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Tuesday, June 03, 2014
INTERVIEW: Georgiens Ministerpräsident Irakli Garibaschwili - Europas Fan im Kaukasus. Von Andreas Kynast und Benjamin Dzialowski (heute.de)
Video anschauen - Kommentar vonStephan Wackwitz in facebook: bella figura >>>
(heute.de) Obwohl Georgien in Vorderasien liegt, träumt das Land von einem Beitritt zur Europäischen Union. Im Interview mit heute.de schwärmt Ministerpäsident Garibaschwili von der EU-Begeisterung in seinem Land und erklärt, warum er keine Angst vor Russland hat.
Georgien muss Europa sehr mögen. Obwohl es immer wieder vertröstet, hingehalten oder gar zurückgewiesen wird, hält das Kaukasus-Land mit unerschütterlicher Begeisterung an Europa fest. "Für Georgien ist die Annäherung an die Europäische Union nicht nur eine wichtige Frage für meine Regierung, es ist die Entscheidung der Menschen. Mehr als 80 Prozent der Georgier wollen Teil der großen europäischen Familie werden", sagt Ministerpräsident Irakli Garibaschwili im Interview mit heute.de. Dabei spricht sich kein führender EU-Politiker für einen Beitritt Georgiens aus. Im Gegenteil: Sowohl Kanzlerin Merkel als auch Außenminister Steinmeier stehen einer Mitgliedschaft skeptisch gegenüber.
Meilenstein auf dem Weg nach Europa
Am 27. Juni wird Georgien ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterschreiben, für Premier Garibaschwili ein "Meilenstein" auf dem Weg nach Europa. Doch wird Russland, Georgiens mächtiger Nachbar, die Ex-Sowjetrepublik für diesen Schritt bestrafen? "Als unsere Regierung ins Amt kam, 2012 nach der Wahl, haben wir unser Verhalten gegenüber Russland stark verändert", sagt Garibaschwili und spielt damit auf die konfrontative Politik seines Vorgängers Michael Saakaschwili an. Nachdem Georgien "eine Menge Dinge unternommen hat, um die Spannungen abzubauen", sieht Garibaschwili heute keine Anzeichen, dass es mit Russland Probleme geben wird.
Garibaschwili ist zu seinem Antrittsbesuch in Berlin, wo ihn Kanzlerin Merkel nicht nur mit militärischen Ehren empfing, sondern auch mit viel Lob. Georgien gehe den Weg der Annäherung an die EU und investiere zugleich viel Kraft, "um seine Beziehungen zu Russland Stück für Stück zu entwickeln". Das Beispiel zeige, dass es nicht um ein Entweder-Oder gehe. Georgien werde als Investitionsstandort attraktiver, nachdem "in den letzten Jahren der Eindruck der Instabilität" das Bild der Kaukasusrepublik prägte.
Ein Europa-Fan, der Beutekunst mitbringt
Georgien hat ebenso wie die Ukraine mit abtrünnigen Provinzen zu kämpfen, die von Russland unterstützt werden. Die Landesteile Abchasien und Südossetien haben sich 2008 nach einem blutigen Konflikt abgespalten und werden außer von Russland nur noch von Nicaragua, Venezuela und einigen Pazifikinseln anerkannt. Gerade sind in Abchasien wieder Kämpfe aufgeflammt, aber Georgiens Ministerpräsident will die Auseinandersetzung nicht kommentieren. Schließlich hat seine Regierung keine Macht in dem Landesteil. Und nur wenige Informationen.
Der Europa-Fan Garibaschwili bringt nach Berlin zwei Bücher mit, sogenannte Beutekunst, die während des Zweiten Weltkriegs aus Deutschland gebracht wurde. Sie wurden 2006 als Teil eines Bestandes von bis zu 70.000 Büchern in der Universitätsbibliothek von Tiflis wiederentdeckt. Nach mehrjährigen Bemühungen des Auswärtigen Amtes ebnet die georgische Regierung jetzt den Weg für die Rückführung der Bestände. Die Übergabe der zwei Exemplare im Bode-Museum ist ein erster symbolischer Akt.
Saturday, December 28, 2013
FERNSEHEN: Sotschi vor den Olympischen Spielen: ZDF-Korrespondentin Anne Gellinek unterwegs "Durch den wilden Kaukasus" (prestigecars.de)
(prestigecars.de) Mainz (ots) – Zu den Olympischen Spielen in Sotschi will Wladimir Putin der Welt eine seiner Lieblingsregionen zeigen und Russland als weltoffene, moderne Sport-Großmacht präsentieren. Mit Macht und sehr viel Geld wird die mediterrane Region am Schwarzen Meer zu einem der modernsten Wintersportorte der Welt umgebaut. In der Dokumentation “Durch den wilden Kaukasus” begleitet ZDF-Korrespondentin Anne Gellinek am Montag, 30. Dezember 2013, 19.25 Uhr, die “Nachbarn” von Olympia: die Skiverleiher, die als letzte Einheimische der neuen Großbaustelle trotzen. Die Lawinenwächter, die in Blechwaggons hoch über den Wettkampfstätten die Lawinengefahr beobachten und dabei über die Umweltzerstörung durch die Winterspiele nachdenken. Oder die Kosaken, die schon immer an den Grenzen Russlands gelebt haben und ihre eigenen “olympischen” Reiterspiele in der Region abhalten.
