution), 2019, pp. 30-31), while a bright illumination takes over a face (The Shining (Face) – 2017, p. 24).

As a visual artist who has always sought to slip his thinking into multiple mediums – while making sure to master them perfectly, each according to its use – Koka Ramishvili took up photography again in 2016. Having abandoned the documentary practice seen in the early years of his career, he is now devoting himself to photography as he would were he working on a painting, that is, his compositions are first elaborated conceptually before they are executed, making his work both a form of thinking and a realization, a perfect marriage of content and form, a paragon of comprehensiveness. They promise to stretch the limits of representing the world thanks to his working of the light. Indeed, although his work follows in the wake of themes in art that go back centuries – like portraiture or landscape – Ramishvili regularly puts light at the center of his thinking and reminds us of what Laszlo Moholy-Nagy pointed out in 1925 in his foundational book, Painting Photography Film, “I am convinced that a new art of light is being born.” Until then the history of art had been punctuated by works that placed front and center the play of shadows and light, from the research of Renaissance painters into chiaroscuro to the expression of the sensation of light by Turner and Monet, although photography opened a field of possibilities that proved vaster by far.

Koka Ramishvili is following a trail first blazed by modernity a century ago. Nevertheless, his experience, renewed by the summers he has spent in Greece over the last few years, feeds into a singular approach filled with striking patches of white, reliefs formed from gentle lines, and clement skies that give voice to a harmonious world in black and white, whose light is the condition of the visible. It is indeed what makes the perception of shapes and limits of objects and spaces possible. If the role played by light in art has often been inextricably linked to the deepening of scientific knowledge and the appearance of technologies that put it to work, Koka Ramishvili raises it to the level of the main protagonist in order to speak about the essence of art and life in a singular impulse of freedom and intuition that avoids the pitfall of the cliché.

Karine Tissot, 2019

more links:
haeusler-contemporary.com/koka-ramishvili
www.kokaramishvili.org

VIDEO: Georgian Artist Irina Gabiani - Solo exhibition "Game without rules" in the Gian Marco Casini Gallery, Livorno

Irina Gabiani, solo exhibition "Game without rules"at Gian Marco Casini Gallery, Livorno, Italy
14 September till 26 October, 2019
Music: John Vallis (johnvallis.co.uk)
Voice: Ivan Adorno and Irina Gabiani
Catalogue: Gian Marco Casini Gallery - Irina Gabiani  


More links:
www.instagram.com/irina_gabiani 

Irina Gabiani is a Luxembourg based Georgian-Italian visual multimedia artist.
www.irinagabiani.com
irinagabianiexhibitions.wordpress.com

Monday, October 14, 2019

ART: Handmade Print Festival TBILISI. LIFE N STYLE, 2019

Closing Event

Dates: 17.10.2019– 28.10.2019
Program: 17.10.2019 - 19.00 p.m
MOMA Tbilisi Modern Art Museum

Article: Georgia to Host 4th Int’l Print Festival ‘LIFE N STYLE’ [georgiatoday.ge]


We Have Pleasure to Invite You on the 4th issue of the Handmade Print Festival TBILISI. LIFE N STYLE, 2019, Presentation & visual installation



100 Georgian & International Contemporary Artists Handmade Prints.
Georgia, Azerbaijan, Austria, Estonia, Turkey, Lithuania, Russia, Greece, Armenia, France, Hong Kong

Participant artists & curators:

Georgia – Handmade and milited edktion printing studio – Curator - Nana Kirmelasvili; Artists: David Aleksidze, Mariam Akubardia, Mari Ataneli (Mari Ataneli), Lia Bagrationi, Maka Batiashvili (Maka Batiashvili), Uta Bekaia (Uta Bekia), Natia Benashvili, Nino Bilikhodze, Nino Bosikashvili (NinoBosikashviliArt), Sopo Cherkezishvili, Ketevan Davlianidze, Nato Eristavi, Nutsa Esebua, Gia Gogatishvili, Gia Gugushvili, Kote Jincharadze (Kote Jincharadze), Natia Kalandadze, Rusudan Khizanishvili, Tutu Kiladze, Guga Kotetishvili, Luka Lazar /Lasareishvili, Mai Lashauri (Mai Lashuri Art), Tamar Maglaperidze-Dadeshkeliani, George Maskharashvili, Vakhtang Megrelishvili, Konstantin Mindadze (Konstantin Mindadze Studio), Nino Moseshvili, Zaira Nadirashvili, Manuchar Okrostsvaridze, Guela Patiachvili (Guela Patiachvili Art), Elene Rakviashvili, Koka Ramishvili, Salome Rigvava (Art by Salome Rigvava), Romanoz (Romanoz), Julia Sanikidze, Mariam Shakarashvili, Lia Shvelidze, Malkhaz Shvelidze, Murtaz Shvelidze, Tam Oonz, Maka Tavamaishvili, Teyo, Oleg Timchenko, Kako Topuria (KAKO), Luka Tsetskhladze, Mamuka Tsetskhladze, Guram Tsibakhashvili (Guram Tsibakhashvili), Tinatin Tskhadadze (Tinatin Tskhadadze), Guela Tsouladze, Tamaz Varvaridze, Iliko Zautashvili, Maka Zedelashvili (Maka Zedelashvili Art), Shalva Khakhanashvili, David Machavariani / Kakadu;

Georgia – Tbilisi Academy of Arts – Curator – Tamaz Varvaridze; Artists: Loreta Abashidze-Shengelia, Mariam Davitashvili, Mariam Kalmakhelidze, Anastasia Kvakchakhadze, Lika Kviciani, Viktoria Makharadze, Salome Vacheishvili, George Jordania, Lela Zarkua; Georgia – Aluminum Etching Workshop – Curator – Vakhtang Megrelishvili (Vakhtang Megrelishvili); Artists: Mari Ataneli, Mariam Akhobadze, Natia Benashvili, Mariam Chelidze, Maya Chichua, https://www.facebook.com/DMariami, Nino Esaiashvili, George Jordania, Zura Khatiashvili, Rusudan Khizanishvili, Nino Khvingia, Nukri Kutateladze, Lika Kviciani, Vakhtang Megrelishvili, Lia Shvelidze, Salome Vacheishvili; Georgia –- Ozurgeti – Lithuania – Curator Tandila Tavartkiladze; Artists: Tamaz Darchia, Kura Brodskaya, Gia Gvichia, Ugne Zylite, Neringa Zukauskaite, Tandila Tavartkiladze

Austria – Roberto Muffaletto

China – B. Conrad Lau

Armenia – Greece – Curator - Masha-Marina Yeremyan; Artists: Ioannis Chantzidis (Greece), Stepan Veranyan, Vahagn Halambashyan

Estonia – Ukraine – Curator - Olga lybaskina; Artists: Khachatur Bely, Yuri Arrak, Vera Stanishevskaya, Vlad Stanishevsky, Ivan Pirkov

France: Gabrille Kurdadze

Ukraine; Azerbaijan – Artists: Shakhnaz Aghaeva, Inna Kostina; Museib Amirov   

Turkey – Curator - Denizhan Ozer; Artists: Deniz Cobankent, Kara Devabil, Erdem Ilgin, Gonca Erim, Ozgur Eryilmaz, Hakan Esmer, Lutfu Kaplanoglu, Serap Özergin, Kader Ozturkmen, Ilnah Sumeyra, Oben Yilmaz;

Russia – Curator – Ria Keburia Gallery (Ria Keburia)

Artists: Anna Voda, Adil Aubekerov, Roman Ermakov (Roman Ermakov Art), Sasha Frolova, Vera Reiner, Masha Ershova, Tatyana Plakhova

Russia – Alexsander Florenski, Olga Florenskaia

Exhibition in Space

Georgian artist Romanoz (Art by Romanoz)
Exposition in Stratosphere /Documentary/
Address: 27, Rustaveli avenue, Str. Tbilisi. Georgia
Date 18.10.2019 – 18.11.2019
Opening 18.10.2019 – 20:00

October 18 th Sculpture Park opening in Wine Factory # 1

Participant artists: Sepo / Tengiz Sepiashvili, Nato Eristavi, Venera Kazarova, Uta Bekaia, Roman Ermakov, Sasha Frolova, Oleg Timchenko, Anya Mokhova, Luka Tsetskhladze, Tbilisi State Academy of Arts Address: 1 Petriashvili str, Tbilisi. Georgia Curator: RIA KEBURIA FOUNDATION