“Es ist ein Mittelding zwischen Dubai und Disneyland, nur mit Schnee”, sagt die beste deutsche Snowboarderin Amelie Kober, als sie aus der Seilbahn zum ersten Mal die olympischen Anlagen in den kaukasischen Bergen sieht. Für ausreichend Schnee sorgt die Slowenin Mojca. An den Hängen des Kaukasus legt sie riesige Schneelager an, falls der echte Schnee für die olympischen Wettkämpfe nicht ausreichen sollte. Als Skilehrerin im Schweizer Skiort Gstaad hat Mojca die russische Politik-Elite kennengelernt. Nun ist sie verantwortlich für den Pistenzustand bei den Olympischen Spielen. Unten im Tal, am Schwarzen Meer, kämpft Galina um den Erhalt ihres Campingplatzes direkt am Strand. Weil ein Politiker ihr Filetgrundstück haben will, wird sie von den Behörden schikaniert.
In der atemberaubend schönen Landschaft des wilden Kaukasus verbinden die Menschen Hoffnung und Angst mit den bevorstehenden Olympischen Spielen: Hoffnung, dass ihre Region endlich Aufmerksamkeit und Entwicklung erfährt, Angst, dass die Schönheit der kaukasischen Berge für immer verloren gehen könnte. Und sie am Ende vielleicht wirklich nicht mehr wären als Disneyland im Kaukasus.
http://twitter.com/ZDF
Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 – 70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/durchdenwildenkaukasus
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
“Es ist ein Mittelding zwischen Dubai und Disneyland, nur mit Schnee”, sagt die beste deutsche Snowboarderin Amelie Kober, als sie aus der Seilbahn zum ersten Mal die olympischen Anlagen in den kaukasischen Bergen sieht. Für ausreichend Schnee sorgt die Slowenin Mojca. An den Hängen des Kaukasus legt sie riesige Schneelager an, falls der echte Schnee für die olympischen Wettkämpfe nicht ausreichen sollte. Als Skilehrerin im Schweizer Skiort Gstaad hat Mojca die russische Politik-Elite kennengelernt. Nun ist sie verantwortlich für den Pistenzustand bei den Olympischen Spielen. Unten im Tal, am Schwarzen Meer, kämpft Galina um den Erhalt ihres Campingplatzes direkt am Strand. Weil ein Politiker ihr Filetgrundstück haben will, wird sie von den Behörden schikaniert.
In der atemberaubend schönen Landschaft des wilden Kaukasus verbinden die Menschen Hoffnung und Angst mit den bevorstehenden Olympischen Spielen: Hoffnung, dass ihre Region endlich Aufmerksamkeit und Entwicklung erfährt, Angst, dass die Schönheit der kaukasischen Berge für immer verloren gehen könnte. Und sie am Ende vielleicht wirklich nicht mehr wären als Disneyland im Kaukasus.
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Monday, December 16, 2013
VIDEO: Die Swanen - Leben mit den Ahnen: Ein Bergvolk im Kaukasus. Von Andreas Lünser (spiegel.de/sptv)
(spiegel.de/sptv) Im Norden Georgiens, in den Bergen des Großen Kaukasus, liegt Swanetien. In der schwer zugänglichen Region scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Inmitten einer grandiosen, aber auch gnadenlosen Natur lebt das Volk der Swanen fast wie im Mittelalter.
Sendetermin: Mittwoch, 30.05.2012, 16.45 - 17.30 Uhr, Arte
Seit Jahrhunderten siedelt der georgische Volksstamm in einem Hochtal, umschlossen von den rund 5000 Meter hohen Gipfeln des Kaukasus-Massivs. Isoliert durch die Abgeschiedenheit der Berge, haben die Swanen bis heute eine eigene Kultur und eine eigene Sprache, das Svanuri, erhalten können.
Die Wirtschaftsweise der Menschen hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert. Noch heute transportieren die Swanen schwere Lasten auf den traditionellen Ochsenschlitten über das unwegsame Gelände. Mit einfachen Geräten ringen sie ihren kargen Böden das Nötigste zum Leben ab.
Die frühe Christianisierung der Swanen führte zur Entwicklung volksreligiöser Praktiken. Neben einem ausgeprägten Ikonenkult pflegen die Swanen ein besonderes Verhältnis zu ihren Verstorbenen. Sie glauben fest daran, dass die Seelen der Toten in regelmäßigen Abständen wieder zurückkehren. Deshalb verlässt ein Swane seine Scholle normalerweise nie. Denn hier leben die Seelen der Ahnen weiter und kümmern sich um das Heil der Lebenden.
Die rund vierzig Dörfer Swanetiens sind geprägt von mittelalterlichen Wehrtürmen. Fast jeder Hof hat einen solchen Turm. In Kriegszeiten oder während Blutfehden boten sie den Sippen Schutz vor ihren Feinden.
Obwohl Swanetien offiziell zu Georgien gehört, haben die Swanen eine eigene lokale Gerichtsbarkeit. In Streitfällen schlichtet ein Ältestenrat. Kapitalverbrechen wie Mord oder Totschlag bedeuten auch heute noch Fehde und Blutrache.
Swanetien, das ist ein Leben wie in vormodernen Zeiten.
SPIEGEL-TV-Autor Andreas Lünser hat die Swanen besucht und ihren Alltag dokumentiert.
Tuesday, September 10, 2013
OSCARS: Georgia Nominates 'In Bloom' for Foreign-Language Category (hollywoodreporter.com)
(hollywoodreporter.com) Nana Ekvtimishvili and Simon Gross' coming-of-age drama set during Georgia's civil war has been scooping up awards worldwide.
LONDON – In Bloom, a coming-of-age drama set in 1992 during a post-Soviet civil war was nominated Wednesday as Georgia's Oscar submission in the foreign-language category.