Event Supporters: Tbilisi Municipality Mayor, Georgian Innovation & Development Center,
HYTECH-GS (NASA Spinoff Technolgy), Ria Keburia Gallery,
Batumi Municipality Mayor, Château Svanidzeebis Marani
General Media Partner: The Financial
Internet Partner: MAGTI
Media Partners: Radio Tavisupleba, Antidot, PRIME TIME

Curator: Nana Kirmelashvili
Tel: +995 599 215 396
Email: artcaucasus@gmail.com

Wednesday, April 24, 2019

VIDEO: Robert Atwater & Rusudan Khizanishvili. Opening of the exhibition

Robert is a North American fine art photographer, printmaker, and book artist from New York. Rusudan is a painter from Georgia, Tbilisi.

Ussiaugu tee 20, Vaskjala, 75313 Harju maakond, Estland
9X43+V9 Vaskjala, Kreis Harju, Estland www.kultuur.rae.ee +372 5551 2898


Tuesday, April 23, 2019

EXHIBITION: Guram Tsibakhashvili’s photographic retrospective of 90s #Georgia to launch new #Tbilisi exhibition space. via @agenda_ge

Artists Lado Burduli and Irakli Charkviani photographed in Tbilisi in 1992, with the city bearing traces of damage from the civil war. Photo: Guram Tsibakhashvili
Guram Tsibakhashvili - "Winter is left behind"
Address: Barnovi Art House, Rustaveli Avenue N18, III floor
Exhibition April 24 - May 31
Opening: April 24, 19:00
working hours:
From Tuesday to Saturday - 12: 00-20:00
Sunday - 12:00-18:00


The fake country was collapsing.
Under Gorbachev, we already knew that it was inevitable.
Just like every other change, it was a painful and necessary change. Except that we were unaware of the pain that still laid ahead, so at first we just rejoiced.
Once, Mamuka Tsetskhladze came to me. He had a way of sugar-coating pills. He offered me to hold an exhibition, to see how many of us were around in fall, and then how many would still be here in March, when winter would be over. And the exhibition was titled conveniently: Wintering Over.

Guram Tsibakhashvili
Twenty-five years after this exhibition, Guram Tsibakhashvili is traveling through time to describe this momentous period in Georgian history, in which the newly established state is struggling to cope with war, starvation, and the cold, on one hand, while contemporary art is springing up to blossom in the country fresh out of the Soviet Union, on the other.

Wintering Over Is Over is a conventionality filling the author with hope that that trails and tribulations are dead and buried, and the art inspired by the then controversies is now part of history. Still, this exposition gives rise to occasional questions like what have we inherited from the 1990s? What has changed in these 25 years? Has anything changed at all, or is it just wintering over that is over?

 
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[agenda.ge] A display of photographs illustrating a vital and tumultuous moment in Georgia’s history will become the opening event of the Barnovi House of Arts, a new exhibition space in downtown Tbilisi on Wednesday.

Photographer Guram Tsibakhashvili, referred to as “one of the most outstanding figures in Georgian contemporary artists” by propaganda.network, will bring a selection of his works reflecting the social and political events following the Georgian independence in the 1990s.


"[The photographs illustrate] a newly born state struggling against war, starvation and cold [...] while contemporary art begins to unexpectedly flourish in the wake of the country’s freeing itself from the Soviet Union,” a preview for the show says."

Tsibakhashvili has titled the exhibition Winter is Left Behind, as a reflection of an idea of leaving behind the troubles of the era but still having to face questions including “what has changed 25 years later?” and “what is the legacy of the 1990s?”



Film critic and journalist Giorgi Gvakharia and screenwriter Tamuna Melikishvili putting up posters
outside the Cinema House in Tbilisi in 1990. Photo: Guram Tsibakhashvili.
While the photographs take up the space of the newly launched exposition venue, the photographer will also unveil an illustrated book bringing together around 250 of his works.

The photos selected for the publication are found on its pages along with essays by author Ana Kordzaia-Samadashvili, recipient of Saba and Iliauni literary prizes in Georgia and winner of the Goethe Institute Prize for her work in literature and translation.

Known for her works including novels Who Killed Chaika? and Berikaoba, Kordzaia-Samadashvili was also selected for the New York Public Library’s list of 365 Books by Women Authors in 2017.

On his part, Tsibakhashvili is known for his documentary photographs — exhibited in dozens of solo and group displays in Georgia and abroad, from the Writers' House of Georgia in Tbilisi to the Newman Popiashvili Gallery in New York.

Tsibakhashvili worked with author Ana Kordzaia-Samadashvili on a book combining photographs with essays,
set to be presented at the exhibition’s opening. Photos: Guram Tsibakhashvili Georgian National Book Centre.

He also was co-founder of a number of pioneering photography institutions in the South Caucasus, including the Tbilisi Photographers’ Housing (2007) and the ‘Visual Bank’ (1985), and has led workshops at events including the Frankfurt Forum of Photography.

The Barnovi House of Arts is described as a space focused on developing contemporary art for “cultural convergence” in the region while “reinforcing historical narratives” and sparking “new creative impulses”.

Organisers of the venue aim to discover and present both local contemporary artists and creatives with contribution in historical legacies.

The Barnovi House of Arts is a modern oriented oriented space that will promote cultural approximation in the region, strengthening historical narratives and creating new creative impulses.

The Barnovi Arts Foundation will be oriented on the development of local contemporary art as well as the discovery and coverage of historians with historic value.




























Wednesday, November 14, 2018

PODIUMSGESPRÄCH: Architektur und baubezogene Kunst aus der Sowjetzeit in Georgien in Zeiten der Transition!

mit
Kuratorin Irina Kurtishvili und Autorin Nini Palavandishvili
Moderation: Adolph Stiller, Ausstellungskurator

am Mittwoch, 14.11.2018 | 18:00 Uhr
Ausstellungszentrum im Ringturm, Schottenring 30, 1010 Wien

Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. +43 (0) 50 390-20299 oder per Mail an info@airt.at

Die Ausstellung im Rahmen der Reihe "Architektur im Ringturm" (11. Oktober bis 30. November) knüpft an die 2016 gezeigte Schau über die Architektur in Georgiens Hauptstadt an und wirft nun einen Blick über die Grenzen Tiflis hinaus. Die einzigartige Architekturlandschaft des eurasischen Staates an der Schwelle zwischen Europa und Asien wird präsentiert: Vom historisch verbrämten Zuckerbäckerstil, der als Zeitzeuge an die Jahrzehnte der Zugehörigkeit zur Sowjetunion erinnert, bis hin zu atmosphärischen Ähnlichkeiten mit europäischen Städten oder Parallelen zu Europa in der alpinen Baukultur.

Zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer: Georgien
von 11. Oktober bis 30. November 2018

Ausstellungsort:
Ausstellungszentrum im Ringturm (Schottenring 30, 1010 Wien)

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9:00 bis 18:00 Uhr, freier Eintritt
(an Feiertagen geschlossen)

WICHTIG:
Angabe Copyrights / honorarfrei nur im Rahmen der Berichterstattung über diese Ausstellung und Namensnennung des Fotografen


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Die Herbstausstellung der Reihe "Architektur im Ringturm" des Wiener Städtischen Versicherungsvereins steht ganz im Zeichen des kulturellen und architektonischen Reichtums Georgiens. Sie knüpft an die 2016 gezeigte Schau über die Architektur in Georgiens Hauptstadt an und wirft einen Blick über die Grenzen Tiflis hinaus: in die Stadt Gori, westlich von Tiflis im georgischen Kernland, nach Kutaissi, der zweitgrößten Stadt des Landes, in den Kurort Zqaltubo und in die Hafenstadt Batumi am Schwarzen Meer.


Einzigartige Bauten des 20. Jahrhunderts werden vorgestellt: von den in dezentem Klassizismus russischer Prägung gestalteten Jugendstilbauten in der Hauptstadt, den architektonisch sowie kulturgeschichtlich bedeutenden Bauten aus den Jahrzehnten der Zugehörigkeit zur Sowjetunion – die in Dimension, Raumkomposition und Baumaterialien eine eigenständige Entwicklung darstellen – über die markant modernistischen Architekturen aus der Regierungszeit Micheil Saakaschwilis bis hin zu den jüngsten Entwicklungen der aufstrebenden Hafenstadt Batumi.