The story of two teenage girls coping with puberty and war has touched the hearts of festival juries worldwide, with a dozen awards since the film premiered in Berlin.
Apart from kudos for directors Nana Ekvtimishvili and Simon Gross, the film's young stars Lika Babluani and Mariam Bokeria have jointly won best actress more than once, most recently at last month's Sarajevo Film Festival and July's Odessa IFF.
A Georgia-Germany co-production supported by the Georgian National Film Center, the movie is backed by German and French TV channels ARTE and ZDF.
The Georgian premiere is scheduled in Tbilisi on Sept. 19.
LONDON – In Bloom, a coming-of-age drama set in 1992 during a post-Soviet civil war was nominated Wednesday as Georgia's Oscar submission in the foreign-language category.
The story of two teenage girls coping with puberty and war has touched the hearts of festival juries worldwide, with a dozen awards since the film premiered in Berlin.
Apart from kudos for directors Nana Ekvtimishvili and Simon Gross, the film's young stars Lika Babluani and Mariam Bokeria have jointly won best actress more than once, most recently at last month's Sarajevo Film Festival and July's Odessa IFF.
A Georgia-Germany co-production supported by the Georgian National Film Center, the movie is backed by German and French TV channels ARTE and ZDF.
The Georgian premiere is scheduled in Tbilisi on Sept. 19.
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Thursday, January 17, 2013
VIDEO: Israel und Aserbaidschan gemeinsam gegen den Iran (youtube.com)
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Thursday, January 03, 2013
VIDEO: Ein 5000 Jahre altes Goldbergwerk in Georgien (საყდრისი) (youtube.com)
Georgien: Goldrausch im Kaukasus
31.07.2008
Von Heiko Schwarzburger
(tagesspiegel.de) Deutsche Forscher suchen in Georgien nach dem Goldenen Vlies – und finden ein 5000 Jahre altes Bergwerk.
Es war eine Sensation: Im Jahr 2004 entdeckte ein deutsch-georgisches Forscherteam bei Grabungen im Vorkaukasus ein 5000 Jahre altes Goldbergwerk. „Wir wussten, dass die Kupferverarbeitung in dieser Gegend bis ins fünfte Jahrtausend vor der Zeitenwende zurückreicht“, sagt Thomas Stöllner, Forscher am Bergbaumuseum in Bochum und zugleich Professor für Ur- und Frühgeschichte an der Ruhr-Universität. „Aber dass wir eine so alte Goldmine finden würden, das hat uns alle überrascht.“
Vor wenigen Tagen sind die Wissenschaftler zu einer neuen Grabungskampagne aufgebrochen, um die unterirdischen Stollen und die oberirdischen Anlagen miteinander zu verbinden.
„Das ist ein wichtiger Schritt, um das Bergwerk als Ganzes zu präsentieren“, sagt Stöllner. Außerdem will er mit seinem Team ein Bergarbeiterdorf in der Nähe der Grube ans Licht holen. Die Siedlung ist ungefähr einen Kilometer von der Mine entfernt und rund 60 Hektar groß.
Im vergangenen Jahr hatten die Forscher im georgischen Sand ein Haus entdeckt, in dem sich große Mahlsteine befanden – offenbar Werkzeuge, mit denen die einstigen Bewohner des Kaukasus Gold aus dem Gestein herauslösten. Und in den Ruinen stießen sie auf große Mengen goldhaltigen Sand, die den Zweck der Siedlung eindeutig offenbarten. „Allerdings fanden wir in älteren Gräbern keine Beigaben aus Gold“, berichtet der Archäologe. „3000 vor Christus war das Edelmetall offenbar nur für herausragende Anlässe oder in anderen Regionen als Schmuck von Bedeutung.“ Schon seit 2003 sind die Wissenschaftler auf den Spuren des Sagen umwobenen Goldenen Vlieses unterwegs. In der griechischen Mythologie wird damit das Fell des goldenen Widders Chrysomeles bezeichnet, der fliegen und sprechen konnte. Als die Bewohner der Region Kolchis am unteren Rioni-Fluss im heutigen Georgien den Widder bei einem Tempelritual opferten, zogen sie ihm das goldene Fell ab. Das Vlies wurde später von den Argonauten geraubt. Ganz in der Nähe, in Sakdrissi, rund 50 Kilometer südwestlich der georgischen Hauptstadt Tiflis, fanden die Forscher um Stöllner das Goldbergwerk aus der Bronzezeit. Sie untersuchten organisches Material aus den Stollen auf bestimmte Isotope, deren Zerfallsgeschwindigkeit bekannt ist. Anhand des Mengenverhältnisses dieser Atomsorten datierten sie die Erzgrube auf 5000 Jahre. Somit dürfte sie das älteste Goldbergwerk im festen Gestein in der Alten Welt sein.
„Die alten Erzgänge sind leer“, sagt Stöllner. Er habe jedoch Spuren gefunden, die vermuten lassen, dass erst kürzlich Menschen dort waren, um das Edelmetall zu suchen. Gold ist derzeit auf dem Weltmarkt so teuer wie nie zuvor, es wird mit gut 900 US-Dollar je Feinunze gehandelt. „In Sakdrissi muss man aber sehr genau wissen, wo man suchen muss“, sagt Stöllner und schmunzelt. „Laien werden dort nichts finden.“
Den Bochumer Forscher zieht es aber nicht des Goldes wegen in den Kaukasus. Sein Interesse gilt der Archäometallurgie, die sich mit der Erforschung uralter Bergbaugebiete und Verarbeitungstechniken beschäftigt. Um etwa die Herkunft von Metallen zu bestimmen, untersucht Stöllner Schmuckstücke oder Waffen mit modernen Methoden der Ingenieurwissenschaften und der Werkstoffforschung.
Manchmal dauert es lange, bis sich der Erfolg einstellt. Der Weg nach Georgien führte die Wissenschaftler zunächst über den Nahen Osten. „Wir hatten jahrelang in Israel und in Jordanien nach Kupfervorkommen gesucht, die schon im vierten Jahrtausend vor Christus ausgebeutet wurden“, sagt Andreas Hauptmann vom Bergbaumuseum Bochum. „Für unsere Forschungen haben wir unter anderem den Jüdischen Nationalschatz analysiert – rund 400 wunderbare Metallobjekte.“ Dabei stießen sie auf Legierungen aus Kupfer, Antimon und Arsen, bei denen nicht klar war, woher die Metalle kamen. Aus den nächst gelegenen Bergwerken jedenfalls nicht. Die Überlegungen der Experten richteten sich bald auf den Kaukasus. Mitte der neunziger Jahre machte sich Hauptmann auf nach Tiflis.
Es begann ein Wettrennen gegen die Zeit. Denn infolge der rasanten Veränderungen nach dem Zerfall der Sowjetunion gelangten auch in Georgien weite Landstriche unter die Kontrolle großer Bergbaukonzerne, die verschiedene Erze in großflächigen Tagebauen abbauen. Spuren früheren Lebens drohten unwiederbringlich zerstört zu werden. Auch das alte Goldbergwerk in Sakdrissi befand sich auf dem Gelände einer Minengesellschaft und war von den Baggern bedroht. „Es ist uns gelungen, das Bergwerk unter Denkmalschutz zu stellen“, sagt Irina Gambaschidse vom Otar-Lordkipanidse-Institut, die die Grabungen von georgischer Seite aus leitet. Bei der Bergarbeitersiedlung aus dem vierten Jahrtausend vor Christus kämpfen die Wissenschaftler noch um diesen Status. „Es würde uns schon helfen, wenn wenigstens ein Teil der Anlage geschützt würde“, sagt sie.
Ergänzt werden die Arbeiten in Sakdrissi durch Studien zu frühbronzezeitlichen Siedlungen in der Region. Zudem untersuchen Mitarbeiter des georgischen Nationalmuseums die Land- und Viehwirtschaft des dritten Jahrtausends vor Christus in der Region, um ein umfassendes Bild der Lebensweise der Kaukasier in jener Zeit zu erhalten. Parallel dazu sammeln deutsche und georgische Wissenschaftler Erzproben und goldene Artefakte unmittelbar aus den Goldvorkommen sowie aus den Beständen der georgischen Museen. Auch deren Herkunft wird in Deutschland analysiert.
Dabei stehen die Wissenschaftler vor einigen Herausforderungen. Denn anders als bei Kupfer lässt sich die Herkunft des Goldes nur schwer ermitteln. Kupferkelche und kupferne Schüsseln bestehen meist aus metallischen Legierungen, dessen Kupferanteil aus einer einzigen Lagerstätte stammt. Je nachdem, wo sich diese befindet, weist die Kupferlegierung ganz bestimmte geochemische Eigenschaften auf. Dadurch lassen sich Rückschlüsse auf den Ursprungsort ziehen.
Bei Gold ist es komplizierter. Auch wenn das Edelmetall in Sakdrissi aus festem Gestein gelöst wurde, die größten Mengen wurden seinerzeit aus Flüssen gewaschen, die sich wiederum aus etlichen Zuläufen, wie Nebenflüssen, Bächen und Rinnsalen speisten. Auf diese Weise wurden die Edelmetalle aus teilweise entfernten Lagerstätten miteinander vermischt. „Dadurch verwischt der geochemische Fingerabdruck, und das erschwert die regionale Zuordnung des Goldes“, sagt Andreas Hauptmann.
Erst seit wenigen Jahren ist es möglich, die chemische Zusammensetzung von Gold genau zu erfassen und damit eine Herkunftsanalyse zu wagen. Dazu wollen Mineralogen von der Universität Frankfurt am Main noch weitere Elemente analysieren, die in winzigen Mengen an dem Gold haften. Mit den Ergebnissen, so hoffen Stöllner und seine Kollegen, können sie die dunklen Pfade des kaukasischen Goldes weiter erhellen.
+++
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Monday, October 01, 2012
GEORGIEN WÄHLT: "Iwanischwili ist für uns wie ein Messias"
(heute.de) Parlamentswahl in Georgien beginnt 08:23Uhr
Überschattet von einem Folterskandal in georgischen Gefängnissen hat in
der Südkaukasusrepublik die Parlamentswahl begonnen. Die Abstimmung
entscheide über das Schicksal Georgiens, sagte Präsident Michail
Saakaschwili bei der Stimmabgabe. Bei der Wahl will der Milliardär und
Oppositionsführer Bidsina Iwanischwili das Machtmonopol von Saakaschwili
brechen. Rund 3,6 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, die 150
Abgeordneten zu wählen. Nichtregierungsorganisationen kritisierten,
dass Oppositionsaktivisten im Vorfeld der Wahl unter Druck gesetzt und
festgenommen worden seien.
+++
Von Mareike Aden, Batumi
So
mancher Georgier feiert ihn "wie einen Messias" - den Milliardär Bidsina
Iwanischwili. Der Oligarch hat die Opposition hinter sich vereint. Und
seine Wahlkämpfer rennen vor der Parlamentswahl viele offene Türen ein.
Denn selbst einst glühende Anhänger wenden sich von Präsident
Saakaschwili ab. So wie im Schwarzmeer-Ort Batumi.