Auch die jahrhundertealten Badehäuser in persischer Bauart, die bei den heißen Quellen in Tiflis zu finden sind, werden im Rahmen der Ausstellung präsentiert.


Tiflis


In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Georgien zu einer Teilrepublik der Sowjetunion. Die Folge war Gigantomie in der Baupolitik und die Abkehr vom Individualismus. Tiflis wurde zu einem der größten architektonischen Experimentierfelder der jüngeren Geschichte.
Anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zog sich der Staat zurück, seitens der öffentlichen Hand wurden keine größeren städtebaulichen Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation der Bevölkerung mehr durchgeführt. Erst dank des persönlichen Engagements von Georgiens ehemaligem Präsidenten Micheil Saakaschwili (von 2004 bis 2013, mit Unterbrechungen, im Amt) wurden im ganzen Land neue Bauprojekte realisiert. Dafür wurden Architekten von internationalem Renommee aus Deutschland, Italien und Spanien engagiert. Ihre Aufgabe sollte es sein, ein Gegengewicht zur Architektur aus der Zeit der Sowjetunion zu schaffen.

In Tiflis gilt seit Jahrhunderten höchste religiöse Toleranz. Ein architektonischer Beweis hierfür ist das Nebeneinander von 48 orthodoxen und armenisch-gregorianischen Kirchen sowie jeweils zwei Moscheen, jüdischen Synagogen und römisch-katholischen Kirchen.



TBILISI Wissenschaftliche Bibliothek des Botanischen Instituts | Library of the Institute of Botany 2009 Sulkhan Sulkhanishvili Foto | Photo: Adolph Stiller





Gori

Westlich von Tiflis, im Kernland Georgiens, liegt die Stadt Gori an der Mündung des Flusses Liachwi. Ihren Namen verdankt Gori der weithin sichtbaren Felsenfestung „Goris-Ziche" („Festung auf einem Hügel"), die auch das alte Stadtzentrum markiert.

Im Jahr 1949 wurde ein Generalplan für den urbanen Ausbau der Stadt unter Berücksichtigung des historischen Stadtbildes erarbeitet. Der Stadtkern sollte von Industriebauten verschont bleiben, es wurden nur überwiegend niedrige Bauten zugelassen. Eine neu geschaffene breite Nord-Süd-Achse verbindet das Stadtzentrum mit dem Bahnhof. Darüber hinaus wurden ein neuer Museumskomplex, ein Hotel sowie ein Forschungsinstitut errichtet.

Als Heimatstadt von Sowjet-Diktator Josef Wissarionowitsch Dschugaschwili (vulgo Josef Stalin) beherbergt Gori auch das Stalin-Museum.


GORI | GORI Justizpalast | Palace of Justice 2012 AG & Partners Foto | Photo: Adolph Stiller





Kutaissi

Kutaissi ist die zweitgrößte Stadt Georgiens und das kulturpolitische Zentrum im Westen des Landes. 2012 wurde der Parlamentssitz von Tiflis nach Kutaissi verlegt, in ein gläsernes, futuristisch anmutendes 200 Millionen Dollar teures Parlamentsgebäude am Stadtrand, umgeben vom „Millenium"-Park. Noch im selben Jahr wurde ein anderes großes Entwicklungsprojekt realisiert und feierlich eröffnet, der Kutaissi-David-Agmashenebeli-Flughafen.

Das architektonische Erbe der Stadt hingegen ist von bescheidenem Ausmaß: So verlor die Bagrati-Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert im vergangenen Jahr nach übermäßiger Restaurierung ihren Status als UNESCO-Weltkulturerbe. Lediglich ein großes Theaterhaus und einige Bauten aus dem 19. Jahrhundert laden noch zur Besichtigung ein.