An der Strandpromenade von Batumi, der westgeorgischen Stadt am
Schwarzen Meer, vermischt sich Baulärm mit dem Meeresrauschen. Einige
internationale Luxushotelketten haben ihre Nobelherbergen schon fertig,
aber viele bauen noch. Niedrige Steuern und wenig Bürokratie haben
Investoren aus dem Ausland angelockt. Seit Präsident Michail
Saakaschwili 2003 an die Macht kam, träumt er davon, Georgien in eine
Touristenhochburg zu verwandeln und damit einen neuen, starken
Wirtschaftszweig zu schaffen in dem von der Agrarwirtschaft geprägten
Land.
Schnaps aus dem Brunnen
In der Region Adscharien, dessen Hauptstadt Batumi ist, setzt man diesen
Plan besonders eifrig um. Der Bürgermeister plant derzeit eine neue
Touristenattraktion: Er lässt einen Brunnen bauen, aus dem einmal
wöchentlich georgischer Schnaps sprudeln wird. Und das regionale
Tourismusministerium vermeldet für 2012 einen Rekord: Von Januar bis
Juli hätten 900.000 Touristen Adscharien besucht - das sei ein Drittel
Besucher mehr als im Vorjahr.
Die 41 Jahre alte Inga
Werulidse aus dem Küstenort Kobuleti, rund dreißig Kilometer nördlich
von Batumi, mag Lobeshymnen auf den Tourismus nicht mehr hören. "Die
zählen jeden Ausländer, der bei uns über die Grenze kommt, aber längst
nicht jeder bleibt, um Urlaub zu machen", sagt sie. Doch auch Inga und
ihr Mann haben einmal an Saakaschwili und seine Visionen geglaubt. Als
Saakaschwili im Zuge der Rosenrevolution Präsident wurde, waren die
Werulidses feurige Anhänger des jungen, intelligenten Politikers.
Schließlich trat er auf wie ein moderner Politiker aus dem Westen, so
ganz anders als der alternde Ex-Sowjetpolitiker Eduard Schewardnadse,
unter dem Georgien zuletzt in Korruption und Chaos zu versinken drohte.
Und dann kam der Krieg
Die Werulidses nahmen 2006
einen Kredit auf, um ihre Lebensmittelgeschäfte in Batumi und Kobuleti
zu vergrößern. Die meisten Lebensmittel importierte Ingas Mann selbst
per Lastwagen aus der Türkei. "Es lief gut, aber als der Krieg kam,
konnten wir unsere monatlichen Kreditraten nicht bezahlen", sagt sie.
Zwar erreichte der so genannte Fünf-Tage-Krieg zwischen Russland und
Georgien um die abtrünnigen Republiken Südossetien und Abchasien nicht
Adscharien, aber Touristen kamen trotzdem nicht.Die
Werulidses verloren ihr Haus, auf das sie eine Hypothek aufgenommen
hatten. Mittlerweile müssten sie 200.000 US-Dollar zahlen, um das Haus
von der Bank zurückzukaufen. Sie haben Unterschlupf bei Verwandten
gefunden, Ingas Mann arbeitet nun als Erntehelfer in der Türkei und Inga
in einem Restaurant – für umgerechnet zehn Euro pro Tag. "Wie ein Messias"
"Man hatte uns niedrige Zinsraten versprochen, aber dann wuchsen sie auf über 30 Prozent. Und trotz des Krieges bekamen wir keinen Aufschub", sagt Inga und immer wieder wischt sie sich Tränen aus den Augen. Allein in Kobuleti gäbe es bis zu 200 weitere Familien, denen ein ähnliches Schicksal drohe, sagt sie. Sie alle hätten auf den Tourismus gehofft und Kredite aufgenommen. "Wir sind enttäuscht von der Regierung, aber nun gibt es ja jemanden, der uns retten kann."Sie meint den 56 Jahre alten Oligarchen Bidsina Iwanischwili, der bisher vor allem für diskrete Wohltätigkeit bekannt war, aber vor einem Jahr überraschend in die Politik ging, um Saakaschwili und dessen Partei herauszufordern. "Iwanischwili ist für uns wie ein Messias", sagt Inga Werulidse. Sie hat genug von Saakaschwilis Prestigeprojekten und ihr gefällt Iwanischwilis Versprechen, mit seinem eigenen Vermögen Sozialfonds aufzufüllen. "Ein paar Straßen zu bauen und den Menschen Elektrizität zu verschaffen wie Saakaschwili – das kann doch nur der Anfang sein", sagt Inga Werulidse. Im Moment wirtschafte sich der Präsident nur in die eigene Tasche, glaubt sie und setzt zu einer Schimpftirade an.
+++
Kampf um die Macht
Iwanischwilis politische Initiative im Parlamentswahlkampf ist
auch ein Angriff auf Saakaschwilis persönliche Macht. Denn der
amtierende Präsident ist im letzten Jahr seiner zweiten Amtszeit. Für
eine dritte darf er laut Verfassung nicht antreten und so glauben viele,
dass Saakaschwili langfristig den Posten des Premierministers anstrebt.
Fest steht, dass er zumindest einen Verbündeten als Premier sehen
möchte. Denn der Posten des Ministerpräsidenten wird formal der
wichtigste im Land, wenn Georgien wie bereits beschlossen im kommenden
Jahr von einer Präsidialrepublik zu einer parlamentarischen Republik
wird.
+++
Angst vor Wahlfälschung
"Viele Menschen hier sind
vom Tourismusmärchen desillusioniert", sagt auch der Arzt Koba
Naikidse, der die Wahlkampfzentrale von Iwanischwilis Koalition in
Kobuleti leitet. Seit Wochen gehen er und andere Oppositionsaktivisten
in Kobuleti von Haus zu Haus und werben für den "georgischen Traum". Sie
hätten es leicht, die Unzufriedenheit sei riesig, sagt Naikidse. "Die
Leute wollen wieder normale Beziehungen mit Russland und dass der Handel
wie vor dem Krieg funktioniert. Vor allem Bauern wissen nicht wohin mit
ihrer Ernte", sagt der Oppositionsaktivist. Seit dem Krieg hat Russland
die Einfuhr von georgischen Agrarprodukten und Wein verboten.Inga
Werulidse hofft, dass der Skandal um die Foltervideos aus georgischen
Gefängnissen, der seit Tagen Zehntausende Menschen im Protest auf die
Straße treibt, nun Saakaschwilis politisches Ende beschleunigt. Zuletzt
hatten Umfragen Saakaschwilis Regierungspartei noch in Führung gesehen,
aber die stammen aus den Zeiten vor den Massenprotesten. Für Inga
Werulidse steht ohnehin schon fest: "Wenn die Opposition nicht gewinnt,
heißt das: Die Wahl wurde manipuliert". Dann will sie auf die Straße
gehen – wie 2003 in Zeiten der Rosenrevolution, damals noch für
Saakaschwili.
Kampf um die Macht
Iwanischwilis politische Initiative im Parlamentswahlkampf ist
auch ein Angriff auf Saakaschwilis persönliche Macht. Denn der
amtierende Präsident ist im letzten Jahr seiner zweiten Amtszeit. Für
eine dritte darf er laut Verfassung nicht antreten und so glauben viele,
dass Saakaschwili langfristig den Posten des Premierministers anstrebt.
Fest steht, dass er zumindest einen Verbündeten als Premier sehen
möchte. Denn der Posten des Ministerpräsidenten wird formal der
wichtigste im Land, wenn Georgien wie bereits beschlossen im kommenden
Jahr von einer Präsidialrepublik zu einer parlamentarischen Republik
wird.
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Location:
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Thursday, May 31, 2012
DOKUMENTARFILM: Die Swanen - Leben mit den Ahnen (arte.tv)
Seit Jahrhunderten siedelt der georgische Volksstamm der Swanen in einem Hochtal, umschlossen von den rund 5.000 Meter hohen Gipfeln des Kaukasus-Massivs. Isoliert durch die Abgeschiedenheit der Berge, haben die Swanen bis heute eine eigene Kultur und eine eigene Sprache bewahren können. Die Wirtschaftsweise der Menschen hat sich hier seit Jahrhunderten kaum verändert. Noch heute transportieren die Swanen schwere Lasten auf den traditionellen Ochsenschlitten über das unwegsame Gelände. Mit einfachen Geräten ringen sie ihren kargen Böden das Nötigste zum Leben ab.
Die frühe Christianisierung der Swanen führte zur Entwicklung volkseigener Praktiken. Neben einem ausgeprägten Ikonenkult pflegen die Menschen hier ein besonderes Verhältnis zu ihren Verstorbenen. Sie glauben fest daran, dass die Seelen der Toten in regelmäßigen Abständen wieder zurückkehren und sich die Ahnen weiter um das Heil der Lebenden kümmern. Das ist ein Grund, warum die Swanen ihr Land so gut wie nie verlassen.
Die rund 40 Dörfer Swanetiens sind geprägt von mittelalterlichen Wehrtürmen. Fast jeder Hof hat einen solchen Turm. In Kriegszeiten oder während Blutfehden boten sie den Sippen Schutz vor ihren Feinden. Obwohl Swanetien offiziell zu Georgien gehört, haben die Swanen eine eigene lokale Gerichtsbarkeit. In Streitfällen schlichtet ein Ältestenrat. Kapitalverbrechen wie Mord oder Totschlag bedeuten auch heute noch Fehde und Blutrache. Swanetien steht für ein Leben wie in vormodernen Zeiten.
(Deutschland, 2011, 43mn)
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Erstausstrahlungstermin: Heute, 16:45
weitere Ausstrahlungstermine: Mittwoch, 6. Juni 2012, 08:55
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Tuesday, April 26, 2011
ARTIKEL: Armenier-Mahnmal: Türkei beginnt mit Abriss (heute.de)
Denkmal steht für Annäherung zwischen Türken und Armeniern
Es ist ein Symbol türkisch-armenischer Annäherung - und Ankara lässt es entfernen: Bauarbeiter haben in der Stadt Kars begonnen, das Versöhnungsmahnmal abzureißen. Künstler und Menschenrechtler hatten gegen die Pläne protestiert.
Das 24 Meter hohe Denkmal solle bis zum Abend in 18 Teile geschnitten und abgetragen werden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Das türkische Fernsehen zeigte Bilder von einem Kran, der einen von zwei Köpfen der Steinskulptur absenkte.
Erdogan fordert Abriss
Das Mahnmal steht an der Grenze zu Armenien in der türkischen Stadt Kars. Der renommierte Künstler Mehmet Akzoy entwarf und baute es 2008. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte das noch unvollendete "Denkmal der Menschlichkeit" als "monströs" bezeichnet und den Abriss gefordert. Es überschatte eine Moschee und eine Grabstätte, sagte er.
Die Idee des Denkmals von Kars ist eine Versöhnungsgeste: Ein Mensch, getrennt in zwei Hälften, sucht Versöhnung und Verständnis - reicht sich sozusagen selbst die Hand. Zwischen beiden Personenhälften liegen zwar Distanz und traurige Geschichte, man kann sie aber überbrücken.