KUTAISI Kutaissi David Agmashenebeli Flughafen | Kutaisi David Agmashenebeli International Airport 2012 Ben van Berkel, Caroline Bos, Gerard Loozekoot, UN Studio, Amsterdam Foto | Photo: Nakanimamasakhlisi




Zqaltubo

Zqaltubo ist weltweit bekannt für seine heilenden Quellen und liegt inmitten einer saftig grünen Hügellandschaft, umgeben vom Kolchischen Wald. Hier präsentieren sich kunstvoll erbaute Kurhäuser in neoklassischer Opulenz mit hohen griechischen Säulen. Vor kurzem wurde das Kurhaus Quelle Nr. 6 (eine Kombination aus Kurhaus und Hotel) saniert und modernisiert, in dem einst auch Stalin badete.

Auch ein Krückenmuseum – vermutlich das weltweit einzige seiner Art – ist in Zqaltubo zu finden und beeindruckt mit einer herausragenden Sammlung. Menschen, die am Kurort vollständig geheilt wurden, ließen ihre Krücken zurück, um so die heilenden Eigenschaften der Quellen zu bezeugen.

Zwischen den Jahren 1931 und 1956 wurde Zqaltubo maßgeblich umgestaltet. Aufgrund der geografischen Situation wurde die Stadt als Amphitheater geplant. Für die kreisförmige Anlage des Kurortes wurden 80 Hektar Territorium eingerechnet. Die Wohnbezirke verlegte man vom Zentrum nach Süden, um so den Bau des Kurorts zu sichern, der 1953 schließlich zur Kreisstadt erklärt wurde.

Die Mitte der 1940er Jahre erbaute Eisenbahn verband Zqaltubo mit der UdSSR. Der Fluss wurde vom Kurort weg und in eigene Kanäle geleitet. Rund um diese Kanäle errichtete man Ringstraßen. Das Gebiet zwischen der ersten und der zweiten Ringstraße gehörte zu den Kurhäusern, dahinter lag die Wohnzone, gefolgt von Parklandschaften und Wäldern. Der dritte Ring sollte die umgebende Landschaft zusammenfügen.


ZQALTUBO | TSKALTUBO Sanatorium »Tbilisi« | »Tbilisi« Sanatorium 1951 V. Oltrazhevski, B. Sobolewski Foto | Photo: Adolph Stiller




Batumi

Batumi ist die Hauptstadt der selbstständigen georgischen Provinz Adscharien. Die 1883 an die transkaukasische Eisenbahn angeschlossene Stadt ist nicht zuletzt wegen ihrer Raffinerie weit über die Grenzen Georgiens hinaus bekannt, in der Rohöl aus Aserbaidschan verarbeitet wird.
In den letzten Jahren erlebte Batumi einen Aufschwung, von dem zahlreiche Neubauten zeugen, darunter einige sehr gewagte und spektakuläre. Sie stehen im Kontrast zu den teilweise restaurierten und meist exotisch anmutenden dreistöckigen Gebäuden der Altstadt, die aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen. Die sehr bekannte, beinahe 7 km lange und im Jahr 1881 eröffnete Uferpromenade wurde komplett neu gestaltet.



BATUMI Kolonaden im Park | Colonnades in the park 1934 B. Kirakosian Foto | Photo: Adolph Stiller



Tiflis und seine Bäder

Die berühmten Bäder in Tiflis sind im nördlichen Seidabadi-Viertel beheimatet. Seit mehr als 700 Jahren werden die unter der Stadt befindlichen heißen Schwefelquellen genutzt, rund 65 Schwefelbäder zählte Tiflis im 13. Jahrhundert. Heute sind nur noch einige wenige Bäder in Betrieb, die ältesten davon datieren aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Die im persischen Stil aus Backstein erbauten Bäder zeichnen sich durch halbkugelige Kuppeln aus. Im Zentrum der Badehäuser empfangen mit Marmor verkleidete Säle die Besucher. Oberhalb der Bassins befinden sich des Öfteren schmale Sitznischen, am Rand laden Bänke zum Verweilen ein.

Katalog
Architektur im Ringturm LII.: Zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer: Georgien. Hg. Adolph Stiller. 180 Seiten. Beiträge von Fried Nielsen, Nini Palavandishvili, Adolph Stiller, Irina Kurtishvili. Mit zahlreichen Fotos, Plänen und Auswahlbiographie. Müry Salzmann Verlag.
Preis: 28 Euro