Das Denkmal spaltet
Von 1915 bis 1917 waren im Osmanischen Reich nach armenischen Angaben mehr als 1,5 Millionen Armenier getötet worden. Auch die Türkei räumt ein, dass mehrere hunderttausend Armenier getötet wurden, lehnt die Einstufung der Verbrechen als Völkermord aber ab. Umso mehr polarisiert dieses Kunstwerk. Türkische Nationalisten hatten gegen das Mahnmal protestiert. Künstler und Menschenrechtler kritisierte den geplanten Abriss hingegen scharf.
Armenier-Mahnmal: Empörung über türkische Abriss-Pläne
Bagger stehen vor dem Sinnbild der Annäherung
Es ist ein Symbol türkisch-armenischer Annäherung - und Ankara lässt es entfernen: Bauarbeiter haben in der Stadt Kars begonnen, das Versöhnungsmahnmal abzureißen. Künstler und Menschenrechtler hatten gegen die Pläne protestiert.
Das 24 Meter hohe Denkmal solle bis zum Abend in 18 Teile geschnitten und abgetragen werden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Das türkische Fernsehen zeigte Bilder von einem Kran, der einen von zwei Köpfen der Steinskulptur absenkte.
Erdogan fordert Abriss
Das Mahnmal steht an der Grenze zu Armenien in der türkischen Stadt Kars. Der renommierte Künstler Mehmet Akzoy entwarf und baute es 2008. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte das noch unvollendete "Denkmal der Menschlichkeit" als "monströs" bezeichnet und den Abriss gefordert. Es überschatte eine Moschee und eine Grabstätte, sagte er.
Die Idee des Denkmals von Kars ist eine Versöhnungsgeste: Ein Mensch, getrennt in zwei Hälften, sucht Versöhnung und Verständnis - reicht sich sozusagen selbst die Hand. Zwischen beiden Personenhälften liegen zwar Distanz und traurige Geschichte, man kann sie aber überbrücken.
Das Denkmal spaltet
Von 1915 bis 1917 waren im Osmanischen Reich nach armenischen Angaben mehr als 1,5 Millionen Armenier getötet worden. Auch die Türkei räumt ein, dass mehrere hunderttausend Armenier getötet wurden, lehnt die Einstufung der Verbrechen als Völkermord aber ab. Umso mehr polarisiert dieses Kunstwerk. Türkische Nationalisten hatten gegen das Mahnmal protestiert. Künstler und Menschenrechtler kritisierte den geplanten Abriss hingegen scharf.
Armenier-Mahnmal: Empörung über türkische Abriss-Pläne
Bagger stehen vor dem Sinnbild der Annäherung
Friday, April 15, 2011
SHORT LIVE ACTION FILM: Felicità (arte.tv)
Regie: Salomé Aleksi
Kamera: Guiorgi Beridze
Musik: Giya Kancheli
Darsteller: Marina Kobakhidze (Tamara)
Autor: Salomé Aleksi
Producer: Mariam Kandelaki
Die Georgierin Tamara arbeitet illegal in Italien. Tagtäglich kümmert sie sich um die alte Dame Paola, um ihrer Familie, ihrem Mann Valiko und ihren drei Kindern einen besseren Lebensstandard zu ermöglichen. Als Valiko bei einem Autounfall stirbt, kann Tamara nicht zur Beerdigung kommen, da sie sonst ihre Arbeit verlieren würde. Tamara entscheidet sich trotzdem an der Trauerfeier teilzunehmen - via Mobiltelefon!
Salomé Aleksi wurde 1966 in Tiflis, Georgien, geboren. Nach ihrem Studium an der nationalen Kunstakademie Georgiens arbeitete Aleksi zunächst als Ausstatterin bei zahlreichen georgischen Kurz- und Spielfilmproduktionen. Anschließend studierte sie an der Paris Filmhochschule FEMIS Regie. In dieser Zeit entstanden die Dokumentation "La mer noire" (1993) und der Kurzfilm "Une nuit" (1994). Ihr letzter Kurzfilm "Si on allait à la mer ?" (1996) wurde bei einigen internationalen Filmfestivals gezeigt, wie dem Filmfestival des Museums of Modern Art in New York. Salomé Aleksi gewann mit "Felicità" eine lobende Erwähnung der Jury bei den Filmfestspielen von Venedig 2009. Der Titel ist eine Anspielung auf den italienischen Song "Felicità" von Al Bano und Romina Power, der im Film immer wieder zu hören ist.
* Eine tragikomische Geschichte über die Auswanderungswelle vieler georgischer Frauen Richtung Westen und ihre Folgen. (Georgien, 2009, 31mn) ZDF
Erstausstrahlungstermin: Di, 12. Apr 2011, 00:15, arte.tv
Weitere Ausstrahlungstermine: Dienstag, 19. April 2011, 16:15, arte.tv
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Monday, February 07, 2011
FERNSEHEN: Im Land der Weisen und der Schlitzohren - 19.08.1986 (zdf.de)
Joachim Holtz bereist 1986 Georgien, Aserbaidschan und Armenien und stellt die Bewohner der Sowjetrepubliken südlich des Kaukasus vor.
Video in der Mediathek des ZDF >>>
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Monday, January 31, 2011
FERNSEHEN: "Der kaukasische Knoten - Eine Reise nach Nagorny Karabach" / ZDF-Reporter Dietmar Schumann berichtet vom Kriegsgebaren im Kaukasus
Mainz (ots) - Droht ein neuer Krieg in Nagorny Karabach, im Kaukasus, vor den Toren der Europäischen Union? Dieser Frage ging ZDF-Reporter Dietmar Schumann vor Ort nach, im "Schwarzen Garten in den Bergen".
Das ZDF zeigt Schumanns Reportage "Der kaukasische Knoten" am Mittwoch, 2. Februar 2011, 0.35 Uhr.
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"Die Aserbaidschaner müssen eines verstehen: Was wir mit unserem Blut errungen haben, werden sie niemals wieder zurückbekommen." Freundlich, aber rigoros macht Abt Ter-Grigor im Kloster Gandzasar seine Position deutlich. Für ihn wie für viele seiner Landsleute gehört Nagorny Karabach für immer zu Armenien. Die aserbaidschanischen Nachbarn sehen das völlig anders. Sie fordern das Bergland zurück.
Droht ein neuer Krieg in Nagorny Karabach? Im Kaukasus, vor den Toren der Europäischen Union? Dieser Frage ging ZDF-Reporter Dietmar Schumann vor Ort nach, im "Schwarzen Garten in den Bergen". Das Gebiet, zweimal so groß wie das Saarland, das zu Sowjetzeiten zu Aserbaidschan gehört hatte, war 1994 von Armenien erobert worden. Nach 16 Jahren Waffenstillstand rüsten beide Staaten nun offenbar zu einem neuen Waffengang.
Das reiche Aserbaidschan, unterstützt von der Türkei und Pakistan, will Nagorny Karabach zurückerobern. Das arme Armenien will dies, mit Russlands Hilfe, verhindern. An der Demarkationslinie liegen sich 100.000 schwerbewaffnete Soldaten gegenüber. Bereit, wieder übereinander herzufallen.
Das ZDF-Team mit Dietmar Schumann und Kameramann Frank Vieltorf begleitete General Mowses Hakobjan in die Schützengräben der vordersten Linie. Hakobjan fungiert als Verteidigungsminister der so genannten "Republik Nagorny Karabach", die bisher von keinem anderen Staat der Erde anerkannt wurde. Finanziert werden Armeniens Ansprüche vornehmlich von der Diaspora, den sieben Millionen Exil-Armeniern, die in der ganzen Welt verstreut leben.
Armen Raketjan aus Marseille hat sich in Shushi niedergelassen, einer aserbaidschanischen Stadt, die 1992 von den Armeniern nach blutigen Kämpfen eingenommen wurde. Der Idealist, der in den Ruinen von Shushi eine kleine Pension betreibt, träumt von einem Touristenboom. Der nationalistischen Euphorie in Nagorny Karabach steht im armenischen Kernland auch Ernüchterung gegenüber. Bei vielen einfachen Menschen, die bis heute unter den Kriegsfolgen leiden.
In Vanadzor, im Norden Armeniens, traf Dietmar Schumann allerdings einen Mann, der die Grenze zu den aserbaidschanischen Nachbarn wieder öffnen möchte. Für Händler und Touristen. Bürgermeister Samwel Darbinjan will eine Region "Euro-Kaukasus" gründen. "Deutsche und Franzosen sind nach zwei Weltkriegen Freunde geworden. Warum soll das im Kaukasus, zwischen uns und den Aserbaidschanern, nicht auch möglich sein?" Doch der Provinzpolitiker ist den ultranationalistischen Leitwölfen in Jerewan und Baku im Denken weit voraus.
Film von Dietmar Schumann
Kamera: Frank Vieltorf
Kamera: Frank Vieltorf
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Nagorny Karabach - ein Gebiet zweimal so groß wie das Saarland, das zu Sowjetzeiten zu Aserbeidschan gehörte, wurde 1994 von Armenien erobert. Nach 16 Jahren Waffenstillstand rüsten beide Staaten nun offenbar zu einem neuen Waffengang. Das reiche Aserbeidschan, unterstützt von der Türkei und Pakistan, will Nagorny Karabach zurückerobern. Das arme Armenien möchte dies mit Hilfe Russlands und mit massiver finanzieller Unterstützung der sieben Millionen Exil-Armenier, die in der ganzen Welt verstreut leben, verhindern.
An der Demarkationslinie liegen sich Tausende schwerbewaffnete Soldaten gegenüber, bereit, wieder übereinander herzufallen. Das ZDF-Team um Dietmar Schumann begleitete General Mowses Hakobjan, den Verteidigungsminister der so genannten "Republik Nagorny Karabach", die bisher von keinem anderen Staat der Welt anerkannt wurde, in die Schützengräben der vordersten Linie. Dietmar Schumann spricht mit Menschen, die bis heute unter den Kriegsfolgen leiden. Er trifft aber auch die, die von einem "Euro-Kaukasus" träumen - mit geöffneten Grenzen für Händler und Touristen: "Deutsche und Franzosen sind nach zwei Weltkriegen auch Freunde geworden. Warum soll das im Kaukasus nicht möglich sein?"
An der Demarkationslinie liegen sich Tausende schwerbewaffnete Soldaten gegenüber, bereit, wieder übereinander herzufallen. Das ZDF-Team um Dietmar Schumann begleitete General Mowses Hakobjan, den Verteidigungsminister der so genannten "Republik Nagorny Karabach", die bisher von keinem anderen Staat der Welt anerkannt wurde, in die Schützengräben der vordersten Linie. Dietmar Schumann spricht mit Menschen, die bis heute unter den Kriegsfolgen leiden. Er trifft aber auch die, die von einem "Euro-Kaukasus" träumen - mit geöffneten Grenzen für Händler und Touristen: "Deutsche und Franzosen sind nach zwei Weltkriegen auch Freunde geworden. Warum soll das im Kaukasus nicht möglich sein?"
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/derkaukasischeknoten
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